3 MÄNNER UND EIN MORDKOMPLOTT. Eberhard Weidner

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3 MÄNNER UND EIN MORDKOMPLOTT - Eberhard Weidner

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gehalten hatte, sodass Gerhard zum ersten Mal das große Küchenmesser sehen konnte, das der Fremde bei sich hatte. Gerhard schloss für einen Moment die Augen, als sich das Licht der Deckenlampe in der Klinge spiegelte und ihn blendete.

      »Was wollen Sie von mir?«

      »Das weißt du ganz genau, Ladykiller

      Gerhard war verwirrt. Was sollte das? Und wer bitte schön war dieser Ladykiller, von dem der andere sprach? Er verspürte den drängenden Impuls, sich augenblicklich herumzuwerfen, zur Tür zu rennen und fluchtartig das Zimmer zu verlassen. Doch ein anderer Teil seines Verstandes überzeugte ihn davon, dass es vermutlich besser war, dem anderen klarzumachen, dass er sich geirrt hatte, im falschen Zimmer gelandet war und demzufolge auch den falschen Mann bedrohte. Es war der Teil von ihm, der auch der Ansicht war, dass man durch ein vernünftiges Gespräch jedes Problem lösen konnte.

      »Sie täuschen sich«, sagte er daher. »Ich bin nicht der, für den Sie …«

      Weiter kam er jedoch nicht, da er plötzlich von hinten an den Armen gepackt wurde.

      »Was …«

      Im nächsten Augenblick wurde ihm etwas über den Kopf gezogen. Es fühlte sich nach einem Stoffsack oder Kissenbezug an. Trotz der Angst, die ihn erfüllte, war Gerhard froh, dass es wenigstens kein Plastikbeutel war und er noch immer atmen konnte. Der Stoff war nicht völlig undurchsichtig, und so konnte er schemenhaft erkennen, dass der Mann mit dem Messer auf ihn zukam. Gerhard wand sich und versuchte verzweifelt, seine Arme aus den Griffen der Personen zu befreien, die hinter ihm standen und die er zunächst gar nicht wahrgenommen hatte. Bei einem, vermutlich demjenigen, der ihm auch den Sack über den Kopf gestülpt hatte, gelang es ihm sogar. Er riss die rechte Hand im gleichen Moment hoch, als der Mann vor ihm auf ihn einstach. Die Klinge traf seine Handkante und schnitt tief ins Fleisch, bis sie auf einen Knochen traf. Gerhard schrie vor Schmerz, aber wenigstens hatte er das Messer aufhalten können, bevor es in seinen Leib fuhr und Schlimmeres anrichtete.

      »Haltet ihn gefälligst fest!«, zischte der Mann vor ihm ärgerlich. »Und bringt ihn zum Schweigen!«

      Dann wurde auch schon Gerhards Arm gepackt, nach unten gerissen und eng an den Körper gepresst, sodass er sich nicht noch einmal befreien konnte, sosehr er es auch versuchte. Gerhard konnte fühlen, wie das Blut an seiner Hand und seinen Fingern hinunterlief, von deren Spitzen es vermutlich auf den Teppichboden tropfte. Er riss den Mund auf, um erneut zu schreien, viel lauter dieses Mal, um jemandem in einem der anderen Zimmer auf sich und seine Notlage aufmerksam zu machen. Doch noch ehe er auch nur einen Ton von sich geben konnte, legte sich eine Hand auf seinen Mund, um ihn zu verschließen und jeden Schrei im Ansatz zu ersticken. Was er daraufhin von sich gab, klang dumpf und erstickt und konnte außerhalb dieses Zimmers unmöglich gehört werden.

      Gerhard war zu abgelenkt gewesen, um den zweiten Stick kommen zu sehen. Er wurde sich erst darüber bewusst, dass der Messermann erneut zugestochen hatte, als sich etwas durch seine Bauchdecke bohrte. Zunächst spürte er nur die eisige Kälte der Klinge in seinen Eingeweiden, doch als der andere sie wieder herauszog, traf ihn der Schmerz mit der Wucht eines heftigen Faustschlags. Augenblicklich wurden seine Knie wachsweich, während er gleichzeitig spürte, wie das warme Blut aus der tiefen Wunde sprudelte und nach unten lief, wo es vom Stoff des Handtuchs aufgesaugt wurde. Er knickte in den Knien ein und wäre zu Boden gesunken, hätten ihn die anderen Angreifer nicht festgehalten.

      Warum ich? Was habe ich getan?

      Seit er aus dem Bad gekommen war, war nicht einmal eine Minute vergangen. Eine Minute, in der er von seinem normalen, alltäglichen Leben geradewegs in einen fürchterlichen Albtraum gestolpert war. Alles war so schnell gegangen, dass er gar nicht dazu gekommen war, sich Gedanken darüber zu machen, was hier geschah. Es war einfach unbegreiflich! Im Bad war sein Leben noch vollkommen in Ordnung und so gewesen, wie es sein sollte. Zugegebenermaßen langweilig und nicht jeden Tag erfreulich, aber dafür sicher und berechenbar. Doch als er das Bad verlassen hatte, war es, als wäre er durch eine Zaubertür getreten und in eine andere Welt geraten. Eine Welt, die ihm fremd war und deren Regeln er nicht kannte. Aber vor allem eine Welt, in der Gewalt herrschte und Männer über einen Unschuldigen herfielen, um auf ihn einzustechen.

      Und wer zum Teufel ist dieser verfluchte Ladykiller?

      Es war Gerhards letzter bewusster und zusammenhängender Gedanke, bevor der Angreifer vor ihm erneut auf ihn einstach und die Klinge sich in seinen Körper grub. Er wusste nicht einmal, wo genau das Messer ihn traf, weil der Schmerz mittlerweile seinen ganzen Körper in Flammen gesetzt hatte. Doch danach spürte er nur noch Agonie und war keines einzigen logischen Gedankens mehr fähig.

      Diejenigen, die ihn von hinten gepackt hatten, waren nicht länger in der Lage, ihn zu halten, und ließen ihn zu Boden sinken. Es war auch nicht mehr nötig, ihm den Mund zuzuhalten, da ihm zum Schreien längst die Kraft fehlte. Alles, was aus seinem Mund kam, war ein langgezogenes, dumpfes Stöhnen.

      Der Messermann hatte jedoch noch immer nicht genug und stach weiter zu. Gerhard spürte allerdings kaum noch, wie die Klinge immer wieder wie ein wütendes Tier in sein Fleisch biss. Wie durch einen blutigen Nebel sah er Bewegungen, doch sie waren verschwommen und unscharf.

      Das Einzige, was er noch deutlich spürte, war das Blut, das aus mehreren tiefen Wunden aus seinem Körper rann und sein Leben Tropfen für Tropfen mit sich nahm. Doch ehe er verblutete, fand die lange Klinge des Küchenmessers sein Herz und durchbohrte es.

      Von einem Augenblick zum anderen war der Schmerz spurlos verschwunden. In ihm machte sich eine Leichtigkeit breit, die in so großem Gegensatz zu dem Zustand der Agonie stand, in dem er sich bis dahin befunden hatte, dass er beinahe laut gelacht hätte. Doch sein Körper starb und war zu derartigen Dingen natürlich nicht mehr in der Lage.

      Heike, Sarah, Niklas!

      Die Namen seiner Frau und seiner Kinder blitzten in seinem sterbenden Verstand auf und erloschen sofort wieder wie Sternschnuppen, bevor der Tod seinen schwarzen Umhang über ihn breitete. Im Hintergrund begann jemand – Paul Potts oder er selbst – leise Nessun dorma zu singen, verstummte jedoch schon allzu bald wieder.

      Dilegua, o notte

      (Die Nacht entweiche )

      Denn das Gegenteil geschah. Die Nacht entwich nicht, sondern kam. Die ewige Nacht!

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