Feinde des Lebens. Johannes Anders

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Feinde des Lebens - Johannes Anders страница 5

Feinde des Lebens - Johannes Anders Sternenlicht

Скачать книгу

Wir sollten gehen.“

      „Moment!“

      Amandas erstarrter Zeigefinger deutete auf einen Speicherstick, der vor ihr auf der Konsole lag.

      „Den nehmen wir mit“, sagte Zaya und steckte den Stick ein.

      „Jetzt aber los, zurück zur Phönix!“

      „Nicht bevor wir Laurenz gefunden haben!“

      „Laurenz kann es nicht überlebt haben.“

      „Ich will ihn sehen, bevor wir gehen.“

      Sie durchforsteten alle Räume, bis sie an ein verschlossenes Schott kamen.

      „Das muss den hinteren Bereich beim Temperatursturz automatisch verriegelt haben“, vermutete Zaya.

      „Es wird schwer zu öffnen sein.“

      „Wir geben nicht auf. Vielleicht lebt dahinter noch jemand.“

      „Unwahrscheinlich. Aber gut. Ich habe ein paar schwere Waffen in der Phönix. Dann gehe ich die mal holen.“

      Eden kam mit einer Thermowaffe zurück und begann, ein Loch in die zentimeterdicke Metallwand zu schneiden.

      Nach zwanzig Minuten hatten ihre Raumanzüge nur noch 15 % Energie. Endlich fiel das kreisrunde Metallstück aus dem Schott, das Eden ausgeschnitten hatte. Die Ränder kühlten schnell aus.

      „Wir schaffen es nicht mehr“, befürchtete Eden.

      „Hast du das gehört?“

      „Was denn?“

      „Da hinten! Ein Geräusch!“

      Sie kletterten durch das Loch, rannten dorthin, wo Zaya das Geräusch vermutete, und fanden Laurenz. Er hatte mehrere Raumanzüge zusammengeschlossen, aber die Energie war nun trotzdem am Ende. Durch den Raumhelm sah man seine blauen Lippen bibbern. Er brachte kein Wort heraus.

      „Ich nehme ihn bei mir mit dran“, sagte Zaya und löste das Kabel.

      „Nein, lass mich das machen!“, widersprach Eden. „Dein Anzug ist fast leer, du schaffst es vielleicht nicht mehr zurück zur Phönix. Bei mir verbraucht nur ein halber Mensch Energie und Coach Juli bringt uns durch, wenn ich schlapp mache.“

      „Also gut, dann los!“

      Eden schloss Laurenz an ihre Energiezufuhr. Sie hakten ihn unter und schleppten ihn hinaus. Als sie an seiner toten Frau vorbeikamen, versteifte er sich und wollte nicht weitergehen. Edens Anzug zeigte nur noch 2 % Energie.

      Zaya sah sie fragend an.

      „Also gut, eine Sekunde haben wir noch“, nickte sie und zog Laurenz in den Raum zu seiner Frau. Der berührte ihren Helm mit seinem, um ihr einen letzten Blick zu schenken. Dann wurde er von den anderen fortgerissen und in die Phönix gezogen. Mit einem Alarmstart brachten sie ihn in die MCLANE, wo er medizinisch versorgt wurde.

      *

      Amandas Datenstick enthielt eine Holobotschaft. Das Holo zeigte sie in ihrem Raumanzug vor der Konsole sitzend. „Unsere Sensoren haben ein unbekanntes Raumschiff ausgemacht, das auf dem Planeten niederging“, erklärte sie. „Einige Tage später begann die Temperatur abzufallen. Eine Datenanalyse legte offen, dass sich die Treibhausgase inder Atmosphäre alarmierend schnell verflüchtigten. Dadurch wurde die Wärme des Planeten direkt ins All abgestrahlt.“

      „Soweit habe ich es noch mitbekommen“, sagte Laurenz, der mit der übrigen Besatzung an der Astroscheibe stand.

      „Was habt ihr unternommen?“, fragte Swo und unterbrach das Holo.

      „Wir schickten eine Expedition zu dem Landeplatz des Schiffes. Aber dann kam es zu einem drastischen Temperatursturz um fast hundert Grad. Die Notschotten fuhren herunter und ich war im hinteren Bereich der Leitstelle eingeschlossen.“

      „Vielleicht liefert uns das Holo deiner Frau noch mehr Informationen.“ Swo ließ es weiterlaufen.

      „Die Expedition meldete sich nicht mehr und in der Basis mussten wir ums Überleben kämpfen“, fuhr Amanda fort. „Als die Temperatur abstürzte, schafften es einige nicht mehr in die Leitzentrale, wo wir Raumanzüge haben. Aber auch die Anzüge retten uns nicht. Ich hänge alle gesammelten Daten an diese Holobotschaft.“ Dann wandten sich ihre Augen direkt in die Kamera und sie sagte: „Laurenz, ich liebe dich über alles!“

      Laurenz zitterte und griff nach Zayas Hand. „B-b-bin ich schuld?“, fragte er. „Ich habe mir fünf Anzüge genommen. Musste dafür jemand sterben? Hab ich Amanda auf dem Gewissen?“

      „Nein“, beruhigte ihn die Kommandantin. „Sie war auf der anderen Seite des Schotts.“

      „Ich hätte das Schott öffnen müssen!“

      „Das wäre nicht so einfach gegangen.“

      Aber vielleicht wäre es gegangen, meldete sich Coach Juli in Edens Gedanken. Wir sind ja auch durchgekommen.

       Mag sein. Aber wenn er sich schuldig fühlt, hilft das jetzt niemandem weiter, antwortete Eden. Hätte er sich nicht die fünf Anzüge genommen, dann hätte gar keiner überlebt, und ändern können wir auch nichts mehr.

      Laurenz ließ die Hand der Kommandantin los und sank zu Boden. Er verlor das Bewusstsein. Sie trugen ihn in den Krankenbereich.

      „Was ist mit ihm?“, fragte Zaya und beugte sich über ihn.

      „Es war alles zu viel für ihn“, antwortete ALLISTER, der sich als Bordarzt betätigte.

      „Weck ihn auf!“, verlangte Zaya. „Wir brauchen die Koordinaten dieses Alienschiffs! Die haben auf dem Stick leider gefehlt.“

      *

      Die Phönix brachte sie zur Landestelle des fremden Schiffes. Es war etwa halb so groß wie die und sah aus wie ein Oktaeder mit abgeschnittenen Spitzen. Die Sensoren maßen im Inneren keine Energie an.

      „Bei denen scheint auch alles tot zu sein“, mutmaßte Zaya.

      „Wir müssen uns das wohl ansehen“, sagte Eden.

      Sie stiegen in ihre Raumanzüge und schleusten sich in die Kälte aus. An dem fremden Schiff ließen sich keine Einstiegsluken erkennen.

      „Wir müssen ihnen wohl ebenfalls ein Loch in den Pelz brennen“, schlugdie Kommandantin vor.

      Eden erledigte das.

      Sie drangen in das Schiff ein, fanden allerdings keine Gänge, über die man sich fortbewegen konnte. Sie mussten sich zwischen Aggregaten und Kabelgewirr hindurchwinden und -quetschen. Ihre Helmkameras zeichneten alles auf.

      „Das Schiff hat keine Besatzung“, schlossCoach Juli aus dem Fehlen von Gängen, Räumen und Eingabegeräten. „Das ist eine Drohne!“

      „Für eine Drohne ist sie riesig groß“, befand Zaya.

      „Zu

Скачать книгу