Magisches Kompendium - Chaosmagie - Erste Schritte der chaosmagischen Theorie und Praxis. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium - Chaosmagie - Erste Schritte der chaosmagischen Theorie und Praxis - Frater LYSIR MAGISCHES KOMPENDIUM

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Großzügiger Patriarch, der eher Gnade vor Recht ergehen lässt und die Barmherzigkeit der Weisheit spiegelt. Klassisch wären hier die Gestalten der Vatergottheiten zu wählen, wie z. B. Jupiter, Zeus, Dagda, Odin oder auch Osiris.

       Die liebevolle Mutter

      Primärer Aspekt des Mondes und sekundärer der Venus. Nachsichtige, liebende und fürsorgliche Matriarchin, die mögliche Verfehlungen ihrer „Sprösslinge“ schnell verzeihen kann. In diesem Fall auch Ansprechperson für alle Probleme, Sorgen, Nöte etc. Klassisch wären hier die Gestalten der Muttergottheiten zu wählen, wie z. B. Demeter, Dana, Gaia, Nerthus und Hathor.

       Das Ungeheuer:

      Sekundärer Aspekt des Mars, Saturn und Pluto. Symbolisiert die irrationalen, emotional geladenen Negativhandlungen, die im Jähzorn oder aus der ethischen Hemmungslosigkeit heraus, geführt werden. Klassisch wäre hier die Gestalt des „Monsters“, des wahnsinnigen Widersachers, zu wählen. Göttliche Prinzipien wären hier Apophis, der Fenriswolf, Minotaurus, Medusa etc.

       Die destruktive Mutter

      Primärer Aspekt der Lilith, sekundär Venus und Mond, aber auch Uranus. Hier ist die Furie das Wort der Wahl, die zerstört, sich nicht an Regeln hält, rebelliert und alte Muster vernichten will. Gleichzeitig aber auch die „Übermutter“, die ihre Zöglinge aus Angst und Sorge „erstickt“ und an der individuellen Evolution hindert. Klassisch wären hier Gestalten der „dunklen Göttinnen“ zu wählen, wobei man im Einzelnen große Unterschiede zwischen, Lilith, Morrigan, Nemesis, Nix, Ereschkigal, Kali etc. finden würde.

       Der Jüngling

      Sekundärer Aspekt von Merkur, Mars und Uranus. Voller Tatendurst und Übermut wirft man sich in das Leben und will alles gleichzeitig auskosten – ohne Rücksicht auf mögliche Konsequenzen. „Das Leben jetzt leben und nicht später.“ Klassisch wäre hier die Gestalt des „Herumtreibers“, der „Hans-Dampf-in-Allen-Gassen“, zu wählen.

       Die Prinzessin:

      Primärer Aspekt der Venus und sekundärer des Mondes. Ungebunden und frei, willentlich die lebenslustigen Seiten der eigenen Persönlichkeit erfahren und leben. Klassisch wäre hier die Gestalt der „Sirene“, die Verführerin, zu wählen.

       Der Held

      Primärer Aspekt des Mars, sekundär Uranus. Er ist der klassische Held, der die Welt rettet, die Frau seiner Wahl bekommt und bei allen beliebt ist, da er alles kann. Fragmentarisch ist er der Messias oder auch der Samildánach, der Kunstfertige oder der Alleskönner. Klassisch wäre hier die Gestalt des Gottes Lugh oder auch die Figur des Herkules zu wählen, aber auch die Heldenfiguren des Cuchulainn oder des Fionn kann man hier nennen.

       Die Amazone

      Primärer Aspekt der Venus, sekundärer Aspekt des Mondes. Sie ist die emanzipierte Jungfrau (in Bezug auf das Göttinnenprinzip Jungfrau), die weiß, was sie will und wie sie ihr Ziel erreicht. Sie liebt die Autonomie und gibt sich ihren Ausschweifungen hin. Klassisch wären hier die Göttinnen des Jungfrauenprinzips zu wählen wie z. B. Brigid, Diana, Artemis oder Scatharch.

       Der Schurke

      Primärer Aspekt des Merkur, sekundär des Mars. Es ist das Schlitzohr, der Filou, der aber auch seine maskulinen Eigenschaften und seine Macht, gezielt für persönliche Zwecke, einzusetzen weiß. Klassisch wären hier die „Schurkengötter“ wie z. B. Loki, Lugh, Balor, Legba, Eshu, Gauwa und auch unter gewissen Rahmenbedingungen Prometheus zu erwähnen.

       Priesterin bzw. Priester

      Primärer Aspekt des Mondes und der Sonne. Wissen, Weisheit und Intuition agieren hier Hand in Hand und werden für die Evolution anderer, so wie für die Selbstevolution verwendet. Es sind die intuitiven Kräfte des Seins, der Dienst im „Großen Werk“. Klassisch sind hier Aine, Aradia und Isis zu nennen.

      So viel also zu den Archetypen, doch was hat das jetzt explizit mit der Chaosmagie zu tun? Was hat das allgemein mit der Magie zu tun? Nun, meistens ist es so, dass in der Magie schnell irgendwelche spezifischen Entitäten benannt werden, und diese auch eine entsprechende Anbetung erfahren. Natürlich ist dies auch in der Religion der Fall, doch sehr oft findet man dies auch in der Magie. Speziell will ich hier die Richtung „Wicca“ und auch „Thelema“ betiteln, also einmal die Thematik des Hexentums, der Naturreligion, das Leben mit dem Kreislauf der Natur, und einmal eine magische Sichtweise, die sich auf den wahren Willen bezieht, auf magische Ausbildungen, lange Exerzitien und Disziplin, sodass hier auch Yoga und allerlei zeremonielle Aspekte berücksichtigt werden müssen. Wicca und Thelema! Und was hat das jetzt mit der Chaosmagie zu tun?

      Tja, um es jetzt schon einmal kurz vorab zu sagen, obwohl das Thema in einem separaten Kapitel ausführlich behandelt wird, kann man sagen, dass die primären Ideen der Chaosmagie sich auf England beziehen, und hier im Grunde als eine Art Gegenbewegung, als eine Rebellion gegen Wicca und auch gegen Thelema zu verstehen ist. Doch dazu später mehr. Erst einmal soll es ausreichend sein, dass die klassische Magie, die meisten Menschen, die sich mit der Magie beschäftigen und hier ein bewusstes Handeln an den Tag legen, sich auf verschiedene Gottheiten, auf verschiedene Paradigmen, auf verschiedene Muster und auf verschiedene Kulturen beziehen. Und genau dies will die Chaosmagie nicht, und versucht dies auch so gut wie möglich zu vermeiden, es sei denn, der Chaosmagier will dies explizit ausführen. Es gibt gigantisch viele magische Zivilisationen und Kulturen, egal, ob es jetzt die sumerische, babylonische, mesopotamische, ägyptische, äthiopische, mitteleuropäische (hier wird gerne der Begriff der „Kelten“ verwendet, wobei dieser Begriff jedoch unkorrekt ist, da es niemals DIE Kelten gab, da es eine Bezeichnung der Besatzer war, der Römer, und hier es verschiedene Stammes- und Dorfkulturen gab), nordeuropäische (auch hier wird gerne ein falscher Begriff verwendet, in diesem Kontext der Begriff der „Germanen“, was hier auch wieder falsch ist, da es erneut nicht DIE Germanen gab, sondern dies auch wiederum eine Betitelung der Römer war), griechische oder römische Kultur ist, die Magie wird aus diesen Kulturen, Zivilisationen und Götterpanthea sehr oft und sehr gern verwendet. Dies ist auch absolut legitim, dies ist sinnig, dies ist vernünftig, doch für die Chaosmagie kontraproduktiv.

      Auch die verschiedenen Aspekte, die sich direkt auf die Natur beziehen, sodass eben hier die verschiedenen Gestirne vergöttlicht werden, oder andere Naturphänomene wie zum Beispiel Blitz und Donner, Stürme, Erdbeben etc., genauso wie Naturmonumente, wie zum Beispiel Bäume, Berge, Abgründe, Flüsse etc., läuft der Chaosmagie vollkommen konträr entgegen. Man kann hier sagen, dass der chaosmagische Mensch viel lieber die Idee verwendet, dass man selbst alles bestimmen muss, um damit zu arbeiten. Wenn man hier einen Werbeslogan erfinden müsste, könnte man folgende Aussagen treffen:

      „Nichts ist Wahrheit, alles ist Lüge, alles ist Illusion, alles ist möglich und jeder selbst erschafft sich seine Wahrheit und seine Realität!“

      Dies bedeutet, dass hier nicht direkt auf alle zivilisatorischen, magischen, kulturellen und energetischen Aspekte aus Ignoranz verzichtet wird, nein, ganz im Gegenteil, dies bedeutet, dass der chaosmagische Mensch ganz bewusst in die verschiedenen Zivilisationen, Kulturen und Götterpanthea eindringt, um hier die Energien herauszufinden, die für seine aktuelle Magie, für seine aktuelle Zielsetzung sinnvoll und notwendig sind. Hierbei ist es sehr spannend, dass eben die verschiedenen archetypischen Schwingungen

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