Magisches Kompendium - Chaosmagie - Erste Schritte der chaosmagischen Theorie und Praxis. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium - Chaosmagie - Erste Schritte der chaosmagischen Theorie und Praxis - Frater LYSIR MAGISCHES KOMPENDIUM

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wobei in diesem Kontext ein „dichter Dampf“ als Ursprung aller Dinge thematisiert ist. Doch mit „Caligo“ ist letztlich auch die Finsternis betitelt, also auch wieder eine unendliche Leere, genauso wie der Ursprung aller Dinge, wobei aus diesem Ursprung aller Dinge auch das Chaos in personifizierter Form emporstieg. Wenn es dann um die lateinische Entsprechung für den Begriff „Kosmos“ geht, dann findet man die Vokabel „Universum“, abgeleitet von dem lateinischen Wort „universus“, was man mit der Übersetzung „gesamt“ oder „ganz“ versehen kann, sodass es hier also auch wieder um ein „Alles“ geht.

      Wenn man sich also die Wortbedeutungen anschaut, dann geht es beim Chaos und auch beim Kosmos stets um etwas Gigantisches, wobei der Kosmos hier ein „Alles“ ist, während das Chaos eine „Unendlichkeit“ oder auch eine „Leere“ ist. Man müsste sich jetzt philosophisch damit befassen, ob eine „Leere“ in einem „Alles“ existieren kann, oder ob das „Alles“ von einer „Leere“ begrenzt oder auch umschlossen werden kann. Man sieht also, dass man allein mit dem Intellekt hier nicht wirklich weiter kommt, auch wenn sich jeder unter den Vokabeln „Chaos“ und „Kosmos“ ohne weiteres etwas vorstellen kann. Vielleicht muss man hier ein wenig weiter gehen, und eine metaphorische Sichtweise anstimmen, sodass man hier sagen kann, dass das Chaos zwar im ersten Augenblick etwas Ungeordnetes ist, doch dass es genauso gut möglich ist, dass das Chaos einen inneren Kosmos besitzt, der sich dem Betrachter aber einfach nicht erschließt, bzw. sich bewusst entzieht. Wenn man sich im Wald einen Ameisenhaufen anschaut, dann liegt die Assoziation mit dem Chaos recht nahe. Doch wenn man sich das ganze Ameisenvolk biologisch anschaut, ist hier wahrlich ein Kosmos vorhanden. So muss man hier festhalten, dass die beiden Vokabeln „Chaos“ und „Kosmos“ stets in vielen Zusammenhängen und Blickwinkeln verstanden werden müssen, da es hier immer wieder Beziehungen gibt, Beziehungen zu anderen Begrifflichkeiten, die dann eine bessere Erklärung bilden.

      Es geht also um systemische Bedingungen, um Strukturen, um Muster, auch wenn es sich hier um Systeme, Strukturen und Muster handelt, die der Mensch von seinem jetzigen Standpunkt aus nicht begreifen kann. Was im ersten Augenblick das Chaos ist, entpuppt sich sehr oft im Anschluss als eine harmonische und ausgefeilte Art des Kosmos. Wenn es also um irgendwelche Systeme geht, dann muss man auch wieder sagen, dass diese Systeme meistens mit irgendwelchen besonderen Gesetzen korrespondieren, was wiederum bedeutet, dass sie im Idealfall deterministisch sind. „Determinismus“ bedeutet im wortwörtlichen Sinne, dass es hier um ein Festlegen geht, um ein Begrenzen, sodass hier Grenzen gesetzt werden und hierdurch alles eine Ordnung, einen Kosmos, erhält, wodurch „alle“ zukünftigen, und letztlich auch denkbaren Ergebnisse, auf Bedingungen beruhen, die einer eindeutigen, unumstößlichen Kondition entsprechen. Kurz und knapp bedeutet das einfach, dass alles planbar, erklärbar, berechenbar, erkennbar und logisch ist. Doch ist das so? Natürlich kann es so sein, wenn man einfach sagt, wenn man hier etwas „Chaotisches“ betrachtet, dass man einfach noch nicht den Kosmos in diesem Chaos entdeckt hat. Doch es wäre natürlich zu einfach, wenn der Determinismus überall greifen würde. Da die Chaosmagie nicht gerne den einfachen Weg verwendet, sollte es jetzt nicht überraschen, dass es selbstverständlich auch Antithesen des Determinismus gibt. Diese tragen die Bezeichnung „Indeterminismus“ und sagen im Grunde aus, dass es eben doch immer wieder Ereignisse, Besonderheiten, Phänomene und Umstände gibt, die man als ein „Kuriosum“, als eine besondere „Einmaligkeit“, als eine „Abnormität“ deklarieren kann, da es hier Umstände, oder letztlich sogar Systeme sind, die in diesem Zusammenhang KEINE eindeutigen Vorbedingungen produzieren, erlauben, festlegen oder auch erschaffen. Es gibt immer indeterminierte, also unbestimmte Möglichkeiten. Immer! Zumindest aus der Sicht des Menschen, denn es sollte klar sein, dass diese lustigen Fachbegriffe wie „Determinismus“ oder auch „Indeterminismus“ auf menschliche Vorstellungen basieren. Man sollte aber nicht den Fehler machen, und das Chaos oder auch den Kosmos als ein deterministisches System deklarieren. Hierfür sind Chaos und Kosmos zu Komplex, da es hier keine eindeutige Definition geben kann. Wenn man sich darauf festlegen will, dass verschiedene magische Systeme deterministisch arbeiten, dann ist dies korrekt. Selbst die Chaosmagie! Wenn man sich also auf die praktische Magie bezieht, kann man sagen, dass deterministische Systeme / Bedingungen / Gesetze chaotisch reagieren, wenn der in diesen Systemen beheimatete Determinismus durch einen externen Indeterminismus gekreuzt wird, wodurch letztlich die benannten zufälligen und unvorhersehbaren Dinge, Episoden, Umstände oder auch Phänomene entstehen.

      Wenn man also so will, werden magische Systeme „ungehalten“ oder eben auch „chaotisch“ bzw. „indeterministisch“ agieren, wenn sie aus ihrem gewohnten Umfeld, aus ihrem Determinismus herausgeführt oder herausgeschlagen werden. Wenn man also bewusst chaosmagisch arbeiten will, wenn man hier die verschiedenen magischen Systeme adaptieren und nur für sich verwenden will, bringt man einen solchen Indeterminismus in einen bestehenden Determinismus. Dies kann man vollkommen bewusst machen, doch die Praxis zeigt, dass es auch sehr oft zufällig geschieht. Zufall! Zufall? Gibt es das? Ist es wirklich zufällig oder ist der Zufall hier ein ZU-Fall, sodass etwas gelenkt wird, was aber außerhalb der eigenen Wahrnehmung und der eigenen Definitionsmacht steht? Wenn etwas unvorhersehbar ist, dann ist die Frage nach dem „Warum?“ doch gestattet, oder? Warum kann man etwas nicht vorhersehen? Vielleicht weil natürliche, kosmische oder auch ordentliche Systeme sehr empfindlich auf indeterministische / chaotische Aktionen reagieren? Es geht hier um Taten, Gedanken, Handlungen gezielte Fokussierungen. Die Chaosmagie benutzt ganz gezielt indeterministische Handlungen, die jedoch nur nach außen hin indeterministisch wirken, für das eigene energetische System, für die eigene magische Zielsetzung jedoch deterministisch ist. Wenn dies nicht der Fall wäre, würde jede magische Operation an ein Glücksspiel erinnern, und somit sinnlos sein. Wie wirkt sich eigentlich eine indeterministische Handlung auf einen Determinismus aus? Dies kann man herausfinden, denn wenn man die geistige Welt selbst nach dem Chaos fragt, und hier eine gezielte energetische Arbeit ausführt, also ein Channeling, eine geistige Botschaft erhält, und diese niederschreibt, kann es ohne weiteres sein, dass das eigene Denken das Pendant zum Determinismus ist, während das Channeling, mit seinen Formulierungen, seinen Aussagen und seinen Energien die zwischen den Zeilen existieren, der chaotische, feindliche Indeterminismus ist. Kann das sein? Um hier eine Antwort zu geben, will ich mal ein paar Auszüge aus magischen Arbeiten präsentieren, die sich im Bereich des Channelns bewegen, in einem Bereich, der sich auf einen energetischen und geistigen Austausch bezieht, einen Austausch mit chaotischen und gleichzeitig kosmischen Wesen! Es ist ein Channeling, welches sich auf das Chaos bezieht, auf ein Chaos im Kosmos und auf einen Kosmos, der aus dem Chaos kommt. Es ist kein einfaches Channeling und man wird hier keinen „besonderen Sinn“ finden können. Darum geht es auch nicht. Es geht darum, dass die Wörter, die Formulierungen ihren eigenen Klang haben, sodass diese Sätze, in denen das Wort „Chaos“ erkoren wurde, einen besonderen Stellenwert besitzen, einen Stellenwert, der sich dem Tagesbewusstsein, dem Wachbewusstsein wohl nicht erschließen wird, dafür aber dem eigenen Unterbewusstsein, denn dies kennt DAS Chaos!

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      Channeling des Chaos im Kosmos

      Nichts ist, was es ist, denn nur der Pfuhl ist ewig, ewig in der sprudelnden Quelle der schöpferischen Klarheit des Chaos, der einzigen Manifestation jenseits des Schleiers und jenseits der Existenz – ewig und wahrhaftig nicht-existent.

      Es ist die Stille, dröhnend an den Gestaden des Wahnes.

      Chaos! Wirf dich nieder und schaue in die Schwärze der vergehenden Sterne!

      Erkenne den Anfang und das Ende in der immerwährenden Nicht-Existenz.

      Das Paradoxon aus Kosmos und Chaos wird

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