Love and Crime. Harley Barker

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Love and Crime - Harley Barker Love and Crime

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damit es sich wenigstens lohnt.“

      So ungern ich es auch tue, aber in diesem Fall muss ich ihr wirklich recht geben. Mein Vater hat mich schon immer in Watte gepackt, was auch daran liegt, weil ich in jedes Fettnäpfchen trete, was ich finden kann. Außerdem ist er Polizist und sieht daher die Gefahren anders, als ich oder jeder andere, der nicht diesen Job hat.

      Wenn er nun wüsste, wer in seinem Wohnzimmer stand und mich bedroht hat, würde ihm das sicherlich nicht gefallen. Da bin ich mir sicher. Aus diesem Grund habe ich wirklich schon mit dem Gedanken gespielt, ob ich es nicht einfach für mich behalten soll.

      „Vermutlich würde er mich ins nächste Flugzeug zurück nach Deutschland setzen“, murmle ich.

       Aber dort hätte er mich nicht mehr im Auge.

      Dabei kann ich das Grinsen nicht für mich behalten, was sich bei der Vorstellung daran, auf meinen Lippen bildet. Vor meinem inneren Auge habe ich ein Bild, wie er mich beinahe in den Flieger zerren muss, weil ich mich beharrlich weigere. Eins steht nämlich für mich fest: freiwillig verschwinde ich nicht wieder.

      Ich wollte mir hier ein Leben aufbauen und das ist mir in den letzten Wochen sehr gut gelungen. Auch wenn mir noch Freunde und eine Wohnung fehlen, so habe ich wenigstens das wichtigste geschafft zu finden: einen Job.

      „Das kann ich mir nicht vorstellen. Dafür hat er sich zu sehr darüber gefreut, dass seine kleine Tochter endlich hier ist. Aber er würde dir wahrscheinlich einen Bodyguard vor die Nase stellen. Das kannst du nicht verneinen“, überlegt meine Freundin und verzieht nachdenklich das Gesicht.

      „Einen Babysitter?“ Alleine bei dem Gedanken daran, dass er das wirklich machen würde, rümpfe ich die Nase.

      „Nein, einen Bodyguard“, verbessert Katie mich.

      „Es ist egal, wie du es nennst. Es bleibt ein Babysitter, der mir auf Schritt und Tritt folgt und darauf achtet, dass ich keine Dummheiten mache.“

      Katie gibt ein schrilles Lachen von sich. Dabei bilden sich Lachfalten um ihre Augen.

      „Dabei hast du schon einen. Nachdem ich nun die ganze Geschichte kenne bin ich der Meinung, dass Zane sehr gut auf dich aufgepasst hat. Sonst wäre er nicht passend in euer Wohnzimmer gestürmt.“ Während sie spricht wackelt sie mit den Augenbrauen, sodass ich nur die Augen verdrehe.

      In den letzten Wochen ist ein paar Mal sein Name gefallen. Allerdings habe ich es jedes Mal geschafft, ihr auszuweichen. Doch ich weiß, dass ich nicht immer dieses Glück haben werde. Und langsam aber sicher sehe ich dieses Gespräch mit großen Schritten auf mich zukommen.

      „Du kannst mich ruhig damit aufziehen, es ist mir egal“, erkläre ich abweisend. Auf diese Weise will ich ihr klarmachen, dass ich nicht näher darauf eingehen werde und hoffe, dass sie es auch lässt.

      Allerdings brauche ich nur einen Blick in das Gesicht meiner Freundin zu werfen, um zu wissen, dass sie weiß, dass meine Ansage nur halb ernst gemeint ist. Tatsache ist nämlich, dass von Anfang an irgendetwas zwischen uns war, was ich nicht genau beschreiben kann. Allerdings will ich mich auch nicht näher damit beschäftigen. In diesem Punkt springt mein Selbstschutz an. Ich ziehe das Chaos zwar an, aber das heißt nicht, dass ich doof bin. Mir ist sehr wohl bewusst, dass er mit einer Frau wie mir nichts anfangen könnte. Nicht, dass ich mir irgendwelche Hoffnungen machen würde. Doch ich bin mir sicher, dass er sich normalerweise mit anderen Frauen trifft. Vorzugsweise Frauen, die er nicht beschützen muss, weil sie nicht auf ihn hören und sich deswegen in Gefahr bringen. Und wenn wir es genau nehmen, habe ich genau das getan.

      „Hast du ihn seitdem eigentlich wieder gesehen?“

      Neugierig schaut mich meine Freundin an, während sie einen weiteren Schluck aus ihrer Flasche nimmt.

      Ich nehme mir einige Sekunden Zeit und weiche dabei ein paar Passanten aus. Gleichzeitig überlege ich mir, wie ich am besten das Thema wechseln kann.

      „Na los, antworte schon. Mein eigenes Liebesleben liegt auf Eis. Deswegen möchte ich so viel wie mögliches über deines erfahren.“

      Überrascht drehe ich mich in ihre Richtung und ziehe die Augenbrauen ein Stück nach oben. Ich wusste ja, dass sie keinen Freund hat. Aber anscheinend stört sie das mehr, als ich bin jetzt gedacht habe. Sie hat seit meiner Ankunft kein Wort darüber verloren. Allerdings muss ich zugeben, dass ich auch nicht nachgefragt habe. Auf der einen Seite hatte ich soviel zu tun, dass dieses Thema nie aufkam und andererseits wusste ich nicht, wie sie darauf reagiert. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass sie schon damit anfangen wird, wenn sie darüber sprechen will.

      Während ich meine Freundin ansehe, bin ich so sehr auf sie konzentriert, dass ich nicht merke, wie ich auf einen Mülleimer zulaufe, über den ich in der nächsten Sekunde bereits stolpere.

      Erschrocken reiße ich meine Augen auf, während ich versuche mein Gleichgewicht zu halten. Doch das gelingt mir nicht, sodass meine Hände flink nach etwas tasten, an dem ich mich festhalten kann. Doch da ist es bereits zu spät. Mit einem lauten Knall lande ich auf dem Boden, wobei ich es gerade noch schaffe, mich mit der Hand abzustützen, sodass ich nicht mit dem Kopf auf die Steine knalle.

      Stöhnend verziehe ich das Gesicht, während ich langsam realisiere, was passiert ist. Mein Herz rast und mein Mund öffnet sich ein Stück, damit ich besser Luft bekomme.

      „Na super“, gebe ich brummend von mir, hebe meinen Kopf und werfe einen Blick auf die Leute, die vorbeigehen. Ein paar werfen mir mitleidige Blicke zu, während andere mich anscheinend gar nicht bemerken. Sie sind in ihre Handys versunken, wobei es egal ist, ob sie telefonieren oder eine Nachricht beantworten. Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine, dass ich bei ein paar sogar einen genervten Gesichtsausdruck feststelle, weil sie mir ausweichen müssen.

      Als ich in das Gesicht meiner Freundin schaue, erkenne ich das Funkeln in ihren Augen. Es zeigt mir, dass sie sich gerade so ein Grinsen verkneifen kann.

      „Du solltest mehr auf deine Umgebung achten“, erklärt sie und reicht mir die Hand, um mich auf die Füße zu ziehen. „Irgendwann wirst du dich sonst nochmal richtig verletzen. Gerade war schon Glück gewesen.“

      „Danke, so ein Mist kann auch wirklich nur mir passieren“, erwidere ich und betrachte meine nun dreckige Hose.

      „Hast du ein Glück, dass wir eh auf dem Weg zum shoppen sind. Ich bin mir sicher, dass du etwas finden wirst, was du direkt anziehen kannst.“

      Ich ringe mir ein Lächeln ab. In der nächsten Sekunde verdrehe ich allerdings die Augen.

      „Na komm, ich bin mir sicher, dass die Mädels bereits auf uns warten.“ Mit diesen Worten setzt sie sich in Bewegung und geht weiter.

      Mit Mädels meint sie ihre Freundinnen Jessica und Caroline. Ich kenne die beiden von meinen Besuchen hier, allerdings hatte ich nie viel mit ihnen zu tun. Wir haben uns nur ein paar Mal abends getroffen und etwas unternommen. Deswegen würde ich sie nicht unbedingt als meine Freundinnen bezeichnen, sondern eher als Bekannte. Doch mir ist bewusst, dass ich Freunde hier brauche. Schließlich will ich hier leben. Deswegen habe ich mich auf dieses Treffen eingelassen.

      „Aber du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet“, spricht sie nun weiter und reißt mich so aus meinen Gedanken.

      „Welche?“

      „Hast du Zane in der letzten Zeit mal gesehen?“

      Ich

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