Love and Crime. Harley Barker
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„Du wärst beinahe in einen Hundehaufen gelaufen“, erklärt er und zeigt in die entsprechende Richtung. Ich folge seinem Blick und stelle fest, dass er die Wahrheit gesagt hat.
„Danke“, gebe ich zurück, löse mich jedoch sofort wieder von ihm.
„Du wohnst jetzt also hier? Seit wann denn?“
„Erst seit ein paar Wochen. Noch unter dem Dach meiner Eltern, allerdings suche ich mir gerade eine eigene Wohnung“, antworte ich ihm.
„Das ist ja wunderbar. Dann können wir uns ja demnächst mal treffen.“
Ein breites Grinsen erscheint auf seinem Gesicht. Ich hingegen bin nicht so sehr von der Vorstellung begeistert, mich mit einem Ex-Freund zu treffen. Unter anderem auch deswegen, weil ich ihm keine falschen Hoffnungen machen will. In den letzten Jahren hat er nämlich noch ein paar Versuche gestartet, um mir zu beweisen, dass er sich gebessert hat. Allerdings halte ich nichts davon, mich erneut mit einem Mann einzulassen, mit dem es schon beim ersten Mal nicht geklappt hat.
„Irgendwann vielleicht“, gebe ich dennoch vor mir, da ich gerade keine Nerven dafür habe, mit ihm darüber zu diskutieren.
Ohne darauf zu warten, ob er noch etwas erwidern will, gehe ich an ihm vorbei und lasse ihn einfach stehen. Ich spüre seinen Blick in meinem Rücken, doch ich drehe mich nicht noch einmal zu ihm um. Es würde eh nichts an meiner Entscheidung ändern.
Allerdings weiß ich, dass er sich in Zukunft öfter bei mir melden wird.
3
Ich muss zugeben, dass ich mir noch nie soviel Zeit gelassen habe, um nach der Arbeit nach Hause zu kommen. Ich betrachte sogar die Auslage an mehreren Fenstern, um sicherzugehen, dass mir nichts Interessantes entgeht. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich es nicht sonderlich eilig habe. Ich habe die Hoffnung, dass ich auf diese Weise das Gespräch mit Myles soweit es geht nach hinten schieben kann. Auch wenn ich weiß, dass ich dem nicht ewig aus dem Weg gehen kann. Schließlich ist er ja hier, um mich zu sehen. Allerdings wundert mich das doch ein wenig. Er hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er mich nicht mag. Da müsste es ihm eigentlich egal sein.
Als ich die Haustür öffne, schaue mich suchend um. Allerdings kann ich ihn im Wohnzimmer und im Essbereich nicht entdecken. Allerdings weiß ich, dass er hier ist, da sein Wagen in der Einfahrt steht.
Ja, ich bin erleichtert darüber, dass ich nicht sofort mit ihm konfrontiert werde, sondern erstmal zu Hause ankommen kann. Ich würde lügen, wenn ich so tun würde, als wäre das nicht der Fall. Bereits auf der Arbeit habe ich mir sämtliche Möglichkeiten ausgemalt, wie dieser Abend ablaufen könnte.
Und was soll ich sagen?
Keine davon ist wirklich gut ausgegangen.
Alleine von der Vorstellung der einzelnen Möglichkeiten habe ich Magenschmerzen bekommen.
Kaum habe ich die Tür hinter mir geschlossen, dringen laute Stimmen an mein Ohr. Neugierig folge ich ihnen in die Küche, wo ich meine Eltern und Myles am Küchentisch sitzen sehe.
Da sie so sehr in ihre Unterhaltung vertieft sind, dauert es einen Moment, bis sie auf mich aufmerksam werden. Doch dann strahlt mein Vater mich an. Wahrscheinlich aber auch nur, weil er die letzten Male nichts von dem kleinen Krieg mitbekommen hat, der geherrscht hat. Auch wenn ich sagen muss, dass das doch etwas übertrieben ist. Ich würde es eher als Meinungsverschiedenheiten betiteln.
Ich habe ihm schließlich nur einmal die Meinung gesagt, als er nicht aufgehört hat, mir auf die Nerven zu gehen. Und danach hat er es mir bei jedem Treffen erneut auf die Nase gebunden und es fortgeführt.
„Da bist du ja endlich. Wir haben schon gedacht, dass du dich verlaufen hast“, begrüßt er mich gut gelaunt.
Ich weiß, dass die beiden Männer sich gut verstehen und er sich deswegen jedes Mal freut, wenn sie sich sehen. Alleine deswegen werde ich schon versuchen, mich zusammenzureißen.
Noch in der gleichen Sekunde dreht Myles sich zu mir um. Er sieht mich abschätzend von oben bis unten an. Genau so, wie er es schon immer getan hat. Deswegen wundert es mich nun auch nicht und zieht mich auch nicht aus meinem inneren Gleichgewicht. Mich hätte es eher gewundert, wenn dem nicht so gewesen wäre.
„Ich bin aufgehalten worden“, gebe ich zurück und lege meine Tasche auf einen freien Stuhl.
Auch wenn es irgendwie stimmt, so ist es nur die halbe Wahrheit, da die Unterhaltung mit Jackson, wenn überhaupt, nur zwei Minuten gedauert hat. Die andere Hälfte sieht so aus, dass ich eigentlich auch keine Lust hatte, mich zu beeilen.
„Jetzt bist du ja da“, stellt er zufrieden fest.
„Ich dachte schon, dass ich auf meine liebste Gesprächspartnerin verzichten muss“, verkündet Myles, kommt auf mich zu und umarmt mich kurz.
„Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“
Ich grinse ihn kurz an und schaffe es dabei, mir nicht anmerken zu lassen, dass ich ihm gegenüber immer vorsichtig bin. Mit großen Schritten gehe ich an ihm vorbei und nehme die Bierflasche entgegen, die mein Vater mir reicht. Dankbar sehe ich ihn an.
„Harten Tag auf der Arbeit gehabt?“, erkundigt er sich.
„So kann man es auch ausdrücken.“
In diesem Moment frage ich mich, ob er nicht doch mehr mitbekommen hat. Wundern würde es mich nicht. Er ist schließlich ein super Polizist. Und die bekommen für gewöhnlich mehr mit, als man denkt. Aber damit kann ich mich später auch noch beschäftigen.
„Das Essen ist sofort fertig. Harley, du könntest schon die Soße auf den Tisch stellen“, meldet sich Monica zu Wort und lotst mich so zur Arbeitsplatte und von den Männern weg.
Einige Sekunden später drückt sie mir ein Kännchen in die Hand, in das sie die duftende Soße gefüllt hat. In dem Moment, in dem ich mich umdrehen will, höre ich, dass jemand hinter mich tritt. Allerdings befinde ich mich mitten in der Bewegung und kann sie nicht mehr stoppen. Ich versuche das unausweichliche noch zu verhindern, indem ich mich ein Stück zur Seite bewege. Allerdings ist es dafür bereits zu spät. Im nächsten Augenblick merke ich, wie ich gegen etwas stoße und sehe mit weit aufgerissenen Augen, wie sich die Soße entleert.
„Verdammt“, flucht Myles und reißt die Arme hoch.
Erst jetzt wird mir wirklich bewusst, was gerade passiert ist. Ich habe Myles den Inhalt der Schüssel über sein Hemd gekippt, was nebenbei erwähnt bestimmt nicht günstig war.
Mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen starre ich ihn an und ziehe scharf die Luft ein, während ich nach den passenden Worten suche.
„Wie ich sehe, trittst du immer noch in jedes Fettnäpfchen, was deine Füße finden können“, stellt er nüchtern fest, bevor ich einen Ton von mir geben kann. In seine Augen kann ich allerdings ein belustigtes Funkeln erkennen und ein kleines Grinsen erscheint auf seinen Lippen.
„So unschuldig bist du aber auch nicht daran“, gebe ich zurück und kneife meine Augen ein Stück zusammen. Ich nehme automatisch eine Abwehrhaltung ein, da ich nicht weiß, wie ich mich sonst