Love and Crime. Harley Barker
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Auf mich hatte es aber den Anschein gemacht, als wäre Myles hinter ihr her gewesen. Allerdings kann Katie mit einem Mann wie ihm nichts anfangen. Sie braucht jemanden, der genau weiß, was er will und keinen, der sie bei jeder Gelegenheit korrigiert.
„Hmmm“, macht sie nur und konzentriert sich wieder auf das Display ihres Handys.
„Hast du schon eine Wohnung gefunden?“, fragt nun Jessica und wechselt so das Thema.
„Ich habe mir einige angesehen, aber keine hat mir zugesagt. Deswegen bleibe ich noch ein wenig bei meinen Eltern. Auf der einen Seite will ich nicht in irgendeine Wohnung ziehen, nur damit ich behaupten kann, dass ich eine eigene habe. Auf der anderen Seite habe ich so noch ein wenig Zeit, um noch mehr Geld zu sparen.“
Mir ist durchaus bewusst, dass ich diese Ausrede überall vorbringe. Doch wenn man es ganz genau nimmt, dann ist es eigentlich überhaupt keine Ausrede. Ich will nicht in eine Wohnung ziehen, und für die dann noch ein Vermögen ausgeben.
„Das ist auch das Beste, was du machen kannst. Ich habe zwei Jahre gebraucht, bis ich endlich eine gefunden habe, in der ich mich wirklich wohlgefühlt habe. Vor einem halben Jahr konnte ich erst einziehen. Solange es deine Eltern nicht stört, ist doch alles in Ordnung. Meine hätten mich auch gerne noch länger zu Hause behalten.“
„Ich glaube, sie sind ganz froh darüber, weil es nun endlich nicht mehr so ruhig ist im Haus“, stelle ich fest. Zumindest haben sie mir das gesagt. Vor allem Monica hat den Anschein auf mich gemacht, als wäre ihr oft langweilig, weil mein Vater soviel auf der Arbeit ist. Allerdings bin ich auch die meiste Zeit des Tages unterwegs. Deswegen weiß ich nicht, ob sich etwas daran geändert hat.
„Ich wünschte, meine Eltern wären auch so gewesen. Allerdings haben sie kein Geheimnis daraus gemacht, dass sie froh sind, wenn ich endlich eine eigene Wohnung habe. Allerdings bin ich auch das Nesthäckchen. Nachdem sie fünf Kinder großgezogen haben, ist es auch verständlich gewesen, dass sie mal Zeit für sich wollten. Finde ich auf jeden Fall.“
Caroline zwinkert mir zu, sodass ich lachen muss.
Ich will gerade den Mund aufmachen, als ich auf eine Frau aufmerksam werde, die gerade hereingekommen ist. Ängstlich steht sie in der Tür und sieht sich zu allen Seiten hin um, als würde sie nach etwas oder jemanden Ausschau halten.
Es kommt mir ein wenig so vor, als würde sie selber nicht wissen, wieso sie eigentlich hier ist. Ihr Blick huscht immer wieder von einer Seite zur anderen. Sie hat einen verängstigten Ausdruck in den Augen, wie ein kleines Kind, das man verfolgt.
Unsicher, ob sie es wirklich wagen kann, macht sie einige Schritte nach vorne, bevor sie wieder stehen bleibt und ihr Verhalten sich wiederholt. In diesem Moment wird mir bewusst, dass sie irgendetwas hat.
Ich kann es nicht genau beschreiben, doch mein Gefühl sagt mir, dass etwas passiert sein muss. Sonst würde sie sich wohl kaum wie ein aufgeschrecktes Huhn verhalten.
„Ich bin gleich wieder da“, murmle ich, ohne die Frau aus den Augen zu lassen.
Dabei stehe ich auf und gehe auf sie zu, bevor meine Freundinnen etwas von sich geben können. Es dauert nicht lange, bis sie mich entdeckt hat. Mit weit aufgerissenen Augen weicht sie zurück, wobei sie mit einem Kellner zusammenstößt, der beinahe die Getränke auf dem Tablett verschüttet.
Ich kann dabei zusehen, wie sie noch mehr Panik bekommt. Beschwichtigend hebe ich meine Hände und signalisiere ihr so, dass von mir keine Gefahr aus geht. Irgendwann hatte ich mich mal mit meinem Vater darüber unterhalten und er hatte mir den Tipp gegeben, dass ich mich so verhalten soll. Ich gebe zu, dass ich damals noch nicht wirklich geglaubt habe, dass das funktionieren kann, doch nun scheint es wirklich der Fall zu sein. Auch wenn sie noch immer ängstlich aussieht, so bleibt sie dennoch an Ort und Stelle stehen.
„Hi, ich bin Harley. Kann ich dir vielleicht irgendwie helfen?“
Sie sieht mich an, als wäre ich von einem anderen Planeten. Sie schüttelt ihren Kopf und macht dabei erneut Anstalten verschwinden zu wollen. Allerdings kommt sie auch dieses Mal nicht sehr weit.
„Ich …“, beginnt sie, spricht ihren Satz jedoch nicht zu Ende.
„Suchst du jemanden? Wenn du mir sagst, wie er aussieht, kann ich dir vielleicht helfen“, schlage ich vor.
Ich gebe zu, gerade komme ich mir vor, als würde ich mit einem kleinen Kind sprechen. Aber würde ich das nicht machen, würde sie wahrscheinlich abhauen und ich würde ihr folgen. Und, wenn ich ehrlich bin habe ich zu letzterem gerade überhaupt keine Lust. Ganz davon abgesehen sind diese Schuhe auch definitiv nicht dafür geeignet. Sie haben einen viel zu hohen Absatz, sodass die Frau mit ihren Turnschuhen einen eindeutigen Vorteil hätte.
„Mein …“, beginnt sie wieder, spricht aber auch dieses Mal nicht zu Ende.
So unauffällig wie möglich atme ich einmal tief durch. Ich gebe zu, dass es um meine sonst so ruhige Art gerade nicht sehr gut bestellt ist.
Doch das lasse ich mir nicht anmerken. Ich bin mir sicher, würde mein Vater mich jetzt sehen, wäre er stolz auf mich, weil ich dieses eine Mal wenigstens eine gute Schauspielerin bin und meine wahren Gefühle für mich behalten kann.
„Luft“, gibt sie so leise von sich, dass ich sie in dem Lärm, der um uns herum herrscht, kaum verstehen kann.
„Lass uns ein wenig nach draußen gehen“, fordere ich sie auf. Um ihr gar nicht erst die Wahl zu lassen, gehe ich an ihr vorbei und öffne die Tür, damit sie auf den Bürgersteig gehen kann.
Ich werfe einen letzten Blick in die Richtung meiner Freundinnen, bevor ich ihr folge. Katie zieht fragend die Augenbrauen nach oben. Doch ich schüttle nur den Kopf und bedeute ihr so, dass ich es ihr später erklären werde. Auch wenn ich noch nicht genau weiß, was ich eigentlich erklären soll. Doch das werde ich hoffentlich in den nächsten Minuten erfahren.
Als ich ihr folge, steht sie zwischen zwei geparkten Autos und sieht sie nachdenklich an.
„Wollen wir ein Stück spazieren gehen?“, erkundige ich mich und ziehe ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich.
Ich warte jedoch nicht auf ihre Antwort. Stattdessen gehe ich einige Schritte, bis ich sie hinter mir hören kann.
In dieser Situation gibt es nur eine Möglichkeit, die wahrscheinlich am sinnvollsten ist. Ich muss sie zu meinem Vater bringen. Er wird schon wissen, was zu tun ist. Aus diesem Grund schlage ich den Weg in die Richtung der Polizeistation ein. Tief in meinem Inneren hoffe ich nur, dass sie den Weg nicht erkennt und mir einfach folgt.
Mir ist nämlich durchaus bewusst, dass es ein kleines Risiko gibt, dass sie umdreht, sobald sie merkt, wo ich sie hinbringe, oder wenn sie einen Polizisten sieht. Doch ich hoffe einfach, dass ich soviel Glück habe, dass genau das nicht geschehen wird.
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