Love and Crime. Harley Barker
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Ich warte darauf, dass er noch etwas zu diesem Thema von sich gibt. Und ich sehe ihm an, dass ihm bereits ein paar Worte auf der Zunge liegen, die er sich nur schwer verkneifen kann. Allerdings behält er diese für sich. Stattdessen lacht er und macht einen Schritt nach hinten.
„Wir belassen es dabei, dass wir beide unseren Teil dazu beigetragen haben“, stellt er fest und hebt beschwichtigend seine Hände.
Ich hingegen verziehe nicht das Gesicht und zeige so, dass ich ihm nicht vertraue. Ich habe aber auch keinen Grund, wieso ich das sollte oder könnte.
„Bin gleich wieder da. Ich werde mir schnell ein sauberes Hemd anziehen“, verkündet er an seine Tante gewandt.
„Weiche es am besten direkt in warmen Wasser im Badezimmer ein, damit die Flecken nicht eintrocknen. Ich hole es nachher runter und wasche es dann“, weist meine Stiefmutter ihn an.
„Mache ich.“
Ein letztes Mal grinst er mich an, bevor er sich umdreht und nach oben verschwindet.
Es ist so lange ruhig im Raum, bis die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen ist. Erst dann höre ich, wie Monica den Wasserhahn aufdreht.
„Sorry“, murmle ich an sie gewandt.
„Mache dir deswegen keine Sorgen. Das kann passieren. Es ist nichts, was man nicht schnell wieder beheben kann“, winkt sie ab und bereitet eine neue Soße zu.
Kaum hat sie mir den Rücken zugedreht, breitet sich ein zaghaftes Grinsen auf meinen Lippen aus, was ich nicht für mich behalten kann. Auch wenn ich es nicht mit Absicht gemacht habe, bin ich dennoch der Meinung, dass er es verdient hat.
Als er wieder in die Küche gekommen ist, trägt er ein frisches Hemd und setzt sich erneut neben meinen Vater. Dies kann er aber nicht machen, ohne mir einen blick zuzuwerfen, der dafür sorgt, dass ich genervt die Augen verdrehe. Während des Essens berichtet er von den Geschäften, die er in der letzten Zeit abgeschlossen hat. Ich gebe zu, dass es mich nicht wirklich interessiert. Deswegen höre ich nur mit einem halben Ohr hin.
„Du bist so still gewesen“, wendet Monica sich an mich, nachdem sie aufgegessen hat. „Was hast du heute noch so geplant?“
„Ich treffe mich mit ein paar Freundinnen, Mädelsabend“, antworte ich ihr. Das letzte Wort füge ich schnell hinzu, um sicherzugehen, dass sie nicht vorschlägt, Myles könnte mich begleiten.
„Und ich muss nachher zur Arbeit“, fügt mein Vater noch hinzu. „Aber wir sehen uns ja morgen.“
„Stimmt es eigentlich, dass nachts mehr passiert als tagsüber?“, fragt Myles.
„Ich würde nicht sagen, dass nachts mehr passiert, auch nicht unbedingt andere Dinge. Wir sind zwar keine Großstadt, wenn wir uns mit Miami zum Beispiel vergleichen. Aber auch hier passieren Verbrechen, um die wir uns kümmern müssen. Nicht umsonst haben wir hier einige Kopfgeldjäger, die uns unterstützen. Außerdem kommt noch dazu, dass die Flüchtigen sich in den letzten Jahren immer wieder diese Stadt als ihr Ziel ausgesucht haben.“
Bei seinem letzten Wort zucke ich merklich zusammen. Gleichzeitig muss ich wieder an Zane und unsere erste Begegnung denken. Und natürlich auch an alles, was danach passiert ist. Jetzt ist sicherlich nicht der richtige Zeitpunkt, um ihm davon zu berichten.
„Dann drücke ich dir mal die Daumen, dass es heute Nacht auch ruhig werden wird.“
„Ich bin mir sicher, dass wir keine großen Probleme bekommen werden.“
Mit diesen Worten steht mein Vater auf und verlässt die Küche, um sich seine Uniform anzuziehen. Auch ich stehe auf und verabschiede mich von Myles.
„Ich bin mir sicher, dass wir uns in den nächsten Tagen öfter sehen werden. Schließlich werde ich hier wohnen, solange ich in der Stadt bin.“
Überrascht schaue ich zu meiner Stiefmutter. Als sie mir heute Morgen gesagt hat, dass er kommen wird, hat sie kein Wort darüber verloren, dass er hier übernachten wird. Um fair zu sein, muss ich aber auch gestehen, dass ich mich nicht danach erkundigt habe.
„Ich muss jetzt auch los, sonst komme ich noch zu spät“, murmle ich und verschwinde, bevor noch jemand etwas sagen kann.
Draußen bleibe ich erstmal stehen und hole tief Luft. Jedes Mal, wenn mein Cousin sich nicht mehr in meiner Nähe befindet, kommt es mir so vor, als hätte man mir eine riesige Last von den Schultern genommen. Seitdem ich ihn das erste Mal getroffen habe, bin ich der Meinung, dass seine zukünftige Frau es nicht leicht haben wird. Seitdem habe ich aber auch nicht gehört, dass er eine Freundin hat. Und ich bin mir sicher, dass ich diese Informationen bekommen hätte.
Doch ich muss zugeben, dass das Abendessen ruhig verlaufen ist. Die Männer waren in ihr Gespräch vertieft, sodass Myles auch überhaupt keine Zeit hatte, einen spitzen Kommentar in meine Richtung fallen zu lassen. Aber vielleicht lag es auch daran, dass beide anwesend waren.
Da kommt es wahrscheinlich nicht so gut, wenn er mich aufzieht, weil ich noch bei meinen Eltern wohne.
Um nicht Gefahr zu laufen, dass Monica oder vielleicht sogar Myles mich wieder ins Haus holen, verschwinde ich schnell.
Es dauert nur zehn Minuten, bis ich die Bar am Strand erreicht habe, in der ich mit Katie, Jessica und Caroline verabredet bin. Im Innenraum sehe ich mich einmal um, wobei ich sie sofort entdecke. Allerdings sind die drei aber auch nicht zu übersehen. Sie haben sich an einen Tisch an der Seite gesetzt, von dem sie einen perfekten Blick auf die Bar haben, die sich an der kompletten gegenüberliegenden Wand erstreckt. Über allen Tischen hängen Leuchten, die nicht zu groß und nicht zu klein sind. Sie verstreuen ein buntes Licht, was sich alle paar Sekunden wechselt.
„Hi“, begrüßt mich Katie, als ich mich auf den freien Stuhl neben ihr sinken lasse. „Ich hatte schon die Befürchtung, dass du uns vergessen hast.“
„Sorry, mein Cousin ist in der Stadt, euch würde ich niemals vergessen. Monica hat darauf bestanden, dass wir gemeinsam essen und das hat sich ein wenig in die Länge gezogen.“
„Myles?“ Katie sieht mich auf eine Weise an, die ich nicht genau einordnen kann. Da sie ihn allerdings kennt bin ich mir sicher, dass sie nicht sehr begeistert davon ist.
Als Antwort nicke ich nur.
„Wer ist Myles?“, erkundigt sich nun Caroline und sieht uns abwechseln an.
Für einen kurzen Moment denke ich darüber nach, ob ich die beiden einander vorstellen sollte. Ich muss zugeben, dass sie sich wahrscheinlich blendend verstehen würden. Doch schnell verwerfe ich diesen Gedanken wieder. Ich habe auch so genug zu tun, da brauche ich ihm nicht auch noch eine Freundin zu suchen. Zumal ich selber auf der Suche nach Freunden bin.
„Mein Cousin aus Atlanta.“
„Den wollt ihr nicht kennen“, setzt Katie noch hinzu.
Um den beiden zu verdeutlichen, dass Katie recht hat, nicke ich. Die beiden sind einmal aneinander geraten. Und dabei ging es nur darum, dass sie Dressing in einen Salat geben wollte und er der Meinung war, dass man das nicht einfach so machen kann, sondern immer nur ein wenig.