Der Weg nach Afrika - Teil4. Helmut Lauschke

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Der Weg nach Afrika - Teil4 - Helmut Lauschke

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Kilometer entfernten Windhoek mit Sicherheit keinen Cent gesehn, weil für ein Kriegsgebiet die weit vom Schuss sitzenden Beamten lieber die Augen zudrückten, als da mit ihren Sitzärschen noch hinzufahren und für eine Buchkontrolle möglicherweise ihr Leben zu riskieren. So dumm waren die auch nicht, als dass sie mit Bilanzbüchern dort rechneten, wo sowieso alles drunter und drüber ging. Der lächelnde Kollege hatte sich zur richtigen Zeit den richtigen Ort für seine Tätigkeit ausgesucht, hatte sich den Umständen voll angepasst und war voll, wenn nicht mehr, auf seine Kosten gekommen. Er behielt sein Lächeln, als er zur richtigen Zeit den Platz im Untersuchungsraum für Privatpatienten mit der neu eingesetzten Tür räumte und das runtergekommene Hospital unweit der angolanischen Grenze verliess. Er hatte den Weitblick und seine guten Gründe, wenn er zur richtigen Zeit mit den neuen Führerscheinen seine reichen Pfründe unversteuert in Sicherheit brachte. Keiner sagte ihm etwas Abträgliches nach, weil es keinen gab, der sich von dem in so kurzer Zeit zusammengescheffelten Reichtum eine vage Vorstellung machte.

      Ein schwerer Verlust war dagegen der Weggang des hervorragenden Spezialisten der inneren Medizin, Dr. David S., der unter grossem Einsatz und mit brillantem Wissen diese Abteilung im wahrsten Sinne des Wortes auf Vordermann und auf eine Standardhöhe gebracht hatte, die unter den miserablen Hospitalbedingungen Bewunderung verdiente. Ihm war es durch ständiges Monieren zu verdanken, dass da Ordnung und Sauberkeit einkehrten, die Betten sauber bezogen wurden und die Patienten Waschschüsseln, Spucknäpfe und saubere Hospitalkleidung bekamen. Dr. David S. war hart und gewissenhaft in der Arbeit und ein begabter Lehrer in der Weiterbildung der ihn begleitenden, jungen Kollegen. Die wurden akademisch poliert und hatten ihre Kenntnisse ernorm erweitert. Durch ihn hatten sie die systematische Arbeit am Patienten schätzen gelernt. David ging an die Wits-Universität nach Johannesburg zurück, um sich neuen Aufgaben in der Forschung zu widmen. Er war gross als Arzt und gross als Mensch und von allen hoch geachtet. Da konnte ihm keiner das Wasser reichen. Er bekam den grossen Abschied mit einem Geschenk, ihm sang der Chor der Schwestern und Studenten der Krankenpflegeschule den Schmerz des Abschieds aus den Herzen. Weil er Mensch war und mit beiden Füssen auf dem Boden stand, hatten ihn alle gemocht. So wurde er zum Abschied geküsst, wo schwarze Lippen die weisse Wange berührten. Er selbst wischte sich die Tränen aus den Augen, die andern waren nicht weniger gerührt, weil jeder wusste, dass es so einen Arzt am Hospital nicht mehr geben wird.

      Neue Gesichter sassen in der Morgenbesprechung, wo der Trend von Weiss nach Schwarz unübersehbar und an den Fingern abzuzählen war. Der Superintendent gab sich Mühe, in den Haufen Ordnung zu bringen. Er verteilte die neuen Kollegen und Kolleginnen nach Wunsch und Können auf die verschiedenen Disziplinen, wo die meisten zur inneren Medizin und zum 'Sorting' im 'Outpatient department' und einige wenige zur Gynäkologie, Chirurgie und Kinderheilkunde kamen. Da blieb für die Orthopädie keiner übrig, weil da keiner hin wollte, die Knochenarbeit war ihnen zu schwer, und keiner hin konnte, da ihr Kenntnisstand praktisch null war. So mussten sich Dr. Ferdinand und der philippinische Kollege auf diesem operationsintensiven Sektor allein weiter durchschlagen. Sie taten es, ohne mit der Wimper zu zucken, auch wenn ihnen die Rücken und Hände schmerzten. Mit der Phase des Übergangs gingen die Schussverletzungen zurück, was erfreulich war. Dagegen kamen mehr Kinder mit fürchterlichen Minenverletzungen, nachdem sie mit diesen Tötungstellern auf den Feldern in Berührung kamen, oder sie auflasen, die dann in ihren Händen explodierten und sie entweder gleich an Ort und Stelle töteten oder ihnen die Hände, Arme und Beine abrissen. Die Verletzungen an Kindern, die nun frei herumliefen, waren die schlimmsten Umstände, die den Übergang begleiteten. Hunderte von ihnen verloren auf diese unerhörte Weise ihr Leben, viel zu viele Kinder wurden durch Minen entstellt und verkrüppelt, weil sie es überlebten. So war der Weg in die Unabhängigkeit nicht nur mit Steinen, sondern mit vielen Minen ausgelegt, die täglich ihre Opfer forderten, als gönnte das alte Regime dem neuen nicht den Frieden. Die eingefleischten Pretorianer in den Hochburgen des Burentums hielten krampfhaft die Hebel der Macht in ihren Händen. Sie wollten dort unten verhindern, was hier oben passierte. Für sie stand zuviel auf dem Spiel, um da von den Hebeln zu lassen, die ihnen über drei Jahrhunderte den Vorteil und Reichtum brachten.

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