Mission Adam. Michael Gallo

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für diesen Augenblick geschaffen, endete ein sauber angelegter Feldweg genau vor Adams Füßen an der Küste. Er teilte in einer schnurgeraden Linie die große grüne Fläche in zwei Hälften, und verschwand im Wald der vor ihm lag. Adam musste lachen als im Luzeel´s Worte einfielen. „Es gibt keinen Zufall“.

      „Na, dann los“, spornte Adam sich selber an, und drehte sich noch einmal in Richtung Schiff, denn er wollte endlich mal sehen mit was für einem spektakulären Gefährt er hier gelandet war. Es musste den Räumen und Gängen nach in denen Adam sich aufhielt, ja mindestens Hundert Meter lang sein. Ein Wunder wie das auf dieser Klippe Platz hatte. Adam brach in schallendes Gelächter aus. Er stand vor einem Shuttle nicht grösser als ein kleiner Reisebus. Höchstens Platz für acht bis zehn Personen wenn sie eng nebeneinander standen. „Nur für dich gemacht, Adam“ hörte er Luzeel´s Stimme wieder in seinem Kopf. „Amen“ war Adams kurze Antwort, und schaute dabei in Richtung Himmel. Er drehte auf dem Absatz um und begann seinen Marsch in Richtung Wald.

       Die drei, Ein Meter zwanzig großen Gestalten, mit ihren kindlichen Körpern, viel zu dünnen Beinen und Armen, aus denen je drei spindeldürre Finger wegstanden die sich unablässig wie Spinnenbeine bewegten, standen stumm um das leicht flackernde Hologramm, das wie ein Lagerfeuer in einem Zelt, das kreisrunde Raumschiff als einzige Lichtquelle erhellte. Drei paar überdimensional große, tiefschwarze Mandelaugen, die aus elliptisch grauen Köpfen ragten, in denen kein Funken von Leben oder Emotion auszumachen war, starrten auf das Livebild das sich ihnen in dem Hologramm bot, und sie waren zufrieden mit ihrem Werk. Sie hatten ganze Arbeit geleistet. Und das wussten sie, denn niemand wusste von ihrer Präsenz in diesem Quadranten. In diese Ecke der Galaxie hatten sich die Tschazarr selten verirrt, denn hier gab es nicht viel, was für ihre Spezies von Interesse war. Genau das wussten auch die Elohim, die ihnen so verhasste Schöpferrasse, die mit ihrem Gottähnlichen Getue und ihrer körperlosen Daseins Form, ihr geliebtes Kind, den Menschen, über alles in dieser Galaxie stellten.

      Nur durch reines Glück gelang es einem Außenposten der Tschazarr, der gut verborgen in einer Felsnase auf einem Mond, der sich an der äußersten Grenze ihres selbstgezogenen Territoriums, Stellung bezogen hatte, die auffälligen Bewegungen von Schiffen, aller vier Schöpferrassen zu entdecken. So ein Zusammentreffen hatte es seit ewigen Zeiten nicht mehr gegeben, das war auch den Tschazarr noch in Erinnerung, als die große Schlacht um die Erde, vor zig tausend Jahren, ihren Höhepunkt fand. Zu dieser Zeit waren die Elohim alles andere als zimperlich, wenn es darum ging den Krieg auszurufen.

      Auf jeden Fall entdeckten die Tschazarr, die auffälligen Aktivitäten auf der Oberfläche von Larimar. Irgendetwas Wichtiges schien dort unten von Statten zu gehen, das war bei diesem großen Aufgebot, auch wenn es eine recht ruhige Ecke der Galaxie war, mehr als offensichtlich. Es dauerte Monate, bis dann endlich das letzte Schiff der Schöpfer den Orbit verließ und in der Tiefe des Alls verschwand. Solange hatten sich die Tschazarr im Verborgenem gehalten, und beobachteten akribisch das emsige hin und her zwischen Orbit und der Oberfläche des Planeten. Da jetzt alle verschwunden waren, trauten die Tschazarr sich endlich aus ihren Verstecken und drei kreisrunde chromfarbene Schiffe steuerten den Punkt auf Larimar an, der über Monate im Mittelpunkt des Interesses der Schöpfer standen. Getarnt mit Photonenschutzschilden tauchten die metallenen Jagdschiffe, die jeweils Platz für fünf Besatzungsmitglieder boten, in die Atmosphäre ein, und nahmen Kurs zur besagten Stelle. In etwa zwei Kilometer Höhe kamen ihre Schiffe zum Stillstand, und sie hatten unübersehbar ein kleines Dorf ausmachen können, das genau unter ihnen lag. Waren die Elohim dabei eine neue Rasse zu erschaffen? Das konnten sich die Tschazarr nicht vorstellen, da es auf diesen Planeten, in diesem Sektor kein hoch genug entwickeltes Leben gab, mit dem es hätte funktionieren können.

      Als das Kommandoschiff der drei, ihre Holoüberwachung aktivierten, entdeckte der Kommandant der Staffel was es mit diesem Dorf auf sich hatte. Nach einem x-fachen Zoom der Außenkamera konnte man nun mehr als deutlich die Bewohner dieser Siedlung erkennen. Das untrüglichste Merkmal der Tschazarr war ihre Emotionslosigkeit, die egal um welche Situation es auch sich immer handeln mochte, ihren ständig gleichen, beinahe schon apathisch anmutenden Ausdruck von absoluter Ruhe innehatten. Das war für diese Rasse die einzige Möglichkeit, auf diese Art als Individuum zu agieren, da die Tschazarr im Gesamten wie ein riesiger Schwarm funktionierten, und es nur das Kollektiv als Ganzes gab. Jede Art von Emotion wäre hier fehl am Platz gewesen. So war es auch hier, obwohl die eben erspähten Bewohner bei jeder anderen Spezies mehr als nur Emotionen hervorgerufen hätten.

      Es war eine Siedlung von Menschen, Lichtjahre von der Erde entfernt, jedoch mit einem sehr bedrohlichen Detail in ihrem Gesicht. Die Tschazarr wussten was der Kristall, den alle Bewohner des Dorfes,- es waren zwanzig an der Zahl- in der Mitte ihrer Stirn hatten, bedeutete. Ein deutliches Merkmal der Elohim.

      Man hatte hier hinter ihrem Rücken, eine Siedlung von Menschen der vierten Dimension errichtet. Wahrscheinlich sollten sie hier ausgebildet werden, um dann in naher Zukunft auf die Erde eingeschleust zu werden, um das Rad herumzureißen und den Menschen vor dem bevorstehenden, durch die Tschazarr indirekt herbeigeführten Exodus, zu bewahren. Wären sie dazu fähig gewesen, hätten die Tschazarr jetzt wahrscheinlich laut gelacht, denn die Vorgehensweise passte zu der subtilen indirekten Kriegsführung der Elohim, die sich selber dazu verpflichtet hatten, persönlich nie mehr den Weg des Krieges sondern den der Liebe zu wählen. Das war eine der Voraussetzungen für den Aufstieg in die Dimensionen. Interessant für die Tschazarr wäre nur die Antwort auf die Frage gewesen, ob dieser Aufstieg eine Einbahnstraße war, oder ob er in beide Richtungen funktionierte, wenn man sich beispielsweise für die falsche Richtung entschied. Denn das die Elohim noch Emotionen hatten, das war den Tschazarr bekannt, und es wäre ein neuer Feiertag in ihrer Zivilisation gewesen, wenn sie die Elohim so weit zu provozieren in der Lage wären, das sie ihren mühsam erarbeiteten Aufstieg wieder aufgeben müssten, aus Gründen niederer Handlungen. Wie gesagt das war reine Spekulation, aber hier, bei dieser Siedlung hatten die Tschazarr die Möglichkeit es rauszufinden, und sie hatten es auch getan.

       Das Hologramm vor dem die drei Namenlosen immer noch standen, im Kollektiv der Tschazarr gab es sowas wie Namen für ein einzelnes Individuum nicht, zeigte den Dorfplatz von oben, und in dessen Mitte loderte ein riesiges Feuer. Errichtet und angezündet von den Bewohnern selbst.

      Mit mentalen vorsichtigen Versuchen, überprüften die Tschazarr noch aus sicherer Entfernung, wie weit die vierte Dimension in diesen Menschen bereits fortgeschritten war, und ob sie, wenn sie Auge in Auge sich gegenüberstehen würden eine Gefahr darstellten. Das erkundete einer der Tschazarr aus dem Schiff direkt mit einer konkreten hypnotischen Anweisung an einen der Bewohner, der sich genau zu einem bestimmten Zeitpunkt, mitten auf dem Dorfplatz bückte, seine Hand in den rechten Schuh steckte und sich dort kratzte, weil ihm, aus dem Schiff über ihm, suggeriert worden war das es ihn genau an dieser Stelle und zu diesem Zeitpunkt, jucken würde. Als die Tschazarr das sahen, war ihnen klar, das diese Menschen zwar die körperlichen Attribute der vierten Dimension besaßen, aber sich noch mental am Anfang ihres Aufstiegs befanden, ansonsten hätte ein Tschazarr aus dieser Entfernung es niemals geschafft, einem Aufgestiegenen seinen Willen aufzuzwingen, geschweige denn ihn zu einer körperlichen Handlung zu bewegen.

      Als wäre dieser Hypnosetest das Startsignal gewesen, setzten sich die drei Schiffe in Richtung Dorf in Bewegung. Noch während der Landung fuhren sie ihre Tarnschilde herunter, so sicher waren sie sich ihrer Sache. Aufgeschreckt durch die Landung der Schiffe, wovon eines direkt auf dem Dorfplatz landete, und die anderen beiden hinter den Gebäuden niedergingen, strömten die übrigen Bewohner aus ihren Häusern, wärend sich fünf von ihnen zuvor schon auf dem Platz in der Dorfmitte aufhielten und nun zur Seite liefen. Als die Schiffe zum Stillstand kamen, hatten sich bereits alle Bewohner vor dem Schiff versammelt, und dachten noch sie bekämen Besuch von einer der vier Schöpferrassen. Dementsprechend entspannt und lächelnd waren auch ihre Ausdrücke in ihren Gesichtern, bis sich die Landeluke öffnete, und drei kleine graue Wesen, die irgendwie gar nichts freundliches ausstrahlten vor ihnen standen. Die Blicke der Dorfbewohner wanderten noch fragend unter ihnen selbst herum, was das wohl zu bedeuten habe. Doch da

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