Mission Adam. Michael Gallo

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Mission Adam - Michael Gallo

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Und um zu deiner wichtigsten Frage zu kommen. Adam, du bist ein Mensch und gehörst zur Rasse der Menschen, die den Planeten Erde besiedeln.

      „Was bist du, bist du auch ein Mensch?“ kaum gedacht, gefiel Adam diese Art der Kommunikation irgendwie. Luzeel der ihn nun mit seinen tiefblauen Augen, in denen man sich wahrlich vollends verlieren konnte, fixierte, honorierte Adams Frage vorerst mit einem gütigen Lächeln.

      „Nein, Adam“, kam sofort die Antwort direkt in seinen Kopf.

      „Wir sind eine Wesenheit die schon seit Äonen den Raum besiedeln, man nennt uns Elohim, oder auch die Schöpfer.“

      Eigenartig, irgendwie kam Adam der Name Luzeel schon bekannt vor, ohne dass er es sich erklären konnte. Und jetzt der Name Elohim, als hätte er das alles schon einmal gehört, was aber nicht möglich sein konnte.

      „Adam, ich höre deine Frage, und es stimmt, wir kennen uns. Jedoch alles zu seiner Zeit. Es ist jetzt soweit die letzte Stufe deiner Reinigung einzuleiten. Du wirst jetzt noch etwas schlafen, und dann folgen die Antworten auf deine Fragen.“

      Gleichzeitig mit diesen Worten hob Luzeel, beide seiner schlaksigen Hände und erst jetzt bemerkte Adam dass er inmitten seiner beiden Handflächen noch so einen glitzernden Stein implantiert, oder was auch immer, hatte. seine Hände, mit den grell goldschimmernden Steinen berührten fast unmerklich die Oberfläche des Gelees, in dem Adam immer noch eingehüllt war, und urplötzlich veränderte sich die Rosafärbung der transparenten Masse in ein sanftes Grün.

      Adam war nicht mehr in der Lage diese letzte Aktion zu analysieren, geschweige eine Frage zu stellen, denn sogleich fiel er erneut in einen tiefen Schlaf.

      2.

      Der Gestank war unbeschreiblich. Hier kamen wirklich alle Duftnuancen zusammen die man sich eigentlich nie wirklich wünscht durch die Nase zu inhalieren. Das Aroma von Urin, Kot, und Erbrochenem lag in der Luft.

      Es war stockfinster. Das einzige Licht kam von einer in tiefem Rot getauchten, runden, an der Decke hängenden Lampe die sich unablässig drehte. Und das alle zehn Meter, soweit bis sich diese blinkende Lichterkette irgendwo im Dunkel verlor. Das einzige Geräusch in diesem Raum war das, von leise rotierenden Lüftungsventilatoren. Ein schriller Alarm Ton, gleich aufheulender Sirenen unmittelbar vor einem Bombenangriff lies diese morbide Szenerie abrupt beenden. Mit dem Heulton gingen überall gleisend helle neonähnliche Lichter an der Decke an, und gleichzeitig erlosch die rote Lichterkette. Jetzt erst im Hellen sah man das Ausmaß dieses Raumes. Beinahe fünfhundert Meter lang, zwei Fußballfelder breit, und gut und gern Zwölf Meter hoch. Beinahe zeitgleich mit dem Heulton und dem Einschalten dieser grellen Beleuchtung erhoben sich synchron über den ganzen Raum verteilt Hunderte von kahlrasierten menschlichen Köpfen.

      Schlafquartier und Unterbringungslager von Hunderten Arbeitern. Geschlichtet in 4er Reihen wie Sardinen in einer Dose auf schwarzen faustdicken Isoliermatten, die auf vierzig Zentimeter hohen, metallenen Bettgestellen lagen. Zwischen den Schlafkojen standen in regelmäßigen Abständen sarggroße, ein Meter hohe offene Behälter die an Futtertröge erinnerten. Es waren Futtertröge. Tief verkrusteter Dreck von unzähligen Mahlzeiten überzog diese Behälter.

      Zwischen den Lagern fanden sich teilweise Reste von den Mahlzeiten und auf den Gängen sammelte eine tiefe Furche im Boden, gleich einer betonierten Dachrinne, die flüssigen Ausscheidungsprodukte auf, bis sie etwa alle zwanzig Meter in einem Gully im Boden verschwanden. Vis a vis der Abläufe erinnerten zwei meterhohe Wände an Umkleidekabinen in Kaufhäusern, die aber mit einer Sitzgelegenheit verbunden waren und am Boden in einem faustgroßen Loch endeten. Donnerbalken. Unmittelbar daneben hing jeweils ein, ein Meter langer Schlauch aus den Wänden aus dem stetig in einem leichten Fluss Wasser rann.

      Der grelle Heulton endete urplötzlich, bis dahin waren noch alle Anwesenden wie Schaufensterpuppen regungslos aufrecht sitzend auf ihren Schlafunterlagen verharrt. Jetzt ertönte ein schriller Pfiff, als würde ein Fußballspiel angepfiffen, und in derselben Sekunde standen alle 1.250 Glatzköpfe regungslos neben ihren Betten. Die Szene erinnerte an einen US-Marine Zombiefilm. Noch unheimlicher als der Zustand das es sich hier nicht um toptrainierte Elitesoldaten sondern um augenscheinlich apathisch wirkende Geschöpfe handelte, war, das bis auf einen Unterschied alle komplett identisch aussahen. Klone.

      Der einzige Unterschied lag darin das drei Reihen aus Männern bestanden, und die vierte Reihe aus Frauen, von denen, unnötig zu erwähnen, auch alle identische Kopien waren. Eingehüllt in hellgraue Overalls, mit schwarzen Arbeitsstiefeln stand nun diese Ameisenarmee, mit halbverdrecken Gesichtern, schmutzverschmierten Overalls, und einem Gestank der in der Luft lag, bei dem kein normaler Mensch auch nur eine Sekunde ruhig hätte stehen können, da. Wartend auf den nächsten Befehlston. Der sich in einer Folge von drei grellen Pfiffen, akustisch seinen Weg durch diese große Halle bahnte.

      Wie von Gespensterhand, drehten sich alle synchron mit dem Gesicht in eine Richtung und schlurften den Gang entlang. Als wären unsichtbare Hinweistafeln aufgestellt, teilte sich plötzlich die Reihe. Die einen gingen weiter gerade aus und ca. fünfzig Personen bogen jeweils zu beiden Seiten nach links und rechts ab. Die gleiche Szene wiederholte sich alle vierzig Meter. Bis nach nicht einmal drei Minuten alle aus dieser riesigen Halle in angedockte Container verladen waren.

      Die Elektromotoren surrten auf und die Türen schlossen sich.

      Nach einem lauten Knall und dem Lösen der Verankerungsbolzen, starteten die Turbinen und fünfundzwanzig Shuttles mit Klonarbeitern, nur zu einem Zweck erschaffen, gleiteten lautlos aus der geostationären Umlaufbahn vom Mutterschiff in Richtung Planet Deneb, im Sternbild Schwan. Es würde ein weiterer wirtschaftlich erfolgreicher Tag, im Dasein der Alvarer werden.

      Alvares, ein mittlerweile ausgedörrter Wüstenplanet am anderen Ende unserer Milchstraße, und ein vielfaches älter als unsere bekannte Erde, brachte einst eine der aufstrebensten Zivilisationen hervor.

      Die Alvarer waren vom Körperbau eher kleinere gedrungene Wesen mit rundlichen Köpfen, einem schwarzen Haaransatz der jedoch mehr ein Flaum war und eher an einen Pelz erinnerte, kleine rabenschwarze Augen und Münder mit schwulstigen Lippen. Als Nasen hatte die Evolution hier nur zwei kleine Löcher in der Haut vorgesehen, die sich wie Fischkiemen öffnen und schließen Liesen. Hauptmerkmal dieser Rasse waren jedoch ihre Ohren, die von der Größe fast ein Drittel ihres Kopfes ausmachten und ebenfalls vom Kopf übergehend mit diesem schwarzen Pelz überzogen waren. Als wäre es von der Evolution geplant gewesen, das dieses Volk eines Tages mehr sein Gehör als seine Augen gebrauchen würde, um besser unter Tage arbeiten zu können.

      Alvares war reich an Bodenschätzen und hatte eine vielfältige Flora und Fauna, nicht unähnlich der Erde. Alles änderte sich jedoch schlagartig, als man auf diesem Planeten eine der wichtigsten Energielieferanten des Universums entdeckte. Kursiterz.

      Kursiterz, ist sehr selten im Universum, und das wahrscheinlich nicht ohne Grund. Ein tiefgraues Steinerz, das relativ unspektakulär erscheint wenn man es aus dem Berg fördert. Jedoch mit der richtigen Verarbeitung und Verhüttung, entstehen zwei Dinge. Die zugleich härteste, leichteste und flexibelste Metallverbindung die man sich vorstellen kann. Ein zehntel Millimeter dünn hält Kursit der Sprengkraft einer Granate stand. Einmal in eine Form gebracht kehrt das Metall immer wieder in seine Ausgangsform zurück. Sehr effektiv bei zerstörten oder verunfallten Geräten, Maschinen oder Schiffen.

      Und zum Zweiten das Abfallprodukt der Verhüttung, die ausgewaschene Schlacke des Erzes. Paran. Hochstrahlende kleine Kristalle die das 10.000 fache von spaltbarem Uran an Energie liefern. Mit diesem Rohstoff schoss die Entwicklung und der Wohlstand der alvarischen Zivilisation in Höhen, das es für das einzelne Individuum unmöglich war, geistig mitzuhalten.

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