Mission Adam. Michael Gallo
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Denn elektromagnetische Strahlung legt jegliche Maschine lahm die Elektrizität als Energiequelle benutzt.
Am Zenit ihrer wirtschaftlich und technischen Entwicklung angekommen, und Millionen tödlich verstrahlter Arbeiter später, bemerkten die Alvarer zu spät, das ihre Gier nach Wohlstand, Fortschritt und Reichtum dazu geführt hatten, das sie ihren Heimatplaneten an den Rand des Kollaps gebracht hatten. Von der üppigen Fauna und Flora war nicht mehr viel übrig. Die Elemente des Planeten spielten zunehmend verrückt und die Atmosphäre ihrer Heimat war über den langen Zeitraum des Aufschwungs zu einer hochgradig verstrahlten Seifenblase geworden.
So wurden die Alvarer gezwungen ihre Heimat zu verlassen, und ihr neues Zuhause wurde der Raum. Dank des Kursits war es ihnen möglich Raumschiffe zu bauen, die an Größe und Effektivität alles Bekannte in den Schatten stellten. Jedoch war ihr Energielieferant Paran kein unendliches Produkt, und so wurden sie vor die Wahl gestellt. Ansiedeln auf einem neuen Planeten und von Null anfangen, ohne Paran. Oder sich wie Tramper auf den Weg zu machen und das Universum abzuklappern auf der Suche nach ihrer Wohlstandsdroge.
Sie entschieden sich für letzteres, und so startete eine Armada aus Zwölf großen Generationsraumschiffen, jedes das Fassungsvermögen einer Kleinstadt, ihre nie endende Odyssee.
Auf ihrem Jahrhunderte langen Weg durch den Raum perfektionierten die Alvarer, so schien es, das Problem, die Verstrahlung in den Griff zu bekommen.
Die Genetik. Sie schafften es irgendwann, im Zeitraum von nur wenigen Monaten Klone von Erwachsenen zu schaffen, die genetisch programmiert wie Roboter beliebig einsetzbar waren.
Natürlich klonten die Alvarer sich nicht selbst. Auf ihrem langen Weg, die Nadel im Heuhaufen suchend, dem Kursit, trafen sie auf viele Welten, bewohnte, und auch unbewohnte. Teilweise auch mit hohem technologischem Fortschritt. Auf einem blauen Exoplaneten der Klasse 2 war eine interessante Rasse angesiedelt. Charakterlich den Alvarern in Sachen Gier und dem süchtigen Streben nach immer mehr, nicht unähnlich. Jedoch technisch noch weit davon entfernt, den Alvarern die Stirn bieten zu können.
Interessanter war aber ihre Anatomie und körperliche Zähigkeit. Vielseitig einsetzbar war diese fast doppelt so große Rasse perfekt für Klonarbeiter jeder Art.
Es war die Rasse der Menschen, Planet Erde.
Für die Alvarer war es ein leichtes, unbemerkt einige Spezies vom Planeten zu entführen.
Und die Arbeit konnte beginnen.
Das Klonen
Hatte es eine Spezies geschafft, sich die Kinderschuhe der Genetik abzustreifen, und das Klonen zur Perfektion gebracht, war schier alles möglich. Man war in der Lage Roboter zu schaffen, die nur und ausschließlich für den ihnen angedachten Zweck kreiert wurden. Klone für Reinigungsarbeiten, Klone für Überwachungsdienste, und der Hauptzweck für die Alvarer bestand in dem Schaffen von Klone zum Abbau ihres geliebten Erzes unter Tage, sowie dessen Weiterverarbeitung auf den Schiffen. Dafür mussten diese bedauernswerten Geschöpfe, lediglich mit der Arbeit des Abbaus und dem Umgang des Erzes programmiert werden und durften den Entwicklungsschritt, das einem fünfjährigen Erdenkind gleich kam nie überschreiten. Dafür sorgte eine entsprechende Schranke, in Form einer einzigen Gensequenz. Außerdem waren sie natürlich alle fähig, selbstständig Nahrung aufzunehmen oder ihre Notdurft zu verrichten, wie es auch kleine Kinder beherrschen sobald sie die Windelphase überstanden hatten. Nur brauchten Klone keine Windeln, sondern diese Fähigkeiten wurden ihnen ebenso wie die Fähigkeit ihrer ihnen angedachten Tätigkeiten von Geburt an eingepflanzt. Das einzige Problem das sich aber noch zeigte war das Fehlen von einem Gefühl für Hygiene, was sich auch in den Unterbringungslagern deutlich manifestierte. Ein Gefühl das genetisch nicht programmiert werden konnte, da es auch bei der, zum Beispiel menschlichen Entwicklung, immer darauf ankam, das es eine lehrende Vorbildfunktion in Punkto Ethischer oder Moralischer Vorstellung dessen was erwünscht wurde, gab. Dafür hätten die Alvarer ganz einfach die Entwicklungsschranke ihrer Klone nach oben schrauben müssen, um ihnen so das Lernen von Dingen zu ermöglichen. Nur das war nicht erwünscht, und nebenbei zu gefährlich. Die Gefahr war einfach zu groß, das mit steigendem Denk- und Lernvermögen die Klone eines Tages womöglich aufbegehrten. Die Alvarer konnten mit dem Manko leben, das sie ziemlich gut im Griff hatten, wie sie fanden. Mit täglichen Massenbestrahlungen zur Desinfektion von Sporen und Viren, und eigens programmierten Reinigungsklone die nur zum Aufräumen und Sauberhalten der Lager da waren. Das verlängerte unter anderem auch die Lebenszeit der Arbeiter um etliche Monate, wenn sie einigermaßen hygienisch hausten.
3.
Der Flug dauerte 23 Minuten, vom Mutterschiff bis zur Oberfläche des Planeten. Relativ unsanft setzten die Shuttles auf dem staubig, steinigen Boden des Talkessels auf. Es war ein offenes Fabrikgelände, provisorisch errichtet. Mit großen grauen Containern in der Mitte, die an Schlafbaracken erinnerten. Das ganze Areal war von einer hohen majestätisch anmutenden Gebirgskette umgeben, an der sich Tal auswärts langgezogene Wiesen und dichte Wälder erstreckten. Die Atmosphäre auf Deneb war ideal für die menschliche Rasse – der Erde gleich. Es unterschied sich nur in einer etwas kleineren Sonne und einem leicht rosafarbenem Firmament, dessen Färbung mit der Dichte der Atmosphäre zu tun hatte. Am Fuß des Berges führten mannsgroße Löcher in den Fels. Hier wurde Bergbau betrieben. Das konnte man auch an den vielen Beförderungs-loren erkennen, die aufgereiht neben den Tunneleingängen auf ihren Einsatz warteten. Im gleichen Moment in dem mit lautem Surren die elektrischen Schiebetüren der Shuttles ihre menschliche Fracht freigaben, hatten sich aus den grauen Containern, die zur Unterbringung der Wacheinheiten dienten, in der Mitte des Geländes jeweils Zwei Wachklone links und rechts eines jeden Shuttles postiert.
Schwarz behelmt, schwarze Overalls und schwarze Schnellfeuerwaffen, abgerundet von schwarzen Stiefeln waren diese Wächter eigentlich mehr dekorativ als nützlich, denn seit die Alvarer ihre Suche nach Kursit mit Klonarbeitern betrieben, gab es noch nie einen außergewöhnlichen Zwischenfall. Wie auch.
Alles eine Frage der richtigen genetischen Programmierung des Gehirns.
Auch die Wachsoldaten waren, ihrer Aufgabe entsprechend, perfekt genetisch manipuliert worden. Erst jetzt im Sonnenlicht konnte man erkennen wie weiß die Haut der Klonarbeiter wirklich war, und aus ihren dunkelumrandeten Augenhöhlen starrten rot entzündete Augen ins Leere. Wieder bewegte sich diese Gespensterarmee wortlos zu ihren ihnen zugeordneten Arbeitsgerätschaften, die aus Schremmhämmern, fahrbaren Kernbohrern, Pickeln, Schaufeln und Brecheisen bestanden. Für modernere Gerätschaften waren die Klonarbeiter leider nicht geeignet.
Die Unfallgefahr war einfach zu hoch. Die uniformierten, behelmten Wachen schritten still an der Seite der Arbeiter mit in Richtung der Stolleneingänge. Plötzlich strauchelte einer der Arbeiter, wahrscheinlich zu schwach weil seine Lebenszeit schon beim Ablaufen war, als er seine Füße nicht genug bei diesem wortlosen Marsch anhob und über einen größeren Stein stolperte. Er kippte vornüber und fiel wie ein Brett ohne schützend seine Hände zu benutzen, auf den steinig staubigen Boden. Augenblicklich lief das Blut aus seiner Nase die er sich aufgeschlagen hatte und der rote Lebenssaft versickerte vor seinen Augen im staubigen Boden unter ihm. Wo es sich mit dem sandigen Untergrund zu einem tief rot farbenem Klumpen vermischte. Die Arbeiterkolonne stoppte, und der vorderste senkte langsam seinen Blick auf den vor ihm liegenden Leidensgenossen. Für ihn war das nur ein Hindernis das