Mission Adam. Michael Gallo

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wieder in Bewegung. Um diesen menschlichen Abfall, sofern er nicht mehr von alleine auf die Beine kam um seine Arbeit zu verrichten, würden sich die mechanischen Versorgungsroboter kümmern, die abgesehen von der Wasserversorgung auch dafür zuständig waren, das der „Arbeitsplatz“ sauber blieb. Dafür waren sie mit zwei Greifarmen ausgestattet, um liegengebliebene Arbeiter zu entsorgen. Es waren zylinderförmige mannshohe Droiden, die mit einem Gravitationsantrieb ausgestattet waren. Sie zogen auch, schwebend, wärend der Arbeitsschichten in den Stollen ihre Runden um den Alvarern im Kommandoschiff stetig Livebilder vom aktuellen Stand des Erzabbaus zu liefern. So mussten sich die Alvarer ihre Finger nicht schmutzig machen und nicht selbst auf der Oberfläche ständig präsent sein. Abgesehen von der Generalinspektion die alle fünf Tage stattfand. Dann kam ein Shuttle zum Abbaugebiet und machte sich vor Ort ein Bild vom Stand der Dinge. Außer einer kleinen Gruppe von Frauen, die an der Oberfläche für die Sortierung und Verladung des Kursits verantwortlich war, verschwand der Rest der Arbeiter im tiefen Schwarz des Berges. Arbeiterin 688, postierte sich wie jeden Tag an dem ihr zugewiesenen Arbeitsplatz am Förderband vor Tunneleingang Nummer Vier, und starrte seelenlos auf das noch leere Förderband.

      Heute sollte der wichtigste Tag ihres Lebens werden!

      Die Produktion lief an diesem Tag auf Hochtouren, man war auf eine große Kursitader gestoßen, die zuvor vom Kommandoschiff in der Umlaufbahn mittels Geoscan geortet wurde. Wenn dieses Vorkommen vollends abgebaut und raffiniert war, war der Wohlstand der Alvarer für einen langen Zeitraum wieder gesichert. Es war etwa nach Vier Stunden Arbeitszeit, als Arbeiterin 688 gerade ihren siebten Transportcontainer mit Kursiterz zum Weitertransport in die Umlaufbahn fertig beladen hatte, als auf dem langsam fahrenden Förderband zwischen dem Geröll und den dunklen Kursiterzbrocken ein dunkler eiförmiger Kristall unter dem Schutt auftauchte. Laut ihrer genetischen Programmierung, das sie nur für Sortierung und Verpackung zuständig war, vermittelte ihr ihr Gehirn, das durch die auffallend dunkle Färbung dieser Kristall Kursiterz sein müsste. Sie nahm ihn in die Hand.

      Wie ein Blitzschlag von Hunderttausend Volt fuhr es ihr durch Mark und Bein, und vor allen Dingen ins Gehirn. Sie hatte Mühe nicht vornüber zusammenzusacken, das Förderband rettete sie davor, indem sie sich mit beiden Händen abstützte, und trotzdem den Kristall nicht aus den Händen verlor, da sich die Hand wie bei einem Stromschlag verkrampfte. Sie sah sich vorsichtig um, keiner der Wächter hatte etwas bemerkt. Kein Wunder sie waren ja auch auf aggressive Ausnahmezustände programmiert, und nicht darauf dass ein Klonarbeiter während der Arbeit zusammenbricht. Das geschah sowieso täglich. denn die durchschnittliche Lebensdauer der Klone war mit 36 Monaten schon eher hoch angesetzt.

      „Wo bin ich?“ Der erste Gedanke im Leben von Arbeiterin 688.

      Langsam besserte sich ihr Zustand wieder, und sie richtete sich auf, vor dem Förderband stehend das sich langsam vor ihr in eine Richtung bewegte. Wie aus einem Reflex heraus griff sie nach den dunklen Kursitsteinen, drehte sich zur Seite und legte sie in Container Nummer Acht für den Weitertransport. Diese automatisierte Bewegung rettete ihr wahrscheinlich das Leben, denn einer der Wächter hatte seinen Kopf in ihre Richtung gedreht und die eingebaute Helmkamera die Echtzeitbilder an die Überwachungszentrale im Kommandoschiff übermittelten, sahen natürlich auf ihren Monitoren keine auffälligen Begebenheiten. Der Schwächeanfall von vorhin wurde gar nicht war genommen, da ihn keine Kamera der Wächter oder die der Versorgungsroboter aufgezeichnet hatten. Und selbst wenn, hätte man dem Vorfall weiter keine große Beachtung geschenkt, denn das geschah sowieso häufiger wenn Klone in die Tage kamen, und Nummer 688 hatte ja schließlich auch schon 26 Monate auf dem Buckel, und der nächste Klon der ihren Platz einnehmen sollte wartete ohnehin schon in der Zuchtstation von Wissenschaftsschiff Nummer Neun, wo permanent 800 Klone auf Abruf bereitstanden. 688 wusste nicht warum sie das tat was sie da tat, aber eine innere Stimme sagte ihr, „Um keinen Preis jetzt auffallen“, und mit diesen Gedanken nahm sie die nächsten Gesteinsbrocken vom Förderband. Ihr fiel auf je länger sie diesen Kristall in ihren Händen hielt umso mehr besserte sich ihr Zustand.

      Um nichts in der Welt würde sie diesen Stein wieder loslassen.

      Die Erinnerung kam langsam zurück, wo sie war und was sie hier tat. Sie wusste das sie ein Mensch war – von der Erde – sie hatte ein Leben gehabt. Dunkel tauchten immer mehr einzelne Bildfetzen vor ihrem geistigen Auge auf. Sie sah ein Haus, ein kleines Baby im Gitterbett, einen groß gewachsenen, braungebrannten Mann der behutsam das Baby aus dem kleinen Bettchen hochhob und sanft in ihre Richtung lächelte.

      In diesem Moment schossen ihr die Tränen in ihre rot entzündeten Augen, und es brannte wie Feuer. Eva Mendez, das war ihr Name, Eva Mendez aus New Mexico. Ehefrau, Mutter und Kellnerin in Teilzeit.

      Und sie war ein Entführungsopfer ! von – oh mein Gott – UFOs !

      „Beruhige dich, beruhige dich“, die Worte hallten in ihrem Kopf. „ Jetzt nur nicht die Nerven verlieren, alles wird gut, alles wird gut.“ Als erstes versuchte sich Eva zu orientieren. Sie war ein Arbeiter, nein … ein Sklave. Man hatte sie verschleppt. Sie stand an einem Förderband und sortierte Steine. Das ganze unter bewaffneter Aufsicht. Ihr Blick schwenkte vorsichtig zu dem ihr am nächsten stehenden Wächter, der in seiner schwarzen Adjustierung für Eva wirklich bedrohlich wirkte. Eva konnte gerade, so weit sie sich psychisch erholt hatte, nicht ganz folgen.

      „Ich werde von Ufos entführt, um Steine zu sortieren? Was um Gottes Willen?“ Kaum gedacht schwenkten ihre rastlosen Augen weiter. Sie sah die Stollen, die in dreißig Meter Abständen ihre großen schwarzen Münder öffneten, um den Weg in den Berg freizugeben. Eva zählte neun von ihnen, und ebenso viele Förderbänder die aus den Stollen herausführten die unablässig Schutt und Geröll ans Tageslicht beförderten. Vor jedem Förderband stand ebenfalls ein Sklave der monoton seine Arbeit verrichtete, die aber zu weit entfernt waren um ihre Gesichter zu erkennen. So viel war nur sicher. Es waren auch Menschen, wie Eva. Alle Stolleneingänge wurden von je zwei Wächtern bewacht, die jeweils links und rechts neben den Eingängen postiert waren. Auffällig war nur das die Wächter unablässig, beinahe synchron, langsam ihre Köpfe immer von links nach rechts bewegten und wieder zurück, sodass sie eine Bewegung von 180 Grad ausführten, um den größt möglichsten Radius zu überwachen. Was Eva nicht wusste war, das das mit ihrer genetischen Programmierung zusammenhing, denn im Kommandoschiff das sich im Orbit befand, wollte man keine Überwachungsstandbilder übermittelt bekommen, sondern jeweils eine komplette Panorama Rundumsicht der Helmkamera, um immer und zu jeder Zeit alles im Blickfeld zu haben. Als Evas Blick weiter seine Runden zog, fielen ihr die Unterbringungsbaracken in der Mitte des kleinen Talkessels auf, die wie sie richtig schlussfolgerte, für die Wächter errichtet waren. Ansonsten befand sich da unten außer Geröll und den Containern gar nichts. Alles in Allem war es ein trister Ort. Schotter, Geröll und Sand. Lediglich die Bergspitzen des vor ihnen liegenden Gebirges, die verschneit waren, leuchteten in allen blau, weiß und Gold Tönen der aufsteigenden Vormittagssonne in dem rosafarbenen Firmament, die merklich kleiner und in einem dunklerem Farbton als auf der Erde schien. Sie konnte zwar das satte Grün der Bäume am Ende der Schneegrenze erkennen, jedoch war es viel zu weit entfernt um einzelne Bäume auszumachen. Eva konnte nur an der Entfernung abschätzen, dass diese Pflanzen wirklich sehr groß sein mussten. Spätestens jetzt war ihr klar dass sie sich nicht auf der Erde befand. Nachdem sie vorsichtig, denn sie vermied sicherheitshalber schnelle Bewegungen, ihren Kopf Talausgang drehte, erkannte sie dass es dort in einer breiten Ebene auseinander ging. Je weiter ihr Blick schweifte, desto grüner wurde der Untergrund, der dann schätzungsweise in zwei Kilometer Entfernung in einer durchgehenden Waldlichtung endete. Da Eva im Hintergrund keine Berge oder Hügel ausmachen konnte, ging sie davon aus das es sich um eine Große bewaldete Ebene handeln musste. Als sie mit ihrem Rundumblick fertig war, indem sie weiter brav Steine sortierte und vom Förderband holte, die die entsprechende Färbung aufwiesen, blieben ihre Augen auf dem sich stetig bewegenden Band hängen das unablässig Schutt ans Tageslicht beförderte, und sie konnte sich immer besser daran erinnern wer sie war. Eva versuchte sich krampfhaft an das Letzte zu erinnern was sie noch von ihrem alten Leben wusste. Plötzlich kam auch die Erinnerung wieder, überfallsartig,

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