BESESSENHEIT. Kiki Abers
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- Danke. – nur das schaffte er jetzt zu sagen.
- Es ist etwas blöd, dass sie alles weiß. Nächstes Mal schließ die Tür ab. – riet ihm Marek, als sie ihre Hände vor dem Eingriff scheuerten.
- Ich kann es mir nicht verzeihen – die Krankenschwester zog ihm jetzt chirurgische Handschuhe an.
- Was quält dich so? –fragte Hanka, die soeben in den Waschraum kam.
- Das sind Männergespräche – antwortete Marek kurz, womit er sich dankbaren Blick seines Freundes verdiente.
- Schwester, haben sie das gehört? Wo ist die Frauenemanzipation? – Hanka wendete sich an die Krankenschwester, die ihnen jetzt die Gesichtsmasken fest band.
- Hanka, pass auf, du bist schon so emanzipiert, dass du bald dein Geschlecht ändern könntest. – scherzte Marek.
Dann gingen sie durch die Automatische Tür in den OP.
Auf dem OP-Tisch lag eine Patientin. Auf ihren Oberschenkeln sah man gezeichnete Linien, die genau zeigten, was entfernt werden sollte. Sie bekam vorher eine Beruhigungsspritze und jetzt lächelte sie sogar. Hanka führte ihr den Tubus ein und begann das Narkosemittel zu verabreichen. Während des Eingriffs passierte etwas mit Marek, er spürte Kopfschwindel und kalter Schweiß zeigte sich auf seiner Stirn. Er hatte Angst, gleich ohnmächtig zu werden und fing tief zu atmen ein.
Alexander merkte es sofort, die OP-Schwester schaute ihn beunruhigt an.
-Ich mache es weiter, geh an die frische Luft. – sagte er und nahm ihm die Instrumente aus der Hand.
Was für ein Glück, dass er jetzt dabei war, und dass er schon mehrere Male solche Eingriffe in dem Krankenhaus in Deutschland durchgeführt hat. Er mochte aber das nicht tun. Was für ein Pechtag! Hanka hatte auch Stress, weil bei der Patientin plötzlich der Blutdruck fiel aber sie schaffte es ihn ziemlich schnell zu stabilisieren.
Nach dem sie fertig waren, hat Alexander beim Verlassen des OP die Maske abgenommen, seufzte mit Erleichterung und bedankte sich bei Hanka für die Mitarbeit.
-Ein Kaffee würde uns jetzt gut tun. Ich gehe in die Bar, kommst du mit?
Sie nickte zustimmend mit dem Kopf.
Die Bar nannten sie einen Raum, in dem das Personal die freien Momente verbrachte. Frau Wigart führte hier eine kleine Bar mit Kanapees, Süßigkeiten und Getränken, sie brühte den Kaffee und Tee.
-Kumpel, tausendmal danke. Ich hatte Glück, dass du mir assistiert hattest.- Marek stand bei seinem Anblick vom Stuhl auf und klopfte ihm herzlich auf die Schulter.
- Es ist schon gut. Aber das Glück, da hatte vor allem die Patientin.
Was war mit dir los? – Alexander schaute ihn besorgt an.
-Nichts besonderes, nur ein leichtes Kopfschwindel.
- Du solltest dich untersuchen lassen, komm morgen früh nüchtern, dann nehmen wir dir das Blut ab. Sag nur nicht, es sei nicht nötig.- er sah schon seine unzufriedene Miene. – Aber, vielleicht hast du heute ganz einfach einen Kater nach dem gestrigen Treffen mit deinem geheimnisvollen Kumpel?
- Nein, nein, schon gut, morgen lasse ich mich piksen. – Marek wollte nicht mehr darüber reden.
Er wusste ganz genau, warum es ihm so schlecht ging. Gestern, als es nach Hause kam, hat er mit Wanda gestritten, danach nahm er seine Bettdecke und legte sich auf die Couch. Die ganze Nacht verbrachte er vor dem Fernseher, weil er nicht einschlafen konnte. Seine Gedanken kreisten ständig um Maja. Er fühlte sich nicht gut dabei seine Frau und seinen Freund zu betrügen. Er tröstete sich damit, dass doch Alex mit Hanka… Das heißt, Alex ist auch kein Heiliger. Und Wanda? Wanda ist schon in den letzten Schwangerschaftstagen und besitzt schon seit einiger Zeit gar keine Libido. Maja reizte ihn schon seit langem. Diese langen, goldenen Locken! Wie oft hat er sich vorgestellt, sie bedeckten seinen nackten Brustkorb. Jetzt hatte er sie endlich! Er wollte ständig mit ihr sein, war von ihr besessen, konnte an nichts anderes denken. Heute Morgen hat er nicht gefrühstückt, dann trank er viel starken Kaffee in der Klinik und deswegen wurde ihm am OP-Tisch schlecht. Aber damit Alex Ruhe gibt, lässt er sich das Blut untersuchen.
- Na, geht es dir schon besser? – Hanka riss in aus der Nachdenklichkeit- soll ich dir auch Kaffee bringen? – fragte sie und schüttete Zucker in ihre Tasse.
- Nein, nein, danke, mir hat eben bestimmt der Kaffee geschadet. – er machte eine abwehrende Geste mit der Hand.
- Musst du schon gehen? – wendete sie sich jetzt an Alexander.
Sie saß, die Beine über einander geschlagen, zeigte nackte Oberschenkeln und trank den Kaffee als ob sie mit den Lippen die Tasse liebkoste.
- Ja, ich muss, gleich werde ich die Falten unterspritzen.- er schaute auf die Uhr.
- Hanka, zieh deinen Kittel länger, weil man deinen Arsch sehen kann.- warf Marek mit gleichgültigem Ton.
- Alex, hörst du, wie er mit mir spricht? – sagte sie empört.
- Ja, ich höre, er hat Recht, du übertreibst manchmal wirklich. – sagte er ruhig, ging weg und ließ sie beide allein.
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