Amors Haltestellen - Liebe. Sieglinde Breitschwerdt

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Amors Haltestellen - Liebe - Sieglinde Breitschwerdt

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Freundinnen sahen sich an und brachen in schallendes Gelächter aus.

      „Das muss gefeiert werden!“

      Mira sprang auf und holte eine Flasche Sekt aus dem Kühlschrank.

      Was feiern wir denn?, durchfuhr es Anke, dass meine Ehe zu Ende ist? Sie prostete ihrer Freundin zu und lächelte tapfer.

      Wenn Anke abends im Bett lag, kam die Sehnsucht nach ihrem Mann, den sie nach wie vor über alles liebte. Sie scheute sich, zum Anwalt zu gehen, um die Scheidung einzureichen, und er? Seit ihrer Trennung hatte sie ihn nicht gesehen, auch nichts mehr von ihm gehört. Bald waren es siebenundzwanzig Jahre, dass sie zusammen waren.

      Anke dachte an ihre Kinder. Regelmäßig rief sie bei ihnen an, hatte aber bisher mit keinem Wort erwähnt, dass sie ausgezogen war.

      Wie würden sie reagieren? Wussten sie es vielleicht schon.

      Oder hatte es Steffen ihnen schon erzählt?

      Erleichtert schloss Anke ihren Schreibtisch ab. Feierabend! Um ein bisschen abzuschalten, schlenderte sie durch die Fußgängerzone. Nach wie vor wohnte sie bei Mira, mit der sie eine fröhliche Wohngemeinschaft bildete.

      Auf einmal wurde sie angerempelt. Ein 'So-passen-Sie-doch-auf' lag ihr schon auf der Zunge. Doch sie blickte in ein überaus vertrautes Gesicht. Vor ihr stand Steffen, der sich offensichtlich freute, sie zu sehen.

      „Anke! Das ist eine Überraschung! Wollen wir einen Cappuccino trinken?“

      Nein, wollte sie sagen.

      „Ja, gerne!“, hauchte sie.

      Schweigend saßen sie sich gegenüber. Über den Rand der Kaffeetassen musterten sie sich abschätzend.

      Anke kam Steffen so verändert vor, so selbstsicher und gewandt. Er musste zugeben, dass sie ihm so viel besser gefiel als früher.

      Nach kurzer Zeit war das Eis gebrochen. Sie frischten Erinnerungen auf und plauderten angeregt.

      Mein Gott, durchfuhr es Anke, ich liebe ihn ja immer noch.

      „Wie wär's mit einem Gläschen Sekt?“, schlug Steffen vor. „Schließlich haben wir uns heute vor siebenundzwanzig Jahren kennen gelernt!“

      „Das... das weißt du noch?“, staunte sie.

      Er griff nach ihrer Hand.

      „Anke, du fehlst mir!“, murmelte er und wand sich wie ein Aal.

      „Ich... ich habe einen großen Fehler gemacht! Einfach Mist gebaut!“

      „Du hast mich betrogen!“, stellte Anke richtig und ihr Herz fing an zu klopfen.

      „Ich brauche dich“, stieß er heiser hervor. „Erst als du nicht mehr da warst...“

      „Ich gehe nicht mehr an den Herd zurück!“, unterbrach sie ihn mit fester Stimme. „Ich habe keine Lust mehr, nach deiner Pfeife zu tanzen, nur weil du viel Geld verdienst!“

      Entschlossen reckte sie das Kinn in die Höhe und sprach weiter: „Die Arbeit mit Mira macht mir Spaß, fordert mich und ich bin unabhängig! Ich habe mich auch sehr verändert!“

      „Ich auch!“

      Anke lachte hell auf.

      „Doch!“, behauptete er und stimmte in ihr Lachen ein. „Ich bin ein guter Hausmann geworden!“

      Spöttisch mustere Anke ihren Mann. Steffen knöpfte sein Jackett auf, deutete stolz auf sein Hemd.

      „Selbst gebügelt!“

      Anke war nun wirklich buff.

      Zärtlich legte Steffen die Hand unter ihr Kinn.

      „Ich liebe dich! Du bist die Frau, mit der ich alt werden möchte! Ich wollte immer nur dich! Ich weiß heute nicht mehr, wie es soweit kommen konnte, dass ich mich plötzlich für eine andere interessierte.“

      Sie war überwältigt.

      „Gib mir noch eine Chance“, bat er leise und sah sie zärtlich an. „Ich werde dir helfen und dich unterstützen, wo immer ich kann! Komm zurück, Anke! Bitte!“

      „Ich brauche Zeit“, murmelte sie. „In mir ist so viel kaputtgegangen!“

      Betreten nickte er und streichelte über ihre Hand: „Aber ich bekomme noch eine Chance?“

      Sie gab keine Antwort, doch das Leuchten in ihren Augen sprach Bände.

      Liebe auf den zweiten Blick

      Unbändige Wut stieg in Laura hoch, als sie tatenlos zusehen musste, wie auf der anderen Straßenseite ihr Auto auf einen Abschlepplaster verladen wurde.

      Wie auf glühenden Kohlen stand sie vor der Ampel, die einfach nicht auf Grün umspringen wollte. Der dichte Feierabendverkehr machte es ihr unmöglich, einfach die Straße zu überqueren, um das Schlimmste zu verhindern.

      Innerlich stöhnte sie auf! Ausgerechnet heute passierte ihr dieses Missgeschick, wo ihr Freund Alex von einer zweiwöchigen Geschäftsreise wieder zurückkam.

      Natürlich hatte sie heute auch nicht pünktlich Feierabend machen können, denn sämtliche Computer hatten sich zu einem Absturz verabredet. Bevor sie dann schließlich im nächsten Supermarkt einkaufen konnte, musste sie mehrere Ehrenrunden auf der Suche nach einem Parkplatz drehen – und fand trotzdem keinen.Kurzerhand parkte Laura im absoluten Halteverbot und sandte ein Stoßgebet zum Himmel mit der Bitte, dass alle Polizisten und Politessen dieses Bezirks gerade eine Kaffeepause machten.

      Kaum war sie im Supermarkt, verkündete eine freundliche, weibliche Stimme durch die Lautsprecheranlage, dass in zehn Minuten Ladenschluss sei.

      Im Eiltempo raffte sie ihren Einkauf zusammen. Und jetzt, nach all dieser Hektik, auch das noch! Endlich sprang diese saudämliche Ampel auf Grün.

      Laura hastete los, stolperte und stürzte unsanft auf den Zebrastreifen. Die Henkel der Einkaufstüte rissen. Eier und Milchtüte samt dem Becher Creme fraîche klatschten auf die Straße. Tomaten und Äpfel kullerten über die Fahrbahn.

      Ein mörderischer Schmerz ließ schwarze Pünktchen vor ihren Augen tanzen. Ihr rechtes Knie und ihre Handflächen brannten höllisch.

      „Darf ich Ihnen behilflich sein?“

      Wie durch Watte vernahm sie eine Männerstimme. Sie spürte, wie sie von zwei muskulösen Armen behutsam hochgezogen wurde.

      „Können Sie gehen?“, wurde sie gefragt.

      Erst jetzt war sie fähig, in das besorgte Gesicht des freundlichen Helfers zu blicken. Stahlblaue Augen, eingebettet in Lachfältchen, sahen sie an. Sein lockiges, braunes Haar verlieh ihm etwas Jungenhaftes. Die gesunde Bräune seines Gesichts verriet, dass er sich viel im Freien aufhielt.

      „Danke“, murmelte sie. „Es wird

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