Revenge - Amys Rache. Melanie Weber-Tilse
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Ein paar Kids hingen noch ab, hauptsächlich eine Gruppe Mädchen und Amy reagierte instinktiv, als das Auto mit quietschenden Reifen um die Ecke gerast kam und das Fenster hinabfuhr.
»Runter«, brüllte sie, schubste im Rennen direkt ein paar von den Teenys um und schmiss dann gezielt ihre Tasche in Richtung des Schützens.
Die für die Gruppe geplanten Schüsse, gingen allesamt in die Luft und Amy sprintete ein kleines Stück hintern den Wagen her und merkte sich … nein, nicht das Nummernschild, das war sicher gefaked, sondern Automarke und Besonderheiten.
Während ihrer Ausbildung hatte sie wochenlang nur das Merken von Besonderheiten und Kleinigkeiten in extremen Situationen geübt. Immer und immer wieder, manchmal Stunde um Stunde. Mitten auf der Straße blieb sie stehen und drehte sich dann herum.
Vor der Halle hatten sich viele der Trainierenden eingefunden, halfen den Kids auf, beruhigten sie und waren am Diskutieren.
Christ stand ein wenig abseits und musterte sie aufmerksam. Diesen Blick kannte sie. Scheiße, dieser Mann war ganz sicher kein Krimineller. FBI, CIA oder eine sonstige Bundesregierung.
Er stieß sich von der Wand ab, schlenderte zu ihr herüber und hob dabei ihre Tasche, die auf der Straße lag, auf.
Stumm überreichte er sie ihr und wartete ab.
Ein leises Seufzen verließ ihre Lippen. »Schwarzer SUV Lincoln Navigator, Baujahr 2013. Über dem rechten Rücklicht eine kleine Beule, ich tippe auf eine Schranke, die in der Höhe war. Kratzer am Blech direkt über dem Schloss zum Kofferraum. Zwei Personen im Auto. Fahrer, weiß, Amerikaner, männlich ungefähr 30 Jahre alt. Beifahrer und Schütze, männlich, mexikanischer Herkunft, nicht älter als 20. Hat versucht mit einer MP5 die Kids niederzuschießen.«
In der Ferne waren Sirenen zu hören und sie wandte sich ab. Als er sie am Arm festhielt, schaute sie auf seine Hand, dann in sein Gesicht. Auf keinen Fall wollte sie ihn jetzt hier aufs Kreuz legen, aber wenn es sein musste, würde sie das tun … musste sie es tun. Sie konnte sich keiner Befragung durch die Polizei stellen. Er ließ sie los und nickte kaum merklich. »Verschwinde. Und Amy?« Sie blieb noch einmal stehen. »Danke.«
Sie tippte sich an die Stirn und verschwand dann mit schnellen Schritten in der nächsten Seitenstraße.
Das war jetzt gehörig in die Hose gegangen. Viel zu viele Zeugen hatten gesehen, was sie getan hatte und konnten sie beschreiben.
Mit dem Geschmack von ihr auf der Zunge trat er in die Umkleidekabine, zog sich, nass wie er war seine Klamotten über und verschwand in den direkt nebenan gelegenen Raum für die Männer.
Nachdem er abgetrocknet und frisch angezogen war, ging er zu Jessy, um sich kurz zu unterhalten. Als Schreie und anschließende Schüsse von draußen zu hören waren, sprintete er vor die Tür. Die Gruppe Jugendlicher lag oder hockte auf dem Boden und er sah, wie Amy ein kurzes Stück die Straße hinunter rannte und dann stehenblieb und einem davonbrausenden Wagen nachschaute.
Andere kamen aus der Halle gerannt, halfen den Kids auf und es entstand eine wilde Diskussion, wo er raushören konnte, dass Amy ihnen allen das Leben gerettet hatte. Er konnte seine Augen von ihr nicht abwenden, lehnte sich an die Mauer und als sie sich anschickte zu ihnen zu kommen, fiel ihr Blick auf ihn.
Er merkte sofort, dass sie sich verschloss und betont gleichgültig auf ihn zuging. Diese Frau war nicht irgendeine kleine Kämpferin. Sie war gut ausgebildet … er bezweifelte aber, dass sie einer Regierungseinheit angehörte. Wobei er auch nicht glaubte, dass sie eine Kriminelle war. Doch hier war er sich nicht ganz so sicher. Er stieß sich von der Wand ab und schlenderte auf sie zu. Als er auf Höhe ihrer Tasche war, hob er diese auf und mit seinem geschulten Blick fielen ihm die Schmauchspuren auf. Amy hatte gut gezielt und auch getroffen.
Wer war sie nur?
Stumm überreichte er ihr die Tasche und wartete ab. Ein leises Seufzen verließ ihre Lippen. »Schwarzer SUV Lincoln Navigator, Baujahr 2013. Über dem rechten Rücklicht eine kleine Beule, ich tippe auf eine Schranke, die in der Höhe war. Kratzer am Blech direkt über dem Schloss zum Kofferraum. Zwei Personen im Auto. Fahrer, weiß, Amerikaner, männlich ungefähr 30 Jahre alt. Beifahrer und Schütze, männlich, mexikanischer Herkunft, nicht älter als 20. Hat versucht mit einer MP5 die Kids niederzuschießen.«
Er war nicht leicht zu beeindrucken, dafür arbeitete er schon zu lange in diesem Job und doch hatte sie innerhalb weniger Sekunden all das aufgenommen. Ein Profi war dazu vielleicht in der Lage, dazu gehörte aber jahrelanges Training und Erfahrung. Dabei schien sie gerade einmal Mitte Zwanzig Jahre alt zu sein.
Er hörte die Sirenen in der Ferne und sofort bemerkte er ihre Reaktion darauf. Sie würde eindeutig nicht hierbleiben und damit hatte sie ihm gerade den Beweis geliefert, dass sie bei keiner Behörde arbeitete … Undercover auf keinen Fall.
Kurz hielt er sie fest. Er wollte ihr noch einmal in diese wundervollen Augen schauen, in denen er erkannte, dass sie sich wehren würde, wenn er sie nicht losließ.
Sein 'Danke' quittierte sie mit einem Fingertipp, dann war sie blitzschnell in einer Seitenstraße verschwunden.
Als die Polizei eintraf, erwähnte keiner der Anwesenden Amy mit einem Wort. Jeder wusste, dass wenn sie verschwand, nicht in die Ermittlungen hineingezogen werden wollte. Schnell hatten die Kids und die Helfer eine Geschichte zusammengebastelt, die der Wahrheit sehr nah kam und doch Amy außen vor ließ.
Flott war die Polizei auch wieder fort. Keiner von denen wollte sich länger als nötig in dem Viertel aufhalten, dabei war es schon lange nicht mehr so schlimm, wie es einst einmal gewesen war.
Seit die Geschwister Jace und Vicky hier fast täglich zu sehen waren, vor allen Dingen Vicky, war die Gegend relativ ruhig geworden. Die Arbeitslosigkeit bestand zwar immer noch, aber die Kriminalität hatte abgenommen. Teilweise war das dem Streetkids-Projekt von Vicky geschuldet.
Jace und Vicky gehörten zu einen der reichsten Familien aus White Beach und doch hatten sie mit ihren Eltern nicht mehr viel zu tun. Jace hatte sogar einige Zeit der Stadt den Rücken gekehrt, war nach einer kriminellen Laufbahn schnell zum FBI gewechselt und hatte dort Jahre Undercover ermittelt.
Nachdem er Kathy, seine Frau, bei seiner Schwester kennenlernte und herausbekam, dass deren Vater - der hiesige Sheriff - sowie der Richter des Ortes, Kathy missbrauchten, half er ihr aus dem Sumpf heraus und seither waren die beiden nicht nur zusammen, sondern mittlerweile auch verheiratet und hatten eine dreijährige Tochter.
Victoria, die Schwester von Jace, von allen nur Vicky genannt, hatte sich gegen den Wunsch der Eltern gestellt und anstatt zu studieren und für das Familienansehen einfach nur hübsch anzusehen, war sie in das Viertel gekommen, hatte die Kinder von der Straße angefangen zu trainieren und dies lief nun sogar offiziell als soziales Projekt unter Aufsicht der Behörden. Vicky war mit Vincent, einem ehemaligen Agenten verheiratet und die beiden waren absolut glücklich. Weil Vincent aber nicht für eine Regierungseinheit gearbeitet hatte, was er damals nicht wusste, und auf Jace angesetzt worden war, hatte meine Ryan als Bodyguard für Kathy engagiert, weil der damalige Boss von Vincent fliehen konnte.
Ryan stieß durch Zufall auf Mia, die eine Halbschwester von Jace und Vicky ist. Der reichste Mann von White Beach, der Vater von den beiden, hatte es mit der Treue nicht so ernst genommen und auf einer Geschäftsreise