Das Grab der Lüge. Ben Worthmann

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Das Grab der Lüge - Ben Worthmann

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er gerade weitergehen wollte, tauchte neben ihm eine junge Frau auf. Er sah sie im Schaufenster, blickte kurz zur Seite, und da sprach sie ihn auch schon an.

      „Entschuldigung, dass ich Sie einfach so überfalle, Sie sind doch Herr Kamphausen, stimmt's?“

      „Ja, aber woher wissen Sie das?“, fragte Philipp verblüfft zurück und musterte die Frau. Sie war mittelgroß, mittelblond und nicht ganz schlank und trug knapp sitzende Jeans und ein buntes Shirt. Über der einen Schulter trug sie eine Business-Tasche, über die andere hatte sie ihre dünne Jacke geworfen. Ihr Gesicht war freundlich und offen, ohne dass man sie unbedingt als hübsch hätte bezeichnen können. Sie mochte gerade mal Mitte zwanzig sein.

      „Ich sah Sie vorhin aus Ihrem Wagen steigen, das reichte vollauf zur Identifikation. Die halbe Stadt redet sowieso schon von Ihnen“, erklärte sie ihm. „Oh, sorry, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Miriam Hegenau. Wir sind sozusagen Kollegen, auch wenn das wahrscheinlich ein bisschen anmaßend klingt. Ich arbeite hier für das Lokalblatt, von dem Sie sicherlich noch nie gehört haben.“

      „Aha“, sagte Philipp.

      „Ja, und da ich Sie hier gerade so zufällig treffe, kann ich Sie eigentlich auch gleich fragen, ob Sie Zeit für ein kleines Interview hätten. Ich hatte schon überlegt, wie ich am besten Kontakt zu Ihnen aufnehme. Hier in der Stadt sieht man Sie ja so gut wie nie, im Netz gibt es auch nichts Persönliches von Ihnen.“

      „Ein Interview? Mit mir? Wieso denn das?“

      „Na ja, wir haben da so eine Rubrik, in der besonders prominente oder sonst irgendwie interessante Mitbürger vorgestellt werden. Und wenn sie dann auch noch neu in der Stadt sind, was selten genug vorkommt, ist das natürlich erst recht ein Grund, sie vorzustellen. Sie drängen sich da als Kandidat ja förmlich auf, wenn man so sagen kann. Der bekannte Großstadt-Journalist, der jetzt als reicher Erbe das Waldhaus des legendären Wilhelm Vanderhorst bewohnt – damit erfüllen Sie gleich mehrere Kriterien auf einmal.“

      „Aha“, wiederholte Philipp. So auf Anhieb wusste er nicht recht, was er von der Sache halten sollte. Irgendwie erschien ihm das Ganze ein bisschen übertrieben. Aber letztlich war es auch wieder egal. Und weshalb sollte er der netten jungen Frau nicht einen Gefallen tun?

      „Okay“, sagte er nach kurzem Nachdenken. „Wir können uns ja morgen Nachmittag drüben im Café treffen.“

      „Hm ...noch lieber wäre mir, ehrlich gesagt, wenn ich zu Ihnen raus kommen dürfte. Dann könnte ich ein Foto von Ihnen vor dem Haus machen.“

      „Na gut, machen wir's so. Vielleicht bringen Sie ein bisschen Kuchen mit, ich koche uns dann einen Kaffee.“

      Sie verabschiedeten sich mit einem Händedruck. Philipp sah ihr kopfschüttelnd und leicht amüsiert nach.

      Anschließend kaufte er Garderobe ein. Es war ungewohnt, weil er das lange nicht getan hatte und schon gar nicht allein. Sonst war er immer zusammen mit Anna einkaufen gegangen, die ihn beraten hatte. Jetzt überließ er es den Verkäuferinnen, ihm bei der Auswahl zu helfen, was sie sichtlich gern taten. Schließlich war er nicht nur ein neuer Kunde, sondern zudem noch einer, bei dem sie rasch merkten, dass er nicht auf den Euro guckte. Und so, wie sie die Köpfe zusammengesteckt und Blicke getauscht hatten, nachdem er in das Geschäft gekommen war, mochte es durchaus sein, dass auch sie bereits wussten, wer er war. In dieser Stadt schien es wirklich schwer, unerkannt zu bleiben.

      Bepackt mit Tüten verließ er den Laden. Er hatte sich nicht nur mehrere Jeans, ein halbes Dutzend Hemden, Pullis und zwei Anzüge genehmigt, sondern auch eine neue schicke Lederjacke sowie einen ziemlich teueren leichten Kurzmantel. Noch nie hatte er auf einen Schlag so viel Geld für Kleidung ausgegeben. Danach suchte er auch noch einen Schuhladen auf und kaufte italienische Stiefeletten, Mokassins aus feinem Wildleder und zwei Paar Sneakers einer Marke, die angeblich besonders angesagt war. Er wollte auch noch zum Friseur gehen, um sich die Haare etwas stutzen zu lassen, nicht ganz kurz, wie es Mode war, aber wenigstens ein Stückchen. Aber zunächst mal musste er seine Einkäufe im Wagen verstauen.

      Als er bei seinem Saab ankam, sah er, dass jetzt neben ihm ein kleines weißes Mercedes-Cabrio mit geschlossenem Verdeck geparkt war. Genau in dem Moment, als er seinen Kofferraum öffnete, näherte sich eine Frau. Sie war ziemlich groß und sehr schlank. Sie hatte kurzes schwarzes Haar und trug ein helles Kleid mit Blumenmuster, das viel von ihrem leicht gebräunten Körper zeigte. An den Schultern wurde es von dünnen Trägern gehalten und es endete so weit über den Knien, dass ihre langen Beine bis zur Hälfte der Oberschenkel unbedeckt waren. Sie bewegte sich mit einer seltsamen Mischung aus Anmut und Burschikosität. Im Vorbeigehen warf sie ihm einen raschen Blick zu. Ihr Gesicht war ebenmäßig geschnitten mit der markanten Nase, dem großzügigen Mund mit leicht geschwungenen, dezent geschminkten Lippen, den dunklen Augen unter hohen Brauenbögen.

      Die Frau war schön, aber auf nicht ganz übliche Weise. Und sie schien jung zu sein, höchstens dreißig. Eigentlich mochte er keine Kurzhaarfrisuren, aber zu ihr passte sie perfekt. Ohne es zu wollen, starrte Philipp die Frau an. Da wandte sie den Kopf und schaute ihn erneut an, diesmal etwas länger, und dabei lächelte sie ganz leicht mit geschlossenen Lippen. Verlegen murmelte er ein „Guten Tag“, aber da war sie schon eingestiegen.

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