Beverly - Blütenlese 1. Karlee Cox

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Beverly - Blütenlese 1 - Karlee Cox

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sie in ihrer Tasche kramte, um einen altmodisch aussehenden Notizblock und einen Stift hervorzuholen.

      »Danke, Kendra ... Nennen Sie mich doch bitte Beverly und ... lassen wir dieses förmliche Sie«, erwiderte Beverly, derweil sie sich auf dem Sofa niederließ.

      Das Mädchen schaute zu ihr und lächelte, wobei es geistesabwesend die Beine übereinander kreuzte, wobei ihre weiche Strumpfhose ein hörbares Knistern verursachte, als sich ihre Schenkel aneinander rieben. »Ja, gern, Beverly. Dann lass' uns anfangen. Hier meine erste Frage: Wie lange bist du schon Sammlerin?«

      Beverly hielt inne und dachte an eine bestimme Nacht in Edinburgh zurück, die schon Ewigkeiten zurücklag, aber immer noch wie ein nie verleuchtender Stern in ihrem Kopf brannte. »Ungefähr seit vier Jahren.«

      Kendra unterbrach kurz, um etwas in ihren Notizblock zu kritzeln. »Und warum hast du damit angefangen ausgefallene Puppen zu sammeln?«

      Beverly kniff nachdenklich die Augen zusammen und wiegte ein wenig den Kopf. »Nun, ... ich kümmere mich gern um gewisse Dinge, und mag es verantwortlich zu sein, verstehst du?«

      Kendras Mund verzog sich zu einem Lächeln und der Ausdruck eines gewissen Bedauerns huschte über ihr Gesicht.

      Beverly war sicher zu wissen, was sie dachte: Für sie war sie eine, die Entscheidungen des Lebens bereuende, ältere Witwe ohne Kinder, die mit dem Sammeln eine Lücke in ihrem Leben zu füllen versuchte.

      Kendra nickte mitfühlend. »Aus welcher Zeit stammen die Puppen deiner Sammlung?«

      Jetzt war es an Beverly kurz zu pausieren. »Sie sind modern, würde ich sagen. Ja, überwiegend modern«, erwiderte sie mit einem ironischen Lächeln.

      Die Journalistin schaute sie einen Moment fragend an. Die recht kryptische Antwort verwirrt sie.

      Beverly lächelte in sich hinein. Jetzt ist es wohl an der Zeit, dachte sie und räusperte sich. »Kendra, ich denke, es ist an der Zeit, dir meine Kollektion zu zeigen, findest du nicht auch? ... Ich werde dir dann jede weitere Frage beantworten.«

      Kendra blinzelte. »Ja, sehr gern.«

      Beverly stand auf, richtete ihr Kleid und deutete mit einem freundlichen Lächeln zurück in den Flur. Sie sah, dass Kendra ihrem Beispiel folgte. Sie bemerkte den fragenden Gesichtsausdruck, der darauf hindeutete, dass ihr nicht alles ganz koscher vorkam – es zumindest nicht ganz so verlief, wie sie es sich vorgestellt hatte. Oh, meine Liebe, ich sehe schon, du hast keine Ahnung, ging es ihr spöttisch durch den Kopf.

      *

      Sie erreichten den Flur, und Beverly ging an Kendra vorbei. Ihr fielen der zarte Duft des Parfüms der jungen Journalistin und die schnelle Frequenz ihres Atmens auf. Die Zeitungsfrau wirkte nervös und eingeschüchtert von der imposanten Doppeltür des geschlossenen Raumes vor ihnen. Sie blieb vor der Tür stehen, griff nach der Klinke und wandte sich ihr zu. »Ich nenne ihn meinen ›Showroom‹. Er ist ganz der Auslese meiner Blüten gewidmet, und es ist mir immer eine wahre Freude, ein ganz besonderer Genuss, Interessierten, den Ort meiner Kollektion zu zeigen ... Ich hoffe, du wirst es auch genießen.« Damit öffnete sie Doppeltüren und trat zur Seite, um Kendra vorbeizulassen. Dabei ließ sie die Reporterin nicht eine Sekunde aus den Augen. Sie wollte ihren Gesichtsausdruck auf sich wirken lassen, ihre Reaktion abschätzen, denn es galt ihr direkt immer einen Schritt voraus zu sein. Die ersten Sekunden werden für die kommenden Stunden von entscheidender Bedeutung sein, dachte sie still.

      Kendra strich an ihr vorbei in den dunklen Raum und blinzelte leicht, um ihre Augen an die herrschenden Lichtverhältnisse anzupassen. Als sie durch die Tür trat, keuchte sie hörbar und berührte mit ihren schlanken Fingern leicht ihren Mund.

      Beverly verfolgte den Gesichtsausdruck der Journalistin, die mehrmals mit offenem Mund blinzelte, als sie den Raum vor sich betrachtete.

      Kendra sagte nichts und reagierte auch sonst über ihr anfängliches Keuchen hinaus.

      Hinter dem Schock in ihren Augen, spürte Beverly etwas Tieferes. Die viszerale Erkenntnis einer professionellen Zeitungsmacherin, dass sich eine erwartete Story plötzlich ganz anders entwickelte – eine Tragweite und Größe bekam, mit der sie nicht gerechnet hatte.

      Aber wer kann ihr das verdenken?, lächelte Beverly in sich hinein, während sie selbst ebenfalls den Blick durch ihren ›Showroom‹ schweifen ließ. Sie war zufrieden, dass Kendras erste Reaktion genau ihren Erwartungen entsprach.

      Der ›Showroom‹ war groß, der exakte Spiegel des Salons auf der anderen Seite des Flurs. Die Vorhänge waren zugezogen worden, um den Sonnenschein des frühen Abends fernzuhalten, was ihm eine, nur vom flackernden Licht vieler Kerzen erhellte, seltsame Atmosphäre verschaffte. Es ließ den Raum auf gewisse Weise warm und einladend wirken, und zugleich ein wenig unheimlich – ausgelöst vom bizarren Tanz der Schatten an den Wänden. Im Zimmer gab es keine Möbel. An den weißen Wänden hingen einige ansprechende erotische Grafiken in schlichten Rahmen, einer Galerie ähnlich. Aber der Fokus lag eindeutig auf der Kollektion.

      Und genau diese Sammlung hatte Kendra zu einem fassungslosen Schweigen veranlasst.

      In exakten gleichmäßigen Abständen fanden sich eine Reihe von Sockeln, wie man sie bei Zinnfiguren finden konnte. Es waren polierte Zylinder, von etwa fünfzig Zentimetern in der Höhe, bei gleichem Durchmesser. Insgesamt gab es sechs dieser Sockel, die sorgsam, museumsgleich, unmittelbar vor einer Wand positioniert waren – Sockel, die wirkten, als seien sie aus kostbarem schwarzen Onyx hergestellt. Und auf jedem dieser Podeste stand ein junges Mädchen – vollkommen regungslos und in einer ansprechenden Pose: Beverlys Puppen.

      Endlich atmete Kendra aus. Ihre Augen huschten durch den Raum und schafften es nicht, sich auch nur länger als ein paar Sekunden auf einen einzelnen Bereich einzulassen. »Was zum Teufel ...«, entfuhr es ihr schließlich rein rhetorisch.

      Beverly griff hinter sich und zog leise die Doppeltür zu, um den Raum zu schließen.

      Als das Schloss einrastete, keuchte Kendra erneut, machte aber keine Anstalten zu gehen.

      Ganz wie ich es erwartet habe, dachte Beverly und stellte zufrieden fest, dass die Journalistin ihre sechs unbeweglichen Puppen immer noch eingehend musterte.

      Jedes einzelne Objekt ihrer sehr speziellen Sammlung blieb eingefroren in seiner Pose. Jedes war anders gekleidet und die leeren Gesichtsausdrücke entsprachen eher exzellent gemachten Schaufensterpuppen als denen lebender Mädchen.

      Auf dem Sockel zu ihrer Linken stand eine große Blondine mit vollen Brüsten und langen Beinen, die nur schwarze halterlose Strümpfe und High Heels mit Fesselriemchen trug. Die Hände lagen trotzig auf der Hüfte. Das Kinn hielt sie oben. Als Avatar sexueller Ermächtigung projizierte sie auf jeden, der sie anschaute, pure Lust.

      Neben der Blondine befand sich eine zierliche Brünette, Kendra sehr ähnlich – geschmeidig und klein, mit einem hübschen, weichen Gesicht, das jedoch um einiges jünger aussah. Ihre dunklen Locken fielen ihr verspielt über die nackten Schultern, um sich auf ihren kleinen Brüsten auszuruhen. In ihrer Haltung verkörperte sie die reine Unschuld. Sie war in zarten weißen Dessous und ebenfalls weißen Lackballerinas drapiert worden. Ihr Gesicht war leicht nach unten geneigt, ihre Augen groß und flehend. Während die Blondine zu ihrer Linken Kontrolle und Dominanz ausstrahlte, bettelte die Brünette förmlich darum, sich unterwerfen und fügen zu dürfen.

      Kendras Blick wanderte durch den ›Showroom‹, verweilte

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