Oskar trifft die Todesgöttin. Jörgen Dingler

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Oskar trifft die Todesgöttin - Jörgen Dingler

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      Jörgen Dingler

      Oskar trifft die Todesgöttin

      Teil 1

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorspann

       Teil I – Zweiter Bildungsweg / Prolog Hamburg

       Prolog Irland

       Eins.

       Zwei.

       Drei.

       Vorschau – Anfang von Teil II

       Impressum neobooks

      Vorspann

       Oskar

       trifft die Todesg ö ttin

      Roman von Jörgen Dingler

      Teil I / Kapitel 0 bis 3

      © 2009-2014 by Jörgen Dingler

      Alle Rechte vorbehalten.

      Jede – auch teilweise – Vervielfältigung

      zur nicht eigenen privaten Nutzung

      oder schriftstellerischen Weiterverwendung,

      Übersetzung zum Zwecke nicht deutschsprachiger Publikation

      ohne Einverständnis des Autors oder eines/r Bevollmächtigten

      ist untersagt und stellt eine Verletzung des Urheberrechts dar.

      Das gilt für alle technischen und nichttechnischen Verfahren,

      ob analog oder digital, automatisiert oder manuell.

      Titelgestaltung und Illustration:

      Design Interventions, Wien

       Kali (G ö ttin)

      aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie (Auszüge)

      Kali (Sanskrit, wörtl.: „Die Schwarze“) ist im Hinduismus eine bedeutende

      Göttin des Todes und der Zerstörung, aber auch der Erneuerung.

      …

      Kalis Bedeutung beschränkt sich nicht auf den Todesaspekt.

      Die Gläubigen sehen sie trotz ihrer schrecklichen Gestalt

      auch als Beschützerin der Menschen und göttliche Mutter,

      als Kalima, da ihre zerstörerische Wut sich nicht gegen die Menschen,

      sondern gegen Dämonen und Ungerechtigkeit richtet.

       www.joergendingler.com

      Teil I – Zweiter Bildungsweg / Prolog Hamburg

       Null.

       Hamburg, Juli 2000

      Das Paar saß im hinteren Rettungsboot und wurde beobachtet. Aus rund zwanzig Metern Höhe hatte die Beobachterin alles im Blick – eine perfekte Totale und doch nahe genug, um jedes Detail erkennen zu können. Das Boot und der Weg zum Niedergang waren in warmes weiches Licht getaucht. Ein Windhauch strich durch ihre glatten dunklen Haare, sie stand auf der unteren Plattform des Großmastes und blickte auf das Deck hinunter. Ihre Lippen waren schwarz wie ihre Augenpartie, verengten sich nun zu einem Strich. Normalerweise hatte sie interessant geschwungene, sinnliche, purpurne Lippen – in ihrem Zivilleben. Im Einsatz war sie stets hochkonzentriert, jeder Moment der Unachtsamkeit konnte den Tod bedeuten. Sie ging in die Knie, hockte sich auf die Plattform, nahm die Frau ins Visier. Ihre rutschsicheren Spezialschuhe boten genug Halt, sie hielt sich nur zur Sicherheit an den Wanten fest, nicht weil sie Höhenangst hatte. Die hatte sie schon als Kind nicht gehabt. Schon damals konnte sie sich keine Höhenangst erlauben.

      Sollte sie es als Nachteil empfinden, keine Kindheit wie andere gehabt zu haben, wenn ihr dadurch viele Ängste normaler Kinder erspart geblieben waren? Sicher nicht. Diese Kindheit war noch nicht allzu lang her, sie war noch sehr jung, gerade volljährig.

      Ihre Augen waren scharf wie die eines Luchses. Trotz schummrigen Lichtes und einer Entfernung von sicher 25, 30 Metern erkannte sie die Mimik der Frau. Den Mann an ihrer Seite sah sie zum ersten Mal, sie wusste aber, mit wem sie es zu tun hatte. Das Paar unterhielt sich angeregt, schäkerte. Sie hörte sie kichern und ordinär lachen, der Mann lachte dröhnend. Gut so, sie waren abgelenkt, würden ihre Annäherung nicht bemerken. Noch besser: Der Mann schickte soeben den Kellner fort, entließ ihn in den Feierabend. Nun war das Paar allein. Das war das Zeichen für ihren Auftritt.

      Sie zog die zwei Teile einer selbstentwickelten Seilbremse von ihrem Gürtel, der noch andere nützliche Dinge parat hielt. Da sie eine Perfektionistin war, funktionierte die Rollenseilbremse absolut zuverlässig, lautlos und mit möglichst wenig Kraftaufwand. Beide Teile der zangenartigen Konstruktion waren am Drehpunkt zusammen zu stecken. Es machte leise klack, als sie es tat. Sie hielt die Seilbremse, umklammerte sie schließlich mit beiden Händen und schlang die Beine um das abwärts führende Tau. Bis auf das leise Klack ging alles mit geräuschloser Grazie vonstatten. Ihre an das Seil geschmiegte Silhouette bot einen ästhetischen wie erotischen Anblick – wenn man sie denn bemerkte. Noch ein Blick in die Tiefe, auf das Schiffsdeck zwanzig Meter unter sich, dann gaben ihre Beine das Tau frei. Kein Körperkontakt sollte ihre Fahrt bremsen, sie hing nur noch mit den Händen an der Seilbremse. Ihre Finger umschlossen die Griffe der Bremszange, drückten sie bis eben zusammen, lockerten jetzt den Druck. Die Rollen führten das Seil nur noch, klemmten es nicht mehr ein. Sie schoss nach unten. In gut zwei Sekunden hatte sie die Fahrt am Tau ebenso rasant wie lautlos zurückgelegt. Die katzenhafte Person balancierte auf der Reling wie eine Turnerin auf dem Schwebebalken, entließ das Seil und ging in die Hocke. Sie kauerte auf dem verbreiterten Abschluss der Bordwand und fixierte erneut die Frau. Das Dunkel verschluckte

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