Broken Bones. Andrea Appelfelder
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Alle diese Vampire lagen in dem großen Zimmer des unterirdischen Mausoleum herum und schliefen.
Aber es befanden sich nicht nur Vampire in ihrer Unterwäsche in dem rot-gepflasterten Raum, sondern auch dutzende leere Alkoholflaschen aller Art und zusammengehäufte Kleidungsstücke, von denen man nicht mal mehr sagen konnte, welches wem gehörte.
Kapitel 3
Während in den Ruhestätten selig die Vampire ihren Rausch ausschliefen, war am Eingang des Vatikan, am massiven Goldtor, an Schlafen und Ruhe nicht zu denken.
Um das ganze Gebäude, des Gotteshauses war zwar schon vor fünfzig Jahren eine massive vier Meter hohe Steinmauer aus weißen Marmor erbaut worden, ob diese aber Schutz versprach, war noch unklar. Die Idee dieser Mauer war nicht nur der Schutz vor neugierigen Blicken, sie sollte auch als Schutzwall vor einbrechenden Monstern dienen. Aber genau diese Barriere, vor der unzählige Wachen standen, hatten unbekannte Wesen überwunden.
Die Unbekannten sprangen einfach so schnell wie der Blitz, zu schnell für die menschlichen Bewacher, über die Mauer und standen nun vor den beiden schwer bewaffneten Soldaten, die die letzte Verteidigungslinie vor den unschuldigen Einwohnern des Vatikan waren.
Die Wächter, die auf beiden Seiten der Mauer patrouillierten, bemerkten die Kreaturen nicht. Von ihnen war also keine Hilfe zu erwarten.
Die unheimlichen drei Meter großen, zotteligen Kreaturen, standen nun vor den zwei hilflosen Soldaten, welche das Eingangsportal vor Gefahren abschirmten.
Die Männer versuchten ihre Waffen zu ziehen, um auf die monströsen Wesen zu schießen, aber noch bevor sich auch nur ein Schuss aus ihren Handfeuerwaffen löste, waren die Beiden auch schon von den Kreaturen, welche ihnen zahlenmäßig haushoch überlegen waren, zerstückelt worden.
Die treuen Wächter außerhalb des Vatikan, die die Kreaturen auch jetzt nicht bemerkten, standen weiter an den ihnen zugeteilten Posten, nicht ahnend, dass die einzigen Zeugen, welche von den Eindringlingen hätten berichten können, nun tot danieder lagen.
Diese Menschen, die so eine wichtige Aufgabe innegehabt hatten, konnten nun niemanden mehr beschützen und der Vatikan lag schutzlos vor diesen unbekannten Wesen, aber wer oder was waren diese Killer nur?
Das Schicksal der Bewohner, die nur aus unschuldigen Nonnen, Priestern und anderen Angestellten bestanden, lag nun in der Hand dieser Bestien. Die Vampire wiederum ahnten noch nichts von der drohenden Gefahr.
Stille und Schnarchen hallten durch die unteren Katakomben. Die Vampire wälzten sich in ihrem Schlaf, allerdings ging das nur solange bis ein schrilles Schellen diese idyllische Atmosphäre, der sich die Freunde gemeinsam hingaben, störte.
Es dauerte einige Sekunden bis schließlich Angel als erster durch dieses Geräusch aus seinem tiefen Schlaf erweckt wurde. Er richtete sich auf.
„Oh, Mann, habe ich ein paar Kopfschmerzen. Ich werde nie wieder was trinken. Wieso bin ich ein Blutsauger, wenn ich trotzdem einen Kater kriege und dann noch dieses Summen was ich im Ohr habe.“
Angel bohrte seinen linken Zeigefinger in sein linkes Ohr um das Geräusch loszuwerden. Aber dann ging ihm ein Licht auf.
„Moment mal! Das ist der Alarm. Etwas Schreckliches muss passiert sein, wenn es im Dauerton erklingt. Ich habe ihn noch nicht sooft gehört. Aber er ist nur zu hören, wenn dem Vatikan wirklich Unheil droht oder es schon da ist.“
Der schwarzhaarige Junge stand auf und weckte als erstes seinen besten Freund Sakuya auf. Mit diesem zusammen weckten sie wiederum die Anderen, die immer noch nichts mitbekommen hatten.
Nachdem alle wenigstens ansatzweise wach waren, rannten Angel und Sakuya schon die unzähligen Treppenstufen, welche aus der Gruft führten, hinauf bis zur geheimen Tür, welche der Ausgang aus der „Unterwelt“ war.
Diese Tür würde sie an die Oberfläche, bis in einen der unzähligen Flure, in das Inneren des Papstschlosses, führen.
Die Geheimtür, war den meisten Mitglieder des Vatikan völlig unbekannt, schließlich war ihnen der Zugang in die Katakomben unter Strafe verboten. Genau dort traten die beiden Vampire nun hinaus.
Weit hinter ihnen stürmten nun auch die anderen Vampire, die jetzt erst in die Gänge kamen, hinter ihnen her.
Als Sakuya und Angel aus der Geheimtür traten, schnellte sie sofort wieder hinter ihnen ins Schloss zurück.
Die weiten Gänge, die mit weißen Wänden und unzähligen christlichen Bilder gestaltet und auf dem Boden mit roten Teppichen verkleidet waren, waren völlig leer, als hätten die beiden soeben nicht den Vatikanpalast, sondern eine Geisterstadt betreten.
Alle Menschen, die sonst ihrer Arbeit fröhlich nachgingen, waren verschwunden. Wo waren sie bloß und was war nur mit ihnen passiert?
Die Beiden konnten im Moment nur hoffen, dass die Unschuldigen sich in den Schutzräumen oder in den unzugänglichen Laboren im Keller versteckt hielten.
Eigentlich waren Vampire und Menschen Todfeinde, aber diese Vampire waren schon seit einer ganzen Weile mit den Menschen, die hier lebten, freundschaftlich verbunden. Diese Sterblichen wussten, was sie waren, doch es kümmerte sie nicht. Es war ihnen sogar egal.
Die beiden jungen Männer ließen ihre Blicke umherschweifen und überlegten nun, wo sie hingehen sollten. Im ganzen Korridor war kein Anzeichen von Kampf zu sehen, es lag lediglich der Geruch von Tier und frischem Blut über allem.
Noch bevor die Vampire sich austauschen konnten, erschien auch schon eine ihnen vertraute Gestalt mit braunen schulterlangen Haaren und Wolfsohren auf dem Haaransatz.
„Was macht ihr denn noch hier? Die bösen Wesen, sie sind nicht mehr hier.“ Der Junge sah sie skeptisch an: „Wieso lauft ihr bitte nur in eurer Unterwäsche herum?“
Angel war jetzt erst bewusst geworden, dass er wirklich nur seine schwarze Boxershorts trug und noch dazu völlig unbewaffnet war, so machte er sich erstmal zusammen mit den beiden Anderen auf den Weg zu seinem Zimmer, um sich etwas anzuziehen.
Inzwischen lief er vor, um die Anderen nicht so lange warten zu lassen, gefolgt von Sakuya, der auch nur eine weiße Unterhose trug um sich ebenfalls anzuziehen.
Der junge Mann mit den Wolfsohren auf dem Haupt, der leicht verängstigt wirkte, wartete auf die Beiden im weiten Flur, voller Furcht, die Wesen könnten wieder Auftauchen und ihn anfallen.
Während sich Angel seine schwarze Jeanshose und seinen ledernen Schulterhalfter anzog, nahm er seine beiden schwarzsilbernen Desert Eagle, auf deren Lauf in anthrazitfarbener Schrift die lateinischen Worte „deus lo volt“, was so viel bedeutet wie „Gott will es“, stand, zur Hand.
Dieses Kriegswerkzeug war eine halbautomatische Handfeuerwaffe mit mittlerweile 18 Schuss, welche im Laufe der Zeit zur Standardwaffe des Vatikan geworden war.
Er nahm die Waffen, die seine Zimmerwand zierten, wenn er sie nicht brauchte, und lud je ein Magazin nach.
Er dachte bei sich: Zweiunddreißig Schuss zusammen, das müsste eigentlich reichen. Er verstaute sie in seinem ledernen Schulterhalfter.