Das Schicksal und andere Zufälle. Sabine Otto
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Als er zögerte, meinte sie: „Keine Angst, ich tratsche für gewöhnlich keine Privatsachen im Geschäft herum. Ich kann schweigen wie ein Grab. Aber, ich will mich nicht aufdrängen. Ich dachte nur, es würde dir gut tun.“
„Eigentlich hast du recht. Ich habe sowieso niemanden, mit dem ich mich ausquatschen könnte. Außerdem habt ihr Frauen ja im Probleme austauschen viel mehr Übung als wir Männer.“ Er lächelte schüchtern. Doch dann kam alles aus ihm herausgesprudelt, alles was sich in der letzten Zeit in ihm angestaut hatte. Er hatte in Linda eine wirklich geduldige und aufmerksame Zuhörerin gefunden. Sie unterbrach ihn kein einziges Mal und sagte auch nichts, als er fertig war. Seltsamerweise empfand er das nun einsetzende Schweigen nicht als peinlich. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Dann fing sie an, von sich zu erzählen. Ohne Einleitung berichtete sie von ihrer letzten Beziehung. Es waren nun fast zwei Jahre, dass sie nach vier Jahren harmonischen Zusammenlebens voneinander getrennt waren. Auch sie war von dem Wunsch nach einem Baby wie besessen gewesen. Ihr Freund wich diesem Thema aber immer gekonnt aus; bestand sogar jedes Mal darauf ein Kondom zu benutzen. Allzu oft wäre es eh nicht vorgekommen.
„Gott sei Dank haben wir die Dinger benutzt, muss ich im Nachhinein sagen.“ Sie machte eine kleine Pause, in der das Erlebte noch einmal an ihrem inneren Auge vorüber zu ziehen schien.
„Wieso?“ fragte Kai gespannt.
„Eines Tages eröffnete er mir, schon längere Zeit ein Verhältnis zu haben.“
„Oh!“ Er nickte verstehend.
Sie schaute ihn mit einem undurchdringlichen Blick an und sagte dann tonlos: „So ungefähr. Er hatte eine Affäre mit einem anderen Mann.“
„Au Backe!“ Kai fiel die Kinnlade runter. „Und ich dachte, ich hätte Probleme!“
Linda wischte mit der Hand über den Tisch, als wollte sie damit auch die Vergangenheit wegfegen. „Ach, das ist längst Schnee von gestern. Ich bin darüber hinweg. Auch wollte ich keinesfalls damit deine Probleme herunterspielen.“ Sie lächelte auf die ihm schon so vertraute ironische Art. „Ich wollte dir nur aufzeigen, wie facettenreich das Leben doch ist. Und dass man, egal was passiert, irgendwann wieder die Oberhand bekommt.“
„Darauf trinken wir einen!“ Er winkte der Bedienung, hielt zwei Finger hoch und deutete auf ihre leeren Gläser. „Mir geht es jetzt schon viel besser!“
Es wurde noch ein sehr netter Abend. Kai war erstaunt, wie gut er sich mit Linda unterhalten konnte. Nicht mehr ganz nüchtern brachte er sie zu später Stunde noch bis vor die Haustür. Übermütig streckte er ihr die Lippen für einen Abschiedskuss entgegen. Sie drückte ihm ihre Wange hin und schlängelte sich mit einem kurzen „Schlaf gut“ durch die Türöffnung. Mit leichten Schritten, einen Stein vor sich her kickend, bewegte er sich in Richtung Tims Bleibe. Er bemerkte, dass es aufgehört hatte zu regnen. Es fehlt jetzt nur noch, dass ich anfange, zu pfeifen, schüttelte Kai den Kopf, erstaunt über seine eigenen Stimmungsschwankungen.
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