Das Teufelskraut. Michael Hamberger

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Das Teufelskraut - Michael Hamberger

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doch der Kellner meinte nur, der Ort sei mit dem Auto bei dem Wetter nicht zu erreichen, da er mitten in den Bergen läge. Trotzdem ließ sich Layla mit der Bemerkung, morgen eine Tour dorthin unternehmen zu wollen, den Weg dorthin genau erklären. Dann bezahlte sie, wobei sie dem Kellner ein saftiges Trinkgeld hinterließ, und verließ das Kaffee.

      Es hatte auch weiterhin geschneit, sodass der Schnee mittlerweile fast 15 cm hoch lag. Das wäre für ihr Auto kein Problem, da sie einen BMW X5 der neusten Generation besaß, mit dem sie wohl nicht stecken bleiben würde, aber trotzdem wollte Layla versuchen, zu Fuß auf Spurensuche zu gehen. Der Standort lag wohl nur circa zehn Kilometer bergauf in Richtung First. Das war für sie als Werwolf keine Entfernung und es war ihr lieber, da sie nicht wusste wie weit sie mit dem Auto kam und sie es nur ungern in der Wildnis stehen lassen wollte.

      Also ging Layla kurz in ihr Zimmer. Sie wollte sich noch umziehen. In ihren Straßenkleidern würde sie nicht weit kommen. Zum Glück hatte sie die passende Kleidung dabei. Sie zog über ihre Jeans eine schwarze Thermohose an, sowie einen edlen rosafarbenen Angora – Pullover. Darüber zog sie ihre Thermojacke. Zwei Paar dicke Socken, sowie dicke Wanderschuhe und eine dicke Mütze vervollständigen ihre Ausrüstung. Dann ging sie los. Mittlerweile war es dunkel geworden. Dafür hatte es aber aufgehört zu schneien.

      Mit schnellen Schritten ging Layla in Richtung First. Nach nicht einmal einem halben Kilometer war sie am Ortsausgang. Ab hier war der Schnee natürlich nicht mehr beseitigt, aber dies stellte für sie kein Problem dar. Sie liebte es bei diesem Wetter durch die Wildnis zu wandern. Sie hatte auch gar keine Angst, dass sie sich verirren könnte. Eine ihrer besten Werwolf Sinne war das wesentlich bessere Orientierungsvermögen, das auch bei Dunkelheit hervorragend funktionierte. Außerhalb des Ortes begann Layla in einen schnellen Trab zu verfallen. Nach kurzer Zeit war der Schnee fast kniehoch. Zum Glück hatte sie das Auto im Dorf zurückgelassen. Aber auch zu Fuß war sie wesentlich langsamer, als sie es sich erhofft hatte. Der Schnee war ganz schön schwierig. Nicht dass er rutschig war, er war einfach matschig klebrig und verhinderte damit ein schneller Weiterkommen. So brauchte sie sie fast eineinhalb Stunden, bis sie in die Nähe kam, wo sie den Förster vermutete. Sein Auto hatte sie aber noch nicht gesehen. Wo war der Mann nur? Layla war sich ziemlich sicher, dass sie sich nicht verirrt hatte. Sie ging weiter, diesmal aber deutlich langsamer. Und nach circa 500 Meter stieß sie tatsächlich auf eine frische Reifenspur. Das musste der Förster sein! Layla beschleunigte wieder ihre Schritte und folgte der Spur. Nach weiteren 500 Meter sah sie auch den Wagen. Es war ein Volvo XC90. Die Fahrertüre war offen und der Motor lief noch. Layla untersuchte das Fahrzeug. Es konnte noch nicht lange her sein, dass der Förster das Auto verlassen hatte. Layla sah eine Fußspur, die in einen kleinen Wald führte. Layla folgte der Spur, die sich im Schnee deutlich sichtbar abzeichnete. Sie war noch nicht bei den Bäumen angekommen, da sah sie das Licht einer starken Taschenlampe. Rasch näherte sie sich. Der Mann hatte sie noch nicht bemerkt. Um ihn nicht zu erschrecken, rief ihm Layla laut „Hallo“ zu. Der Mann stutzte und drehte sich Layla zu. Völlig überrascht, jemanden bei dem Wetter direkt in der Wildnis zu treffen, kam er rasch näher. Er leuchtete Layla mit seiner starken Taschenlampe direkt ins Gesicht und blendete sie. Layla hob die Hand und sagte:

      „Guten Abend, können Sie bitte in eine andere Richtung leuchten. Ihre Lampe ist ja heller, als ein Halogenscheinwerfer!“

      „Was machen Sie denn hier?“

      „Ich bin Layla Méndez. Sie müssen Herr Theiler sein!“

      „Ja, der bin ich, wie kommen sie denn hierher?“

      „Den Fußweg hinauf!“

      „In der Dunkelheit? Bei dem Wetter? Sind Sie lebensmüde? Außerdem kann es gar nicht sein, dass sie zu Fuß hier sind. Wir haben vor nicht einmal zwei Stunden miteinander geredet. Selbst bei gutem Wetter hätten Sie zu Fuß mindestens vier Stunden hierher gebraucht. Wo ist ihr Fahrzeug?“

      Layla hatte keine Lust, sich mit dem Mann über ihre Fähigkeiten zu Fuß zu diskutieren. Also wechselte sie das Thema:

      „Haben Sie eine Spur von dem Bären gefunden?“

      „Nein, gar nichts, aber Sie sollten wirklich nicht da sein. Es hat zwar aufgehört zu schneien, aber es ist sehr kalt.“

      „Darf ich Sie trotzdem über den Bären befragen?“

      „Ich habe mitbekommen, wie beharrlich Sie sein können. Mir wird ja nicht anderes übrig bleiben, aber bitte im Auto.“

      „Nur wenn Sie nicht zurückfahren. Ich möchte mich hier noch etwas umsehen!“

      „Sie haben wohl noch nicht verstanden, wie gefährlich das ist.“

      „Trauen Sie mir bitte. Ich weiß, was ich tue!“

      „OK. ich gebe Ihnen zehn Minuten. Dann muss ich zurück. Bis dahin können Sie es sich noch einmal überlegen, ob ich Sie nicht mit nach Grindelwald nehmen soll. Es wäre mir gar nicht Recht, sie hier zurückzulassen. Es ist wirklich sehr gefährlich. Aber zwingen kann ich Sie natürlich nicht.“

      Damit ging er zurück zu seinem Volvo. Layla folgte ihm und setzte sich auf den Beifahrersitz. Sie überlegte sich, wie sie am besten starten konnte. Normalerweise fiel ihr dies nicht schwer ein Interview sinnvoll zu planen, aber diesmal, wo sie selbst davon überzeugt war, dass an der Geschichte außer Übertreibung nichts daran war, tat sie sich schwer. Der Förster hatte eigentlich einen ganz vernünftigen Eindruck gemacht. Kein Aufschneider, wie der Idiot im Kaffee im Grindelwald. Deshalb fragte Layla zuerst einmal:

      „Wo haben Sie denn den Bären gesehen?“

      „Nicht weit von hier entfernt, nur circa 5 km weiter bergauf!“

      „Konnten Sie den Bären deutlich sehen?“

      „Ich weiß, auf was Sie hinauswollen, Frau Méndez, aber ich habe mich nicht getäuscht. Ich habe den Bären gesehen, auch wenn ich es selbst nicht glauben kann. Selbst auf allen vieren war es gut 1,50 – 1,70 Meter groß, als er sich aufgerichtet hat, war er dann weit über drei Meter groß!“

      „Was für eine Farbe hatte er?“

      „Es war eine dunkle Farbe, also kein Eisbär. Aber auch kein Schwarzbär. Auch kein Grizzly. Ich kenne mich nicht gut mit Bären aus, dafür gibt es hier einfach zu wenige, aber von solch einer Art habe ich noch niemals etwas gelesen!“

      „Kann es sein, dass sie jemand getäuscht hat, also z.B. ein verkleideter Mensch, oder eine Pappattrappe oder ähnliches?“

      „Sicher kann ich da natürlich nicht sein, aber ich glaube es nicht. Ich war zwar gut 200 Meter weit weg, aber die Bewegungen des Bären kamen mir sehr flüssig und natürlich vor!“

      „Es tut mir leid, aber ich muss Sie das fragen: Hatten Sie etwas getrunken?“

      Der Förster sah Layla mit einer Mischung aus Unverständnis, Wut, Empörung und verletztem Stolz an, antwortete aber nicht auf Laylas Frage. Dann senkte er aber den Blick. Layla hatte also offenbar ins Schwarze getroffen. Dann sah sie der Mann wieder an:

      „Seit zweiundzwanzig Jahre bin ich Förster, ich habe mir niemals etwas zu schulden kommen lassen!“

      Layla nickte. Der Mann fühlte sich ganz offensichtlich ertappt. Es war ihm peinlich. Er tat Layla leid. Sie war sich sicher, dass er normalerweise seinen Dienst sehr zuverlässig erledigte, aber trotzdem war sie nicht bereit, ihm jetzt auch nur noch ein Wort an seinen Behauptungen zu glauben. Nur zu oft hatte sie miterleben müssen, wie sehr der verfluchte Alkohol die Urteilsfähigkeit von

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