Täubchen alla Boscaiola. Martin Schlobies

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Täubchen alla Boscaiola - Martin Schlobies

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ihr Make-up, zogen den Lippenstift nach und unterhielten sich dabei ununterbrochen in ihrer Sprache, während Angelo im Radio immer wieder andere Musik einstellte.

      „Wie heißt ihr?“, fragte Pietro.

      „Anni,“, sagte die ältere, ohne Pietro anzusehen, „und das ist Kati.“ Dann redete sie weiter mit ihrer Freundin. Pietro machte eine kleine Verbeugung,

      „Ich bin Pietro - und der dort am Steuer ist Angelo. - Und wo seid ihr her?“

      „Aus Finnland!“, sagte die ältere nach einer kleinen Weile, offfenkundig unwillig, daß er sie wieder in ihrem Gespräch gestört hatte.

      „Ah! - Und aus welcher Stadt?“

      „Aus Rovaniemi.“

      „Nie gehört . . . “

      „Das liegt am Polarkreis!“

      „So weit im Norden?“, sagte Pietro, „Na, danke! - Scheint denn da überhaupt die Sonne?“ Die Mädchen lachten.

      „Im Sommer länger als hier!“, sagte die ältere, „Fast den ganzen Tag. Und ein paar Tage lang geht sie überhaupt nicht unter.“ Und wieder redeten die beiden Mädchen auf Finnisch miteinander, ohne sich weiter um die jungen Männer zu kümmern.

      An der nächsten Bar hielt Angelo den Wagen an, sprang heraus und öffnete die Tür.

      „Was sollen wir hier?“, riefen die Mädchen. Sie unterbrachen ihr lautes Gespräch, steckten ihre hübschen Köpfe zusammen und tuschelten miteinander.

      „Kommt, wir gehen etwas trinken!“, sagte Angelo.

      „Wir haben keine Lust zu trinken!“, sagte die ältere.

      „Nun kommt schon,“ rief Angelo, „wir haben Durst. Wir laden euch ein!“

      „Ja, trinken wir einen!“, sagte Pietro. Endlich gaben die Mädchen nach und stiegen aus.

      Die Bar war ziemlich voll, doch am Tresen war noch Platz. Angelo bestellte Cocktails für alle und zwinkerte dem Barmann zu, der sogleich begann zu mischen.

      „Wo ist denn diese Diskothek, von der ihr gesprochen habt?“, fragten die Mädchen und blickten dabei in die Spiegelwand hinter dem Barmann, um ihre Frisuren und das Make-up zu kontrollieren.

      „Nicht weit,“, entgegenete Angelo, „im nächsten Ort, Monsanti heißt er. - Es ist ein kleiner Ort, aber die Disko ist hier in der ganzen Gegend bekannt.“

      „Laßt euch überraschen!“, sagte Pietro.

      Schon waren die Cocktails fertig. Der Barmann verteilte die Gläser an alle.

      „Kennt ihr den?“, fragte Angelo. Die Mädchen kosteten vorsichtig, dann schüttelten sie sich,

      „Puh! Ist der stark!“, riefen sie fast gleichzeitig.

      „Nein, überhaupt nicht,“, erwiderte Pietro, „das kommt euch nur so vor! Er ist gut! So müßt ihr ihn trinken!“ Er schlürfte das Getränk langsam in sich hinein und leerte so das Glas in einem Zug.

      „Nachmachen!“ Die Mädchen protestierten, gickerten - und machten es ihm schließlich nach.

      Bald kamen sie ein wenig in Stimmung. Die Mädchen erzählten von ihren Ferien. Beide waren sie das erste Mal in Sizilien, und daß sie noch zwei Wochen hier hätten, und daß sie jeden Tag baden gingen, und wie wundervoll es hier sei. Und allmählich schauten sie die beiden jungen Männer auch einmal kurz und neugierig an.

      Angelo ließ sich noch eine Flasche Grappa geben und bezahlte für alle. Dann ging die Fahrt weiter. Der Wagen verließ nach wenigen Minuten die Küstenstraße und bog in eine kleinere Landstraße ein, die ins Landesinnere führte, in die Hügel. Die beiden Mädchen unterbrachen einen Moment ihr musikalisches Geplapper und riefen:

      „Heh, wohin fahrt ihr? Wo wollt ihr mit uns hin?“

      „Es ist nicht mehr weit!“, erwiderte Angelo, „Dort hinter dem Hügel liegt ein Dorf, - und da ist die Diskothek!“

      Nach wenigen Kilometern verließ der Wagen auch die Landstraße und Angelo fuhr in einen kleinen steinigen Feldweg ein. Der Weg endete am Fuße eines Hügels, den ein paar Bäume umstanden. Davor erstreckte sich ein Stoppelfeld, und überall lagen Strohballen herum.

      „Seid ihr verrückt?“, riefen die Mädchen ängstlich und ein wenig ärgerlich, „Wo ist denn die Diskothek?“

      „Ach, die Diskothek!“, erwiderte Angelo, „Hier ist es viel schöner! Was sollen wir in dem Lärm? Außerdem kostet es eine Menge Eintritt.“

      „Was soll das?!“, sagten die Mädchen, und die ältere holte schon ihr Handy hervor, und begann, eine Nummer zu wählen.

      „Keine Chance!“, rief Pietro grinsend, „Hier in der Gegend gibt es keine Polizei!“

      Die Mädchen weigerten sich auszusteigen, sie wollten in die Diskothek, doch die jungen Männer kümmerten sich nicht viel darum. Angelo stellte das Autoradio lauter, kurbelte die Fenster herunter, holte die Flasche Grappa und eine Handvoll Kerzen aus dem Kofferraum, rückte mit Pietro ein paar Strohballen zu einem Kreis und rief den Mädchen zu:

      „Nun kommt!“ Anni und Kati saßen wie versteinert auf der hinteren Sitzbank und starrten durch die Windschutzscheibe in die dunkle Landschaft hinein. Doch Angelo und Pietro redeten so lange auf sie ein und baten mit so honigsüßen Stimmen und Mienen, daß die Mädchen schließlich gute Miene zu bösem Spiel machten, ausstiegen und sich auf einen der Strohballen setzten, beide dicht nebeneinander.

      „Na, ihr seid mir ja zwei Banditen!“, sagte endlich Anni, die ältere. Kati, die jüngere, holte ihr kleines Kofferradio aus der Handtasche, stellte es an und suchte eine andere Musik.

      „Oho!“, Angelo tat beleidigt, „Nein, wir sind Ehrenmänner!“

      „Und jetzt?“, fragte Anni.

      "Feiern wir ein Fest!“, erwiderte Angelo, zerrte einen Stroh-Ballen in die Mitte und zündete ihn an einer Ecke an.

      Bald loderte das Feuer hoch, als ob es bis in den niedrig hängenden Himmel hinauf reichen wollte. Die Flasche mit dem Schnaps ging herum, und die Mädchen begannen langsam, ihre Zurückhaltung und Scheu abzulegen. Sie lachten über die Scherze der beiden jungen Männer, fingen an leise zu singen, und schließlich genügte eine Kleinigkeit, um ein allgemeines Gelächter hervorzurufen.

      Die Mädchen waren bald betrunken. Ihre Wangen glühten, und als die jungen Männer näher rückten, wehrten sie sich nicht, und ließen sich schließlich sogar küssen.

      Doch, als die jungen Männer mehr wollten, wehrten sich Anni und Kati. Sie sprangen auf und riefen: „Nicht so eilig!“, zogen ihre Kleidung zurecht, und brachten sich wieder einigermaßen in Ordnung.

      Die jungen Männer flüsterten sich etwas zu, sprangen rasch in den Wagen und Angelo startete. Die Mädchen waren noch benommen von diesem Abend im Freien, vom Grappa und dem üerraschenden Durcheinander; doch als sie merkten, daß die beiden im Auto davonfahren wollten, waren sie mit einem Male hellwach.

      „Heh!

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