Verfluchtes Erbe Gesamtausgabe. T.D. Amrein

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Verfluchtes Erbe Gesamtausgabe - T.D. Amrein Krügers Fälle

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„Ist etwas passiert?“, fragte sie. „Ist Ihnen nicht gut?“

      „Ein Freund ist gestorben“, antwortete Merz.

      „Ach, das tut mir leid“, sagte sie. „Das habe ich auch gerade erlebt, er stammte aus der Schweiz, so wie Sie.“

      Merz sah sie fragend an: „Fritz?“

      „Sie haben ihn gekannt?“, staunte sie.

      „Ja, er war in meinem Auftrag in Frankfurt. Er sollte etwas für mich ermitteln.“

      „Er hat mir davon erzählt, aber den Namen seines Auftraggebers hat er nicht erwähnt. Deshalb konnte ich nicht wissen, dass Sie das sind. In einer Stunde kommt der Nachtportier. Wollen Sie dann vielleicht zu mir in die Wohnung kommen? Ich würde gerne mit Ihnen ein wenig über ihn plaudern. Und eventuell möchten Sie heute Abend ja auch nicht allein bleiben.“

      „Ja“, antwortete Merz. „Ich komme gern.“

      Eine gute Stunde später klingelte Merz an der Wohnungstür seiner Wirtin. Sie erwartete ihn bereits. „Kaffee oder Kognak?“, fragte sie.

      „Wenn ich bitten darf, beides“, antwortete Merz.

      Sie lächelte. „Genauso hat Fritz geantwortet. Und auch noch mit gleichem Akzent. Der arme Fritz. Jemand hat ihn hier in Frankfurt überfahren. Wahrscheinlich ein Betrunkener mit gestohlenem Auto. Niemand hat etwas gesehen. Aber ich will nicht von seinem Tod sprechen.

      Wir haben uns vor etwa dreißig Jahren kennengelernt. Ich habe diese Pension schon lange. Er war bei uns abgestiegen, und wie er mir gesagt hat, war er von meiner Stimme begeistert. Da war ich natürlich auch noch etwas jünger, es war sicher nicht nur das. Ich bin jung verwitwet, mein Mann ist in Russland gefallen. Die Pension habe ich von meinen Eltern geerbt, so dass ich immer ein Auskommen hatte.

      Fritz war zu dieser Zeit noch Angestellter, Detektiv ist er erst später geworden. Er war nur drei Monate hier, aber es war eine intensive Zeit. Er musste für eine Schweizer Firma etwas überwachen. Jedoch unsere ganze Freizeit haben wir zusammen verbracht.

      Dann musste er wieder nach Hause. Ich konnte nicht alles aufgeben, um mit ihm zu gehen. Darum haben wir uns erst jetzt wiedergesehen, aber das Schicksal hat uns nur ein paar Tage gelassen.“ Sie tupfte sich einige Tränen ab.

      „Was können sie mir über ihn erzählen, wie hat er gelebt?“

      Merz strich sich über die Nase. „Ich habe ihn eigentlich nicht so gut gekannt. Außer beruflich haben wir uns nicht oft gesehen. Er war ein paarmal für mich unterwegs, um einige Fakten zusammenzutragen. Ich habe die Informationen gebraucht, um Zeitungsartikel zu schreiben.“

      Merz machte eine Pause. „Darf ich fragen, ob er Ihnen etwas erzählt hat über seine Ermittlungen hier in Frankfurt?“

      „Er hat mir gesagt, dass Sie ihre Familie suchen, die einmal hier gelebt hat. Er hat sich mit vielen alten Eisenbahnern unterhalten, und dabei einen Konrad Hammer gefunden.“

      Merz war wie vom Donner gerührt. Sie hätte es gewusst. Warum habe ich nicht früher gefragt? „Einen Konrad Hammer?“, wiederholte er vorsichtig.

      „Ja, der auf dem Foto, dass Sie ihm gegeben haben.“ „Gefunden? Wo hat er ihn gefunden?“

      „Ja was denken Sie? Auf dem Friedhof natürlich. Er ist seit fünfundzwanzig Jahren tot. Das Grab wird schon bald wieder aufgehoben. Da er ja nichts mehr erzählen kann, hat Fritz nach dem anderen Mann gesucht. Aber darüber konnte er mir nicht mehr berichten. Aber ich habe Ihnen nun so viel erzählt. Ich möchte jetzt auch etwas von Ihnen hören.“

      Merz erzählte, was ihm gerade so einfiel, über den Alten Fritz. Erst als er, von dessen Sohn in Kanada sprach, unterbrach sie ihn. „Er hat einen Sohn? Davon hat er mir nichts gesagt.“

      Sie saugte alles auf, wie ein Schwamm, was sie über ihn hörte. Sie muss ihn geliebt haben, dachte Merz.

      Nach Mitternacht kehrte er sein Zimmer zurück. Er dachte noch lange über den Tag nach, schlief erst gegen Morgen ein.

      ***

      Am nächsten Morgen im Polizeipräsidium brachte der Assistent Kommissar Reuters, seine Ergebnisse zu ihm. „Haben wir was?“, fragte der Kommissar.

      „Nicht viel. Es war nichts durchsucht oder erbrochen. Abdrücke überall, aber nur von Mendel. Einzig auf der Flasche und auf der Klinke der Gartentüre waren fremde Abdrücke. Allerdings die Gleichen. Sie dürften von ihrem Zeugen stammen.“

      „Sonst ist Ihnen nichts aufgefallen?“

      „Nein. Auf der Klinke war nur ein Abdruck vorhanden.“

      „Wie? Nur ein Abdruck? Keine von Mendel?“

      „Nein.“

      „Seltsam?“ Der Kommissar überlegte kurz, dann fragte er, „haben Sie einen Garten?“

      „Ja“, lautete die Antwort.

      „Und wie oft reinigen Sie die Klinke der Gartentüre?“

      Der Assistent lachte auf. „Nie.“

      „Sehen Sie, ich auch nicht. Vielleicht hat der letzte Besucher die Klinke abgewischt, das wäre möglich. Es kann aber auch nur ein Zufall sein. Trotzdem werde ich eine Obduktion beantragen.“

      Der Kommissar lehnte sich zurück. „Legen Sie eine provisorische Akte an, und vermerken Sie, was wir besprochen haben.“

      „Soll Ihr Zeuge zum Vergleich der Abdrücke vorgeladen werden?“

      „Nein, das hat noch Zeit. Wir warten auf jeden Fall das Ergebnis des Gerichtsmediziners ab. Wenn sich nichts ergibt, legen wir den Fall zu den Akten.“

      Der Assistent blieb noch kurz stehen.

      „Ist noch etwas?“, fragte der Kommissar nach.

      „Ja, wir haben, wie Sie wissen, zwei junge Abgänger der Polizeischule bei uns in der Abteilung. Sie müssen seit zwei Monaten nur Schreibarbeiten erledigen. Es wäre besser, wenn sie einmal einen praktischen Einsatz hätten. Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, dass sie etwas tun könnten. Niemand will sie mitnehmen, weil sie keine Erfahrung haben.“

      Der Kommissar kratzte sich am Kinn. Dann hellte sich sein Gesicht auf. „Ich habe einen Einsatz für die zwei. Schicken Sie sie umgehend zu mir!“

      „Mache ich!“ Der Assistent eilte davon.

      Einige Minuten später betraten zwei junge Männer das Büro von Kommissar Reuter.

      Sie stellten sich vor: „Ich bin Walter Hellmann.“

      „Und ich Max Krüger“, sagte der andere. „Sie haben uns bestellt.“

      „Wir machen jetzt eine Einsatzbesprechung“, begann der Kommissar. „Ihr müsst jemanden observieren. Habt Ihr schon eine Erfahrung.“

      „Nein.“ Beide schüttelten die Köpfe.

      „Na, gut. Derjenige ist nicht gefährlich, er rechnet

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