Die Mangrovenblüte. Robin Kerr

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Die Mangrovenblüte - Robin Kerr

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ein Verstoß gegen alle Verordnungen ist, geschweige denn der Umstände, wie die ganze Situation zustande kam, bedarf keiner weiteren Ausführung.

      Nichtsdestotrotz werde ich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln der jungen Frau helfen.

      Ich sehe das als letzten Dienst an einem Kameraden. Ich erhoffe mir in dieser Angelegenheit weiterhin Ihre Loyalität.«

       »Aber selbstverständlich«, bestätigte der Mann mit den grauen Schläfen.

       »Ich muss jedoch darauf hinweisen, mein erster Offizier ist ein sehr ehrgeiziger Mann. Er wird jede Möglichkeit wahrnehmen, um seine Karriere voranzutreiben.«

       »Nun, dann verhänge ich eben eine Nachrichtensperre über den Flugzeugträger und erkläre ihn zum Manövergebiet.

      Dem Herrn Offizier werde ich erklären, dass er seinen Bericht im Nachhinein abgeben kann und am besten damit auch gleich seinen Rücktritt einreichen soll.

      Wir aber brauchen jetzt gute Ideen bezüglich des Mädchens. Ich werde sie keinesfalls der Einwanderungsbehörde aushändigen!

      Wir müssen mit ihr reden, um zu klären, ob sie Verbindungen hat.

      Wo ist sie überhaupt?«

      »Sie hatte einen schweren Schock«, antwortete der Käpt´n.

      »Deshalb hat ihr der Arzt Valium gegeben und sie in der Krankenstation untergebracht, um ihr einen ungestörten Schlaf zu ermöglichen.«

      Der Admiral nickte.

      »Verstehe. Wie hieß der Arzt übrigens?«

      »Dan. Dan Saymor«

      »Gut, Dan soll ihr Beruhigungsmittel geben, solange er es für notwendig hält. Wenn sie wieder bei sich ist und sich ein wenig gefasst hat, dann reden wir mit ihr.

      Jetzt aber gehen wir auf die Brücke, um den Herren zu erklären, dass wir uns im Manöver befinden.«

      Nach dem langen Schlaf:

       Orange und braune Nebel umgaben sie, die sich immer wieder wie in einer Strömung schwimmend zu neuen Gebilden vermischten.

      Und irgendwo war eine Stimme zu vernehmen. Ganz leise, ganz dumpf.

      Obwohl die Stimme immer lauter wurde, war sie nicht in der Lage die Worte zu verstehen.

      Da öffnete sie ihre Augen. Doch sie konnte nichts erkennen.

      Zu dicht waren diese umherziehenden Nebel.

       Aber die Stimme wurde langsam immer deutlicher. Und da konnte sie diese auch verstehen.

       »Können Sie mich hören? Können Sie mich hören? Guten Morgen.

      Sie sind auf der Krankenstation und ich bin der Doc. Verstehen Sie, was ich sage?«

      Marcia nickte.

      »Ich habe Ihnen ein Beruhigungsmittel gegeben. Deshalb fühlen Sie sich etwas seltsam. Möglicherweise sehen Sie alles ein bisschen verschwommen. Aber das wird sich von Minute zu Minute bessern. Wie heißen Sie eigentlich?«

      »Marcia«, antwortete Sie.

      »Marcia Feireira«.

       »Wissen Sie, wo Sie sind, Marcia? Können Sie sich erinnern? «

      Sie nickte.

       »Ich kann mich an die Blumen erinnern. Überall waren Blumen. Diese vielen Blumen!«

      Als Sie die Worte aussprach, kehrte die ganze Erinnerung wieder.

       Da spürte sie, wie der Arzt fürsorglich ihre Hand nahm.

      »Ich kenne Ihren Schmerz Marcia. Aber hier sind Sie in Geborgenheit und wir kümmern uns um Sie. Keine Angst.

      Wir haben Ihnen eine Kajüte freigemacht, in der Sie während Ihres Aufenthalts hier an Bord untergebracht sein werden.

      Wenn Sie der Meinung sind, sich wohl genug zu fühlen, möchte ich Sie dort hinbringen.«

      Marcia setzte sich langsam auf. Dabei erkannte sie, dass sie ein olivfarbenes Armeehemd trug.

      Die Kajüte war spartanisch eingerichtet. Ein Bett, ein Spind, ein Stuhl, sonst nichts.

      »Ich werde dem Kapitän ihr erwachen melden. Denn er und der Admiral wollen Sie sprechen.

      In dieser Kanne«, und er deutete zu dem Stuhl, » ist Tee. Ich möchte, dass Sie so viel wie möglich davon trinken. Essen dürfen Sie leider erst in ein paar Stunden«.

      Dann verließ er die Kajüte.

      Marcias Gedanken waren noch immer verworren. Sie hatte sich auf das Bett gesetzt. Während sie von dem Tee trank, musste sie erkennen, dass auch keinerlei Gefühle in ihr wohnten.

       Als sie so da saß, klopfte es an ihre Tür.

      Zwei Männer betraten den Raum. Deren Gesichter schienen ihr irgendwie bekannt zu sein.

      Die Männer grüßten höflich und der Mann mit den grauen Schläfen fragte Marcia nach ihrem Befinden.

      Marcia wusste nicht so recht, was sie darauf antworten solle.

      Um ihr eine schmerzhafte Antwort zu ersparen, warf Jackson rasch ein:

       »Verzeihen Sie meine Unhöflichkeit. Ich habe uns noch gar nicht vorgestellt.

      Mein Name ist Robert T. Jackson. Ich bin der Kapitän des Schiffes. Und dieser Mann hier ist Admiral Jonathan Cunnings.

      Ich darf Sie doch Marcia nennen?« hakte der Kapitän Zustimmung fordernd nach.

      »Ja, natürlich«, antwortete Marcia daraufhin.

      »Es ist in solchen Situationen sehr schwierig «, fuhr Jackson fort, »die richtigen Worte zu finden, weil es sie wahrscheinlich gar nicht gibt.

       Worte, die unsere tiefe Trauer um einen unserer Kameraden ausdrücken.

      Es ist uns klar, wie tief Ihr Schmerz und Ihre Trauer um Jim sind. Aber lassen Sie mich Ihnen versichern, Sie sind nicht alleine.

       Wir werden an Ihrer Seite stehen, solange Sie das möchten und Sie uns brauchen. «

      »Sie müssen wissen Marcia«, ergriff Cunnings das Wort,» das ich Jim schon seit vielen Jahren kenne und er mir aufgrund seiner vielen Tugenden sehr ans Herz gewachsen war.

      Ich kenne ihn vom Tage seiner Anmusterung, erlebte sämtliche Stationen seiner militärischen Laufbahn bis zu jenem Tag, an dem er von der Navy Abschied nahm und in den Ruhestand ging.

      Ich sehe Sie Marcia als einen Teil von Jim und als eine Verpflichtung für mich, Ihnen all meine mir mögliche Unterstützung zukommen zu lassen. Dafür wäre es aber sehr hilfreich, und ich hoffe, ich kann auch in Ihrem Namen sprechen, Kapitän!«

      Jackson

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