Die Mangrovenblüte. Robin Kerr
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Die Mangrovenblüte - Robin Kerr страница 5
Eine Einladung folgt der anderen und sogenannte Spitzenköche geben einander die Teller in die Hand. Also habe ich einen Überblick, was man so von Haubenköchen in den besten Restaurants vorgesetzt bekommt. Und ich kann ihnen sagen, was Sie heute hier abgeliefert haben gehört zur Oberklasse.
Meine Gratulation!«
Der Koch strahlte und wälzte sich förmlich in den Lorbeeren.
»Nur eine Kleinigkeit zur Abrundung fehlt mir noch. Ein alter Scotch oder ein schöner Cognac. Haben Sie so etwas für mich?«
»Wenn Sie gestatten, Admiral«, und der Koch neigte dabei leicht seinen Kopf, »ich habe noch etwas viel Besseres.
Ich habe einen über zwanzig Jahre alten Brandy de Jerez aus Andalusien. Er ist vollmundig, ganz weich am Gaumen und enorm gehaltvoll. Eine absolute Rarität, wenn ich bemerken darf.«
»Na das klingt ja wie ein Traum aus tausendundeiner Nacht«, freute sich
Cunnnings.
»Nur her damit.«.
»Aber sagen Sie, Andalusien, das ist doch eine südspanische Provinz, oder?«, fragte der Kapitän interessiert.
Der Koch nickte bestätigend.
»Da geht es doch seit Jahrzehnten drunter und drüber. Wo haben Sie denn all das Zeug von dort her? Ich meine den Sherry, den Rotwein und dann noch den Brandy?
»Nun als wir vor den Kaimans lagen«, begann der Koch auszuführen, »habe ich den Funker Aldridge an Land begleitet, um alles für die bevorstehende Zere......«
»Ja, ja, ja ich kenne mich schon aus«, unterbrach ihn der Kapitän vehement.
Aufgrund der Blicke, die sich die drei Männer in diesem Augenblick zuwarfen, hatte Marcia sofort erkannt, dass der Koch beinahe etwas ausgeplaudert hätte, was ganz offensichtlich für ihre Ohren nicht bestimmt war.
»Wenn ich noch einen Vorschlag machen darf, fügte der Koch hinzu, »wir haben eine windstille, sternenklare Nacht, deshalb möchte ich den Brandy gerne am Flugdeck servieren«.
»Eine ausgezeichnete Idee«, freute sich der Admiral.
»Dort kann ich mir dann auch endlich meine ersehnte Zigarre anzünden«.
Als sie sich auf dem Weg zum Flugdeck befanden und Admiral Cunnings sich mit Marcia unterhielt, griff Dan nach dem Arm des Kapitäns und zog ihn zur Seite.
»Ich glaube, dort oben haben wir eine gute Gelegenheit ihr die Wahrheit zu sagen«.
Der Käpt´n nickte bejahend.
»Ich glaube, Sie haben recht. Entschuldigen Sie mich einen Augenblick. Ich muss noch etwas besorgen und komme gleich nach.
Der Brandy war so weich wie diese Nacht in der karibischen See.
Alle schwiegen und genossen die nächtliche Stille auf dem Flugzeugträger. Nur der Doc murmelte:
»Das ist das feinste Zeug, das ich jemals auf meinem Gaumen verspürt habe.«
Da berührte Robert T. Jackson mit seiner Hand Marcias Rücken. Nur ganz kurz und ganz sanft.
»Ich muss da etwas klarstellen Marcia.
Als Sie an Bord kamen und überall die Blumen sahen, dachten Sie wir hätten das zur Trauer um unseren Kameraden arrangiert. Die Wahrheit jedoch ist, wir hatten die USS-Boxer an diesem Tag für Ihre Hochzeit mit Jim dekoriert«.
Er griff in seine Hosentasche, holte eine kleine Schachtel heraus.
Er klappte sie auf und darin befanden sich zwei Ringe. Admiral Cunnings ist ausnahmslos zu diesem Zweck angereist. Denn er wollte unbedingt gemeinsam mit mir die Trauung vornehmen.
Wir wussten zu diesem Zeitpunkt nicht, dass Sie keine Ahnung hatten. Jim wollte Sie wohl damit überraschen«.
Mit den Worten »vielleicht wollen Sie die zum Andenken behalten«, legte er die Schachtel mit den beiden Ringen in ihre Hand.
Marcia hob ihren Kopf und blickte zu den Sternen. Ihre Lippen glänzten im Mondlicht und ließen ein sanftes Lächeln erkennen. Dann stellte sie ihr Glas ab und drehte sich zu den drei erwartungsvoll blickenden Männern um.
»Ich danke Ihnen für den wundervollen Abend meine Herren, aber wenn Sie erlauben, möchte ich mich jetzt zurückziehen«.
Die Gewissheit
Marcia hatte in der vergangenen Nacht kaum geschlafen.
Die Enge des Raumes schien sie zu erdrücken. Und das Bett erinnerte sie an die Tage, die sie in der Botschaft verbracht hatten.
Alle möglichen und unmöglichen Gedanken rasten durch ihren Kopf.
Gestern hatte sie von Jims Überraschung erfahren.
Erst da war ihr klar geworden, warum er sie so tollpatschig gefragt hatte, ob sie ihn vielleicht irgendwann heiraten würde. Auch verstand sie, warum der Flugzeugträger mit so vielen Blumen geschmückt war und die Mannschaft Paradeuniformen getragen hat.
Jetzt jedoch hielt sie nur diese Ringe in den Händen, die ihre Bestimmung niemals finden würden.
Als es an ihrer Türe klopfte, wurde Marcia aus ihren Gedanken gerissen.
Der Doc stand draußen und wünschte ihr einen guten Morgen. Er fragte, ob sie gut geschlafen habe.
Marcia bedankte sich mit einem Achselzucken.
»Die Versorgungsmaschine«, begann er zu erklären, »die im Übrigen auch den Schwangerschaftstest gebracht hat, wird in einigen Minuten wieder starten. Sie wird Lieutenant Landons Leichnam an Land bringen.
Ich dachte, Sie möchten vielleicht Abschied nehmen.«
Marcia nickte.
»Ja, danke. Ich habe da noch eine Bitte Doc. Hängen Sie diese beiden Ringe an ein Kettchen und legen Sie es Jim um den Hals. Ich möchte, dass er sie behält und sie bei ihm bleiben.«
»Wenn das Ihr Wunsch ist, mache ich das gerne für Sie. Möchten Sie nicht einen davon behalten?«
Marcia schüttelte ablehnend den Kopf.
»Ich weiß genau, der Tag wird kommen, an dem er mir diesen Ring anstecken wird. Wenn Sie verstehen, was ich meine. Aber bis dahin soll er es sein, der auf sie acht gibt.«
Dan lächelte berührt.
»Aber natürlich! Ich werde Sie von einem Sanitäter abholen lassen, der Sie zum Flugdeck begleitet. Ich erledige das in der Zwischenzeit«, nahm die Ringe und ging.
Robert T. Jackson, Jonathan Cunnings und der Doc standen an der Maschine und gaben ihrem Kameraden ein letztes Lebewohl.
Als die Bahre mit dem Sack