Genesis II. Alfred Broi
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Jorik hatte Marivar erreicht, die gerade einem Verletzten einen neuen Verband angelegt hatte und ihn mit Klebeband fixierte. Als sie Shamos Stimme erkannte, schaute sie auf und war überrascht und scheinbar erfreut zugleich, dass sie Jorik vor sich sah.
„Hallo!“ sagte Jorik mit einem schmalen Lächeln.
„Hallo Jorik!“ erwiderte Marivar und lächelte offen zurück.
„Wie geht es ihnen?“ Im Hintergrund konnte Jorik hören, wie Shamos begann, die Menschen hier zu informieren.
Marivar pustete die Luft aus den Lungen. „Unser Chauffeur fliegt nach meinem Geschmack etwas ruppig!“
Jorik zeigte keine Regung. „Unsere Flucht ist nicht unbemerkt geblieben! Aber ich denke, wir haben es überstanden!“
Marivar nickte. „Wo sind wir jetzt?“
„Wir haben Ara Bandiks verlassen und sind zum Imrix-Gelände geflogen, weil wir gehofft hatten, hier Hilfe zu bekommen!“ Jorik stoppte, weil er hörte, dass Shamos gerade genau das gleiche erzählte.
Marivar schaute ihn fragend an. „Aber...?“
Jorik blieb jedoch stumm und hob den Zeigefinger.
„...hier erfolgte leider auch ein Angriff der Fremden und...!“
„Die Anomalie hat sich weiter geteilt!“ fuhr Jorik dann weiter fort. „Es sind jetzt zweiunddreißig Arme. Einer davon befindet sich gerade über dem Imrix-Komplex und macht ihn dem Erdboden gleich!“
„Und was machen wir jetzt?“
„Wir können nicht helfen. Wir müssen erst uns selber helfen. Wir haben unseren Kurs geändert und fliegen nach Kimuri!“ Jorik sah, dass Marivar nicht wusste, was er meinte. „Das ist eine Inselgruppe etwa sechshundert Meilen westlich von uns. Wir könnten sonst nur noch nach Süden und müssten dort wieder an Ara Bandiks vorbei. Das ist zu riskant. Und wir brauchen ja einen Platz mit einem Krankenhaus. Auf Kimuri gibt es eines. Ein sehr gutes übrigens. Und ich hoffe, dass die Fremden dort noch nicht hingelangen!“
„Wie lange werden wir dahin brauchen?“
„Bei unserer jetzigen Geschwindigkeit eine gute Stunde!“
Marivar nickte. „Das hört sich gut an! Einige brauchen wirklich ein Krankenbett. Wir können von Glück reden, dass noch niemand weiter gestorben ist. Ich hoffe nur, der Pilot kann das Schiff jetzt senkrecht halten. Ich kann nur für mich sprechen, aber ich war mehrmals kurz davor, mich hemmungslos zu übergeben. Und es macht die Sache auch nicht einfacher, wenn man eben noch einen Verband angelegt hat und im nächsten Moment wie ein Gummiball durch den Laderaum poltert!“ Sie grinste säuerlich.
„Keine Angst, wir haben es vorerst überstanden!“
Kaum hatte Jorik die Worte ausgesprochen, als über ihnen vier rote Lampen zu blinken begannen und das hektische Piepen des Radars ertönte, dass in dem großen Raum widerlich hohl nachhallte.
„Das scheint sich aber noch nicht ganz rumgesprochen zu haben...!“ bemerkte Marivar trocken und klammerte sich instinktiv an der Liege des Mannes vor ihr fest. „Kommen sie...!“ Sie schaute Jorik an. „Bevor sie auch zum Gummiball werden!“
Kendig und Rimbo hatten wieder den Geleitschutz der Amarula übernommen. Während Kendig die Vorhut darstellte, bildete Rimbo die Nachhut.
Schnurgerade hielten sie mit gut dreihundert Meilen die Stunde auf das Meer zu – und niemand rechnete mehr mit einem Angriff.
Und doch erfolgte er.
Es waren zwei feindliche Jäger, die aus ihrer Formation ausscherten und sie verfolgten. Doch diese beiden Piloten schienen ihr Handwerk besser zu verstehen und hielten sich zunächst unterhalb des kleinen Konvois in Bodennähe, sodass sie für das Radar nicht zu erkennen waren.
Erst als sie Schussreichweite erreicht hatten, zogen sie ihre Flugbahn steil nach oben und gaben jeweils einen Schuss ab.
Während in der Amarula, als auch bei Kendig und Rimbo die Alarmglocken schrillten, hielten ihre Verfolger ihren Kurs und bereiteten sich auf einen weiteren Abschuss vor.
„Wir kümmern uns darum!“ sagte Kendig nur knapp, reduzierte sofort seine Geschwindigkeit und riss das Steuer zu sich. Die Amarula schoss unter ihm davon und er rollte über den linken Flügel, während er seinen Jäger um hundertachtzig Grad wendete. Rimbo hatte es ihm gleich getan und war bereits auf Frontalkurs zu den beiden feindlichen Jägern.
Kendig hätte ihm gern zur Seite gestanden, er wusste aber, dass er sich zunächst mit den Raketen beschäftigen musste. Und diesmal hatte er weit mehr Glück, als noch in Ara Bandiks, wo es eine Sache von Sekundenbruchteilen gewesen war. Innerhalb weniger Momente hatte er hier die beiden Flugkörper kompromisslos vom Himmel geholt.
Rimbo jedoch hatte diesmal große Schwierigkeiten, die beiden feindlichen Jäger zu stellen und er war dankbar, dass Kendig sich ihm so schnell anschließen konnte. Doch auch zu zweit war es nicht einfach, sie von der Amarula fern zu halten und zu jagen. Trotz einiger gewagter Flugmanöver hielt sich der Gegner hartnäckig im Kampf.
Kendig und Rimbo mussten ihre volle Konzentration aufbringen, um siegreich zu sein.
Cosco hatte die Geschwindigkeit der Amarula erhöht, um schnell Abstand zum Kampfgeschehen zu bekommen und sie flogen weiterhin direkt auf das Meer zu.
Plötzlich schrillte erneut das Radar und Cosco erschrak fürchterlich. Er hatte sich derart fest auf den Kampf seines Sohnes und Rimbo mit den beiden feindlichen Jägern konzentriert, dass er auf seinem Sitz förmlich zusammenzuckte.
Das gegnerische Flugzeug war bereits verteufelt dicht hinter ihnen, mit Sicherheit schon in Schussweite. Instinktiv donnerte er den Schubhebel ganz nach vorn und die Amarula beschleunigte auf weit über vierhundert Meilen die Stunde. Den Abstand zu ihrem Verfolger konnten sie dadurch jedoch nicht vergrößern, ganz im Gegenteil, sie konnten lediglich die Verringerung etwas hinauszögern.
„Kendig...?“ rief Cosco in sein Mikro.
„Ja, Dad?“ kam als gestresste Antwort zurück.
„Junge, wir haben ein Problem!“
Kendig schaute auf seinen Radarschirm und erkannte den Verfolger des Flugbootes sofort. „Scheiße!“ sagte er mehr zu sich selbst. „Gib mir eine Sekunde!“
„Ich fürchte, wir haben keine Sekunde mehr!“ erwiderte Cosco.
„Ah...verdammt!“ brüllte Kendig genervt, während er zum x-ten Mal versuchte, den Jäger vor sich ins Visier zu nehmen. Doch diese Piloten waren sehr gut und konnten ihm jedes Mal ausweichen. Jetzt aber hatte Kendig keine Zeit mehr. Er betätigte den Abschussknopf für eine Rakete am Steuerknüppel. Er hatte noch keine Zielerfassung gehabt, doch das war ihm egal. Das Geschoss löste sich mit einem Zischen von seiner Tragfläche und jagte auf den Jäger vor ihm zu. Doch sein Gegner reagierte schnell und kompromisslos, zuckte mit einem kurzen Flügelschlag nach links und konnte so der Rakete entgehen.
Darauf hatte Kendig jedoch nur gewartet, denn er hatte nicht damit gerechnet, dass sein Projektil wirklich treffen würde. Aber auf