Y. null DERHANK

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Y - null DERHANK

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das Hufeisen verhinderte, dass die Handflächen sich berührten. Also versuchte er, zu sprechen: »Hich ... hich hing Hhoohsy!«

      »Ho... Yo... Yosy, ja ja, du Yo-Yo-Yosy, ich 'xandra!« Sie lachte, zog aber ihre Hand schnell wieder zurück.

      »Haaa... Yoohsei!«, sagte er. Das klang schon ganz gut, versuchte er sich einzureden, vielleicht wurde es mit dem Sprechen langsam besser. Alexandra knuffte Yosy in die Seite, packte ihn am Strick und zog ihn mit sich.

      Sie gingen ein Stück, kamen an dem Wohnhaus mit dem grauen Garten vorbei; graues Gras und graue Sträucher, sogar graue Äpfel an einem grau belaubten Obstbaum. Die Frau schien das nicht zu stören, sie gingen einfach weiter, folgten dem nicht erkennbaren Weg zwischen den gleichförmig aneinandergereihten Baracken.

      Vor einer stand eine kleine prügelnde Frau. Eine Frau, an der alles spitz war: spitze Nase, spitzer Kopf und der Körper wie eine Nadel. Sie hatte sich ihren Gürtel abgezogen und drosch mit angelaufenem Gesicht auf eine Kreatur ein, die Yosy entfernt an ein Schwein erinnerte. Kein gewöhnliches Hausschwein, aber ein dickes, haariges Tier mit kurzen Beinen, das zusammengekrümmt und in seiner ganzen Masse wehrlos ergeben vor ihr lag. Es wimmerte und Yosy fragte sich, ob es zu fett oder zu schwach war, um wegzulaufen oder sich zu wehren.

      Die wenigen Leute, die hier unterwegs waren, machten einen Bogen um die Schlägerei und schauten betreten zur Seite, aber Yosy sah ihnen an, dass niemand das Prügeln billigte.

      »Und - jetzt - rein - rein - mit - dir - und ...«, mit jedem Wort setze es einen peitschenknallenden Hieb. Ihre hohe Stimme tat weh in den Ohren. Armes Schwein, dachte Yosy, oder eher: armes Nichtschwein.

      »Arme Elke«, murmelte Alexandra und sah Yosy unsicher von der Seite an. Sie wollte ihn schon in einem Bogen daran vorbeiführen, da tschilpte die prügelnde Frau: »Hallo 'xandra! So ein Miststück, ich sag's dir, so ein verdammtes ...«, der Gürtel peitschte, Elke schrie, »... Miststück! Hat mich abgeworfen, im Feld, wegen einem ...« - Klatsch! - »Hasen! Stell dir mal ...«

      »Hallo Clara«, antworte Alexandra, »ein Glück, dass dir nichts passiert ist!«

      »Dein Neuer, oha!«, die Prüglerin keuchte.

      »Ja, Yosy, das ist Yosy, er gibt Pfötchen, gib ihr Pfötchen, Yosy, mach, gib, los, mach schon!«

      Yosy hielt sich so gut es ging auf Distanz, Alexandra zerrte an dem Strick, um ihn an die Frau, die sie 'Clara' genannt hatte, heranzuführen.

      »Hat Angst, der Kleine?«

      Das Nichtschwein Elke sah Yosy zwischen ihren Armen hindurch an.

      »Der scheut, wegen Elke sicher ...«, sagte Alexandra.

      »Die ist lieb!«, Clara gelang eine um mehrere Oktaven tiefere Tonlage; sie brummte wie ein Mann und legte Elke einen Arm um den Hals, wie ein Holzstäbchen, das in der Mitte abknickte.

      »Du bist lieb, Elke, hm?«

      Sie streichelte das Tier und entfernte mit sanfter Entschlossenheit die Vorderhufe von seinem Gesicht.

      »Hach Gott, die Tränchen ...«, Clara kicherte und wischte dem Nichtschwein mit dem Handrücken über die Augen. Dann drückte sie ihm die Wangen, tätschelte sie und knetete mit ihren dünnen Fingern die dicken, wulstigen Lippen, wobei sie »blblblblblbl!« machte.

      »Komm!«, sagte Alexandra zu Yosy, »dich muss ich erst mal fertigmachen.«

      Sie zog ihn weiter, da rief Clara hinterher: »'xandra?!«

      'xandra?, dachte Yosy.

      »Lässt du mich den mal reiten?«

      »Gerne!«, antwortete 'xandra, ohne sich jedoch umzusehen.

      Sie betraten die Baracke, in der Yosy wohnen sollte: ein langer halbdunkler Gang, rissiger Betonfußboden und zu beiden Seiten vergitterte Einzelboxen. In jeder stand ein Pferd, das aus den Nüstern schnaubte und Yosy mit großen, glänzenden Augen ansah. Sein neues Heim war mittendrin: eng stehende Stangen, in die ein breites Schiebetor eingelassen war, und dahinter ein Verschlag, so groß, so klein wie das Zimmer bei seinen Eltern. Links und rechts geschlossene Bretterwände, die sich im oberen Drittel als Stahlstreben fortsetzten, und gegenüber eine weiße, schmutzige Wand. Statt eines Fensters gab es nur eine quadratischen Öffnung im Mauerwerk.

      Yosy sah 'xandra an. Und 'xandra sah ihn an.

      »Hich hin hoch heing Her!«, sagte er und versuchte mit viel Kraft, die Zunge im Mund richtig zu bewegen. Schon als Kind hatte er nie viel gesprochen, aber er hatte. Wenn es sein musste, war er sogar ein guter Redner gewesen, in der Schule, beim Gedichteaufsagen und so weiter ...

      »Ja, mein Süßer ...«, 'xandra strich ihm über den Nasenrücken, »ja, ich werde dich gleich putzen und füttern, und du kriegst auch was gegen die Stiche.«

      »... chhein Bwerth!«, versuchte Yosy es erneut, »hein Bwerhd, hack, hack, hackein Pfffert, hin ho kchein Bwerd! achein ... achein ... ckein ...«

      'xandra schaute ihm fragend in die Augen. »Ach Yosy, wie süß du sprechen kannst, wir werden das richtig üben, weißt du, die werden mich beneiden hier, du bist richtig gut. Du, wir werden zusammen reiten, durch die Felder, und du wirst mir von dir erzählen, und ich dir von mir ...«

      Wieder strich sie ihm über diese entsetzlich große Nase, dass ihm ein Schauer über den Rücken lief und er zurückscheute. Unwillkürlich kam ein Ton aus seiner Kehle, der wie ein Wiehern klang.

      »... Pferd!«, presste er erschrocken hervor.

      »Genau!«, sagte sie, »gutes Pferd, bestes Pferd von Welt!«

      Sie kicherte.

      Schatt kam und schleppte zwei Blecheimer herbei, deren Henkel er sich in die Ellenbogen geklemmt hatte. Aus einem dampfte es und der andere roch nach Knoblauch.

      »Schatt, Jung'!«, sagte 'xandra nur, »und das Tuch?«

      »Ach ... Tuch, ja ja, hol' dat!«

      Schon stiefelte er hastig davon. 'xandra griff aus dem dampfenden Eimer, der eine Schaumkrone hatte, einen klitschnassen Schwamm und wusch Yosy. Das warme, fast heiße Seifenwasser brannte auf den Insektenstichen, aber es fühlte sich gut an, es kribbelte, wenn der Schmerz nachließ und wenn der feuchte Film auf der Haut verdampfte, abkühlte und verdampfte. Sie wusch erst den krummen Rücken, dann von unten den Bauch, auch den faltigen Zipfel, den aber nur oberflächlich, wobei sie mehrmals »Puh!« machte.

      »Gib Pfötchen!«, sagte sie dann. Und als er ihr die Hand hinhielt, packte sie das Hufeisen, nahm seine tauben, krumm geschlagenen Finger und massierte sie von oben, wusch mit dem Schwamm das getrocknete Blut heraus, spreizte die Knöchel, so gut es auf dem Eisen ging, und sagte immer wieder Dinge wie »Hm, gut, ja gute Füße, gut, ...«

      »Hänn'e ...«, versuchte ihr Yosy zu erklären, aber sie kicherte nur, schien rundum glücklich darüber zu sein, dass Yosys Klauen so gut entwickelt waren. Er selbst sah das anders, aber es konnte nicht schaden, wenn seine neue Besitzerin zufrieden war. Mit dem Tuch, das Schatt brachte, rubbelte sie ihn trocken, massierte seinen ganzen Körper und kam selbst ins Schwitzen. Der zweite Eimer enthielt eine glasige Salbe, Yosy schnupperte: Knoblauchsalbe. 'xandra zog mit den Fingern einen fetten Klumpen heraus und rieb damit die unzähligen Pickel ein, die die Fliegenbisse hinterlassen hatten. Die

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