Die schlechtesten Geschöpfe. Lechyd Zdravi

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Die schlechtesten Geschöpfe - Lechyd Zdravi

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ich hatte nie eine richtige Beziehung mit ihm. Ich war drüben in der Kneipe, und dann habe ich mich mit so einem Kerl den ganzen Abend unterhalten, getanzt ...«

      »So ein Kerl? Weißt du seinen Namen nicht?«, fragte Andreas erstaunt.

      »Nein, ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Es war ja auch nicht geplant, dass daraus ein Kind entstehen sollte, weißt du. Wir haben geflirtet und geknutscht. Und dann, als die Toilette frei war ...«

      »Boah, Mama!«

      »Ja, na und? Was ist schon dabei? So was passiert eben.«

      »So was passiert eben nicht einfach so! Hast du nicht Angst gehabt wegen AIDS? Und hat es dir nichts ausgemacht, von einem Wildfremden ein Kind zu kriegen? Von jemandem, von dem du gar nichts weißt?« Andreas schien entsetzt.

      »Einen AIDS-Test habe ich danach gemacht. Was ist denn so schlimm? Ich verstehe dich da nicht, Andy. Du sitzt da wie `ne Kuh, wenn’s donnert, und das wegen eines One-Night-Stands. Ich habe das Beste daraus bekommen, was eine Frau bekommen kann. Deswegen schäme ich mich nicht!«

      Andreas sah sie lange an. In seinem Blick lag eine Mischung aus Mitleid und Ekel.

      »Vielleicht solltest du das aber«, sagte er schließlich und wandte sich wieder seinem Computer zu.

      Audienz beendet, dachte Martina ironisch. Ihr Herz klopfte heftig, und sie war doch tatsächlich etwas rot geworden. Das gibt es doch gar nicht! Da hat mein neunzehnjähriger Sohn `nen Stock im Arsch und macht einen auf Moralapostel, und ich bin diejenige, die viel cooler mit so etwas umgeht, dachte sie ärgerlich. Sie sammelte den Haufen Wäsche ein, und machte die Tür hinter sich zu, während ihr Sohn sich wieder mit seinen Hadithen beschäftigte.

      »Sollte mal lieber aufräumen, der Bengel«, knurrte sie und ging ins Bad, um die Waschmaschine zu befüllen.

      Erwacht - Errettet?

       Aus dem Blog von »Erwacht-Errettet«, geschlossen im Februar 2017

      Deutschland ist ein Pfuhl der Sünde, ein Land, in dem Moral keinerlei Wert hat. Frauen sind ohne Schutz und Rat ihrer Väter und Brüder, bekommen Kinder von unbekannten Vätern, huren mit jedem herum! Sie zeigen auf den Straßen schamlos ihre Beine, Brüste. Sie leugnen die Wahrheit des Koran. Sie sind die Ungläubigen, die ihre Verfehlungen nicht sehen wollen, Allah spotten und das Wort unseres Propheten verachten! Es bereitet mir körperliche Schmerzen, in einem Land zu leben, in dem die Huren umherstolzieren, und die Männer wie dumme Schafe sich von den Frauen auf der Nase herumtanzen lassen! Frauen stolzieren fast nackt in Bars und Diskos herum, trinken Alkohol, lassen sich begrapschen und gehen mit fremden Männern nach Hause, um mit ihnen zu verkehren!

      Es steht geschrieben, dass Frauen sich bedecken sollen. Aber in Freibädern liegen sie praktisch nackt herum und dürfen sich nicht wundern, wenn die Männer sich nehmen, was ihnen so offen angeboten wird.

      Die deutsche Frau hat keine Scham, keine Ehre, sie betrügt ihren Ehemann oder den, mit dem sie in Sünde zusammenlebt. Deutsche Frauen kennen keine Moral. Und die dummen, verweichlichten deutschen Männer lassen sich alles gefallen!

      Wir werden dieses Land erretten und in die Gemeinschaft des Islam aufnehmen. So wurde es uns befohlen, und so werden wir mit Allahs Hilfe siegreich sein.

      Der Zustrom unserer syrischen Brüder und Schwestern wird inschallah den Prozess beschleunigen.

      Martina und Gila

      Normalerweise mochte es Martina, wenn ihre Freundin Gila herüberkam, nur geschah das etwas zu oft in letzter Zeit. Ein ruhiger Abend auf der Couch mit einem Buch wäre ihr lieber gewesen. Allerdings tat es gut, mit ihr über ihren Sohn zu reden. Martina spürte eine immer größer werdende Distanz zwischen sich und Andreas.

      »Ich verstehe Andy nicht mehr«, seufzte Martina.

      »Weiß er denn, wie das damals mit dir und Hans war?«, fragte Gila leise und zog die Beine bequem auf die Couch. »Ich meine, dass Hans sich komplett von dir zurückgezogen hatte.«

      »Ach was. Das erzählt man doch seinen Kindern nicht!«

      »Er ist doch jetzt erwachsen! Der macht eine Lehre als Maler und Lackierer, bald zieht er aus, und irgendwann heiratet er seine Jana. Meinst du nicht, er hat ein Recht darauf, zu erfahren, dass sein Vater unter Depressionen gelitten und sich von allen zurückgezogen hat? Er wundert sich doch, dass Hans sich nie meldet, oder nicht?«

      »Das schiebt er auf mich. Weil ich Hans angeblich aus dem Haus gegrault habe. Zuerst mit den vielen Streitereien und dann, weil ich ein Kind von einem anderen bekommen habe.«

      »Ein Grund mehr, ihm alles zu erzählen. Warum willst du, dass dein Sohn dir innerlich ewig die Schuld an eurer Trennung geben wird?«

      »Das tut er ohnehin. Die Wahrheit kann ich ihm einfach nicht sagen!«

      »Mensch, Martina!« Gila nahm kopfschüttelnd noch einen Schluck Wein. »Wieso solltest du ewig der Sündenbock bleiben? Andy wird zu dir den Kontakt auch noch abbrechen, wenn du ihm nicht sagst, dass in Wirklichkeit sein früherer Lehrer Steffis Vater ist.«

      »Soll ich ihm vielleicht sagen, dass ich mit seinem geliebten Religionslehrer ein Verhältnis gehabt habe, weil sein Vater mich nicht mehr wollte und unser Geld in diverse Spielautomaten geschmissen hat? Dass wir nur noch nebeneinander hergelebt haben? Dass ich mich allein und nicht mehr begehrt gefühlt habe? Als ob mich keiner mehr haben wollte, bis zu diesem Elternsprechtag?«

      »Das ist immer noch besser, als dass er gar nichts weiß.«

      »Zu spät. Ich habe ihm weisgemacht, dass ich einen One-Night-Stand in einer Kneipe hatte. Klingt doch auch viel interessanter.« Martina goss sich und ihrer Freundin Gisela, genannt Gila, noch Wein nach.

      Gila verzog zweifelnd das Gesicht. »Na, ich weiß ja nicht ...«

      »Es ist besser so. Und Daniel kann seine Frau doch nicht verlassen! Sie sitzt jetzt im Rollstuhl. Diese Krankheit ist wirklich furchtbar. Ich rechne es ihm hoch an, dass er sich um sie kümmert. Dass wir zusammen sind, muss die Ärmste ja auch nicht wissen, das wäre noch schlimmer für sie.«

      »Also trefft ihr euch weiterhin heimlich?«

      Martina zuckte mit den Schultern. »Was bleibt uns anderes übrig? Solange Vera lebt, werden wir sie nicht verletzen. Das haben wir so verabredet, daran halten wir uns. Danach ... Sch!«

      »Hi.« Andy kam die Treppe herunter, und winkte der besten Freundin seiner Mutter kurz zu.

      »Hallöchen, Andy. Möchtest du auch Wein?«

      Andy schüttelte heftig den Kopf. »Nein.«

      »Nein danke, heißt das«, schnaubte Martina und sah ihren Sohn vorwurfsvoll an. Der achtete nicht darauf und starrte in den Kühlschrank.

      »Mit Wein kann er eh nichts anfangen. Das ist ein richtiger Mann, der trinkt Bier«, grinste Gila. »Oder, Andy?«

      Langsam drehte sich Andreas um, musterte Gila, die er seit frühester Kindheit kannte, und wandte betont den Blick ab.

      »Ich trinke kein Bier«, knurrte er, nahm sich einen Becher Kakao, und stieg die Treppe wieder

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