Shoel - endlich frei!. Michael Geigenberger
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Читать онлайн книгу Shoel - endlich frei! - Michael Geigenberger страница 12
„So das war es!“ meint der Vater aus dem Hintergrund.
Gemeinsam ziehen sie wieder zum Tisch zurück. Shoel torkelt etwas, da mit seinem geschwollenen Auge kaum etwas sehen kann. Die Nase blutet immer noch, so dass Janine nun nach einem feuchten Tuch ruft. „Da haben sie dich ja schön erwischt!“
Shoel antwortet mit leichtem Lächeln, „Na, dein Bruder sieht aber auch nicht schlecht aus.“
Shoel sitzt nun mit einem feuchten Handtuch neben Janine und betupft seine Wunden. Die Chefin betrachtet sich das Spiel mit einem Lächeln und meint: „Ich werde etwas Eis holen, dass hilft am besten.“
Kurz darauf steht Shoel auf und verabschiedet sich für diesen Abend. Noch einen kurzen Kuss zu Janine gehaucht und dann geht er in die dunkle Nacht zu seinem Fahrzeug.
Er hat sich gerade zurecht gelegt, da hört er Schritte. Es ist nicht Janine, dass würde er erkennen. Dann sagt eine leise Stimme: „Ich bringe zusätzlich noch etwas Eis für dein Auge.“
Shoel hat es sich auf der Liege in der Laube bequem gemacht. Nur das Kerzenlicht gibt einen Lichtschein. Dann erkennt er Beatrix. Sie hält ein einen Beutel in der Hand und geht direkt auf Shoel zu.
„Lass mal sehen, ich werde eine Creme auftragen und dann den Eisbeutel darauf legen. Keine Angst, ich mach es sehr vorsichtig.“
Beatrix beginnt die blauen Stellen dick mit einer Creme einzuschmieren, dann legt sie ein weiches Tuch darauf. „So, jetzt noch einen leichten Verband, dann sieht das morgen schon viel besser aus.“
Shoel schläft schnell ein und hat wilde Träume. Sie handeln immer wieder von einem Kampf. Aber wer kämpft? Shoel kann es nicht erklären.
Als er am folgenden Morgen aufwacht hört er eine Stimme. Es ist Beatrix, was macht sie hier? Shoel greift nach dem Verband und dann meint Beatrix: „Lass mal, ich werde es machen, dann sehen wir uns mal deine Augen an. Vielleicht hat es sich ja über Nacht schon erheblich gebessert. Shoel ist verärgert, was hat er mit Beatrix zu tun? So meint er: „Lass das bitte, ich möchte nicht, dass Janine uns zusammen sieht.“
„Aber an was denkst du denn, sie hat mich doch zu dir geschickt.“
Beatrix denkt aber noch gar nicht daran, den Verband zu lösen, im Gegenteil, sie meint, dass es doch viel besser wäre, wenn es noch ein bisschen so bleiben würde. Die Genesung würde viel schneller voranschreiten.
Beatrix beginnt Shoel mit ihren Händen zu streicheln. „Lass das bitte!“ Shoel ist verärgert und will eigentlich nur seine Ruhe.
„Ich will doch nur nach deinen anderen Blessuren sehen. Da sind ja noch einige tief dunkelblaue Stellen. Franco hat dich ja ziemlich zugerichtet. Aber ich fand es toll, dass du dich ihm gestellt hast. Du wusstest doch, dass er viel kräftiger ist als du.“
„Vielleicht, aber es war mir in diesem Moment egal, ich wollte es ihm einfach nur zeigen, dass ich kein Weichei bin.“
„Das hast du uns schon längst gezeigt. Papa, meinte gestern. Endlich, mal ein Fremder der richtig mit anpacken kann.“
„So, und jetzt mach den Verband ab“, meint Shoel auffordernd.
Beatrix beginnt langsam mit dem abnehmen des Verbandes und sie ist erstaunt, wie gut sich alles entwickelt hat. „Es ist jetzt nur noch lila und leicht angeschwollen. Da wirst du einiges an Gelächter einstecken müssen.“
Shoel geht unter die Dusche und lässt das Wasser ewig laufen. Erst jetzt erkennt er das gesamte Ausmaß an blauen Flecken an seinem Körper.
Als er damit beginnt, sich abzutrocknen, erkennt er, dass er die gesamte Zeit von Beatrix beobachtet wurde.
„Du bist gar nicht schlecht gebaut. Nur auf deinen Bauch musst du aufpassen, dass er nicht noch größer wird.“
Shoel erspart sich eine Antwort und beginnt sich anzukleiden. Wie gut, dass er sein Hemd und den Pulli ausgezogen hat. So haben diese Dinge bei der Schlägerei nicht gelitten.
An diesem Morgen ist es schon angenehm warm, sodass Shoel nur das kurze Hemd anzieht. Gemeinsam geht er nun mit Beatrix zum Frühstückstisch. Janine winkt, als sie ihn erkennt. „Na, hat es geholfen“, will sie wissen.
„Was meinst du?“
„Naja, Beatrix hat dich doch gut versorgt, oder etwa nicht?“
Franco geht auf Shoel zu. „Sei mir nicht böse, dass ich dich so zugerichtet habe, aber ich wollte mal sehen, was du so einstecken kannst.“
„Ist schon gut, lass uns Freunde sein.“
Shoel sitzt nun an der Seite von Janine und erfährt, dass sie heute wieder zum Krankenhaus muss. Der Gips kommt ab und wird durch einen Verband ersetzt. So kann sie ab morgen schon wieder arbeiten. „Du wirst dir etwas anderes suchen müssen, die Pferde mach ich lieber selbst“, meint sie.
Der Vater kommt an den Tisch und hat eine Liste mit Orten aus der Umgebung der Camarqué in der Hand.
„Ab nächster Woche beginnen wieder die Sperrmüll Aktionen. Ich habe mal eine Liste mit den Terminen angefertigt. Ihr müsst dann bitte die Fahrzeuge herrichten. Wir fahren wie immer mit drei Transportern. Shoel hört nun, dass das mit dem Sperrmüll ein riesen Geschäft ist. Franco erklärt ihm, wie das zeitlich abläuft. „Du musst wissen, da sind wir nicht allein.
Da sind Antiquitätenhändler, private Profis und dann unsere Freunde, die Zigeuner aus der gesamten Umgebung. Stellt eine Person einen Schrank auf die Straße, ist er nach drei Minuten bereits verschwunden.
Shoel überlegt und will dann wissen, welche Stadt denn als erstes dran ist.
„Wir beginnen übermorgen in Arles“, meint der Vater.
„Ich würde gerne mitfahren, mich aber dann zu Fuß auf den Weg in die Stadt machen.“
„Was hast du vor? Willst du dann einen Schrank auf den Rücken nehmen?“
Gelächter macht sich breit, als sich die am Tisch sitzenden das bildlich vorstellen.
„Jetzt wollen wir erstmal sehen, wie dein Gesicht verheilt. Wir werden nochmals eine Creme darauf tun, dann ist es vielleicht bis morgen schon besser. So kannst du nicht in die Stadt gehen. Da würde dich ja jeder für einen Schläger halten. Am besten du fährst mit Janine ins Krankenhaus, da kannst du dich behandeln lassen“, meint Janines Mutter.
Tatsächlich fährt Shoel eine Stunde später mit Janine ins Krankenhaus. Janine wird ihren Gips loswerden und Shoel wird fachmännisch behandelt. Die behandelnde Schwester ist besorgt. „Wenn da mal nicht die Nase gebrochen ist? Aber das bekommen wir schon wieder hin. Hat Sie da ein Pferd getreten?“
„Nicht ganz, aber es war ein ähnliches Erlebnis.“
„Ich gebe ihnen einiges an Medikamenten mit, sie sollten, wenn sie daheim sind, nochmals einen leichten Verband darauf tun.“
Shoel geht noch zu Janine, die sich nun wieder ganz frei fühlt. Befreit