Aidan und die Meerjungfrau. Albertine Gaul

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Aidan und die Meerjungfrau - Albertine Gaul

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      Albertine Gaul

      Aidan und die Meerjungfrau

      Eine Liebe, weit wie das Meer

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       „ Gerade eben“, gähnte Aidan, noch immer nicht richtig wach. „ Hast du etwas zu essen für mich?“

       „ Dann bleibe ich draußen. Ihr könnt mich nicht zwingen“, schimpfte Caoilte erbost und wollte sich schon abwenden.

       „ Nach Stall, eben. Gut geschlafen“, fragte der Zauberer und achtete nicht auf die Worte des Kriegers.

       „ Aidan, hilf mir“, rief sie lauter und wand sich im Netz.

       „ Seit wann bist du da“, erkundigte sich Aidan.

       „ Wo bleibst du, verdammt“, flüsterte Caoilte. „ Erin ist im Fluss.“

       „ Stehen bleiben“, brüllte einer von ihnen. „ Verdammt! Stehen bleiben!“

       „ Ja. Ich will wissen, ob es ihr gut geht. Kommst du mit?“

       „ Dein Bruder ist auch schon da, um uns zu holen.“

       „ Was ist mit der Nixe? Wird sie Sie begleiten?“

       Impressum neobooks

      „ Gerade eben“, gähnte Aidan, noch immer nicht richtig wach. „ Hast du etwas zu essen für mich?“

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       Aidan und die Meerjungfrau

      „ Aidan, Aidan“, sagte sie.

      „So kriegst du mich nie!

      Erfolgloser Zauberer,

      der du bist!

      Karrst besser Mist!“

      Der Zauberer Aidan von Centh erwachte aus wirren Träumen. Noch immer hörte er die Stimme von Bean, des Grafen jüngstem Sohn, der ihn gestern mit diesen Reim verspottet hatte. Müde fuhr er sich über das stoppelige Kinn, aber die Worte blieben in seinem Gedächtnis haften und brannten dort bittere Löcher hinein. Es war nicht leicht mit Kindern, dachte er. Aber was soll ich machen? Ich muss doch auch essen. Dabei bin ich Zauberer, kein Lehrer!

      Draußen krähte der Hahn zum dritten Mal vor seinem Fenster und der Zauberer quälte sich aus dem Bett. Seine Schlafkammer mit dem Bett und einer Truhe in der Ecke war um diese frühe Morgenstunde, es wurde gerade hall draußen, noch eiskalt. Fröstelnd zog er sich sein Hemd und die Hose über, schlüpfte in die Stiefel und verließ seine Schafkammer. Er hoffte, sich in der Küche aufzuwärmen zu können, denn dort waren sicher schon die Köche bei der Arbeit.

      Nebenan, in der großen Burgküche, waren die Köche schon dabei, den Ofen und die Feuerstelle anzuheizen. Mägde und Knechte schafften Mehl und Milch heran, um das Frühstück für den Grafen zu zubereiten.

      „ Na, der Zauberer auch schon wach“, neckte ihn die alte, zahnlose Cadha und schob mit Schwung den großen, eisernen Kessel über die Feuerstelle.

      „ Erst arbeiten, dann essen“, meinte sie und drückte ihm einen Leinensack mit Haferflocken in die Hand. „ Hilf mir mal. Der Graf wünscht heute Haferflockengrütze zum Frühstück. Immer hinein in den Kessel.“

      „ Ich bin Lehrer, kein Koch“, beschwerte sich Aidan, tat aber was sie verlangte. „Mach mich hinterher nicht dafür verantwortlich, wenn es nicht schmeckt.“

      „ Du machst das schon, Jüngelchen“, lachte die Alte und kniff ihm vertraulich in die Backe. „ Nimmst du mich mit in deine Kammer heute Nacht? Dann koche ich dir ein fürstliches Frühstück.“

      „Was sagt denn dein Mann dazu“, wehrte Aidan ihre Attacke ab, schließlich war sie viel älter als er. „Ich will keinen Ärger kriegen.“

      „Ach der? Treibt es mit der jungen Magd Hulda. Und ich? Ich will dich, mein Zauberer. Heute Nacht?“ Cadha grinste so breit, dass Aidan sämtliche Zahnlücken sah. Er blickte angeekelt weg und schüttelte sich fröstelnd.

      „ Zuviel der Ehre, gute Cadha. Einen Kanten Brot und etwas Käse reicht mir fürs erste. Ein fürstliches Frühstück brauche ich nicht“, antwortete er trotzdem freundlich und rührte in ihrem Kessel.

      Die Alte lachte lauter. „ Dann wirst du arbeiten müssen. Rühren, Zauberer. Es sei denn, du wirkst einen Zauber und lässt die Arbeit von deinen Kobolden machen.“

      „ Nein, die haben heute frei. Nach dem Frühstück muss ich die Kinder des Grafen unterrichten. Sie warten sicher schon auf mich.“ Aidan rührte kräftig in dem Topf und wünschte sich an einen anderen Platz in der Burg. Cadha nervte ihn gewaltig.

      „ Dann rühr mal schneller, Zauberer. Wenn der Brei fertig ist, kannst du gehen. Hier, dein Brot. Da du mich nicht mit in deine Kammer nehmen willst, bereite mir einen Liebestrank. Ich warte heute Abend hier auf dich.“ Cadha zwinkerte ihm zu.

      „ Ich war nie gut in Liebestränken“, murmelte Aidan, aber die Alte hörte ihn schon nicht mehr, denn sie war in den hinteren Teil der Küche verschwunden. Frustriert probierte er den Brei und verzog das Gesicht. Es schmeckt nach nichts, dachte er. Ich brauche Honig. Viel Honig. Aber warum ich? Sehe ich wie ein Koch aus? Nein!! Ich bin hier Lehrer, sonst nichts!!

      Er schwenkte den Kessel an den Rand der Feuerstelle, wobei er sich die Finger verbrannte und sie unter Wasser kühlen musste. Dann verließ er kauend mit seinem Brot die Burgküche.

      Im Rest der Burg herrschte um diese Zeit weniger Betriebsamkeit als in der Küche. Auf dem Weg zu den Unterrichtsräumen im oberen Teil des Gebäudes begegneten ihm kaum Menschen. Die meisten schliefen noch zu dieser frühen Stunde. Aidan hoffte, die sechs Kinder des Grafen schon anzutreffen, aber der Raum war noch leer. Staubflocken tanzten im Lichtstrahl und ließen ihn wie verzaubert wirken.

      Gut, dachte er. Heute werde ich die Verwendung von Pilzen und Alraunen durchnehmen. Pilze waren schon immer mein Fachgebiet. Halogene Drogen, das sollte ein Zauberer wissen. Und auch den Kindern des

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