Aidan und die Meerjungfrau. Albertine Gaul

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Aidan und die Meerjungfrau - Albertine Gaul

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war das einzige im Umkreis und diente Händlern und Reisen als Unterkunft auf Zeit. Früher mochte es eine alte Wassermühle gewesen sein, Aidan konnte noch immer die Überreste eines Wasserrades an seiner Hausseite erkennen. Heute gab es in dem ehemaligen Mühlenhaus eine gemütliche Gaststube und einige Gästezimmer unter dem Dach.

      Caolite bestellte Bier und die übliche Graupensuppe, die alle Gasthäuser im ganzen Land auf der Speisekarte hatten.

      „ Unseren Proviant werden wir später brauchen“, meinte er zu Aidan. „ Das nächste Gasthaus liegt zwei Tagereisen von hier entfernt.“

      „ Du kennst dich aus“, antwortete Aidan und blickte sich in der Gaststube um. Sie waren die einzigen Gäste an diesem Abend, die hier übernachten wollten.

      „ Ja. Wie du weißt, reise ich viel umher. Berufsbedingt. Hier war ich schon mal. Ist lange her.“ Caoilte zuckte seine Schultern.

      Die Suppe war heiß und das Bier trinkbar. Nicht so gut wie auf der Burg, fand Aidan. Aber genießbar.

      Nach dem Essen ließen sie sich ihre Zimmer zeigen und sanken dann müde in die Kissen.

      Schon im Morgengrauen waren Aidan und Caoilte wieder auf ihren Beinen. Nach einen einfachen Frühstück aus Brot, Schmalz und Käse ritten sie schon wieder weiter.

      Wie Caoilte gesagt hatte, mussten sie zwei Nächte im Freien verbringen, bis sie das nächste Gasthaus erreicht hatten. Die erste Nacht lagerten sie in einem dichten Tannenwald. Der große Krieger war geschickt darin, Schutzhütten aus Ästen und Farn zu bauen. Aidan half ihm so gut er vermochte und so konnten sie in dieser Nacht windgeschützt und trocken schlafen.

      Am anderen Morgen triefte der Wald allerdings Nässe, denn es hatte in der Nacht angefangen zu regnen und hörte auch nicht auf, als sie weiter ritten. Klamm und frierend hing Aidan auf seinem Pferd und sehnte die nächste Gaststätte herbei.

      Der Weg führte weiter durch den Wald, vorbei an steilen Klippen, auf denen Steinböcke kletterten.

      „ Die gäben ein gutes Mahl“, meinte Caoilte sehnsüchtig und deutete auf die Tiere. „Leider heben wir keine Zeit zu jagen. Schade!“

      „ Mir würde schon eine heiße Suppe reichen. Auch wenn sie mehr aus Wasser besteht“, seufzte Aidan. „ Ich werde einfach nicht warm.“

      „ Heute Abend können wir ein Feuer machen. Der Regen zieht ab“, sagte der große Krieger und musterte kritisch den Himmel. Noch immer hingen Wolken dort, aber weit im Westen war schon das erste Blau zu sehen. „ Dann wirst du wieder trocken.“

      „ Hoffentlich.“ Aidan zog sich seinen feuchten Umhang enger um die Schultern, es nützte aber nur wenig. Der Wind fuhr unter seine nasse Kleidung und ließ ihn frösteln.

      Am Abend hatten sie die Berge endlich hinter sich. Aus den steilen Klippen waren sanfte Hügel geworden und der dichte Tannenwald war lichterem Buchenwald gewichen.

      Sie schlugen ihr Nachtlager an einem kleinen Bachlauf auf und Caoilte packte sein Zelt aus, das er immer in den Satteltaschen dabei hatte. Es war nicht groß, aber für eine Nacht reichte es ihnen. Aidan entzündete ein Feuer, und schon nach kurzer Zeit fühlte er sich nicht mehr so durchnässt. Seine Kleider trockneten und es gab ein warmes Mahl aus Fleisch und getrockneten Bohnen.

      Der nächste Tag brachte endlich wieder Sonne, auch wenn es merklich kälter geworden war. Den ganzen Tag ritten sie, bis tief in die Dunkelheit. Dann baute Caoilte sein Zelt in einer Senke auf, wo es windgeschützt war. Diesmal gab es nur ein kaltes Abendessen und Aidan kuschelte sich frierend in seine Decken. Nach einer ungemütlichen Nacht ging es am anderen Morgen zeitig weiter.

      „ Es ist nicht mehr weit“, erklärte Caoilte am späten Vormittag „ Einen halben Tagesritt und wird sind am nächsten Rasthaus. Ich denke, wir sollten dort bleiben. Es wäre besser, wenn wir uns einer Gruppe anschließen könnten. Die Gegenden weiter südlich sind zwar vom Krieg verschont geblieben, aber Räuberbanden treiben sich in den Wäldern umher und rauben jeden aus, deren sie habhaft werden können.“

      „ Ist das nicht die Handelsroute, die Efftern mit dem Norden verbindet? Händler reisen doch auch um diese Zeit. Und bald ist Markt in Efftern, den wird sich kein Händler entgehen lassen“, gab Aidan zu bedenken.

      „ Ja, ich denke auch, wir können uns den Händlern anschließen. Selbst um diese Zeit ist der Weg viel genutzt.“ Caoilte nickte überlegend.

      „ Gut. Ich bin froh bald ,wieder in einem richtigen Bett zu schlafen. Ich reise gerne, aber Zelte sind nicht das Richtige für mich“, meinte Aidan.

      „ Du bist kein Krieger, mein Freund. Wärst du einer, hättest du mit Zelten weniger Probleme“, sagte der große Krieger und klopfte auf seine Satteltasche hinter ihm.

      „ Du hältst mich für weich, habe ich recht“, fragte Aidan und blickte seinen Jugendfreund ernst an.

      „ Nicht unbedingt. Du bist ein Zauberer, kein Krieger. Das ist der Unterschied. Denk dir nichts dabei, manchmal rede ich einfach zu viel. Dadurch habe ich mir schon einige Chancen bei Frauen versaut“, Caoilte zuckte bedauernd die Schultern.

      „ Ich weiß wie ich bin. Mein Vater hatte Recht, ich bringe nichts zustande. Weder als Zauberer noch als Lehrer. Schon wieder habe ich eine Anstellung verloren und wie es weitergeht, weiß ich nicht. Ich will nicht jammern, aber es nervt. Ich wäre so gerne wie mein Großvater. Erinnerst du dich an ihn?- Ein anerkannter und geachteter Magier. Stattdessen schlage ich mich als Lehrer durchs Leben.“ Aidan traurig ließ den Kopf hängen.

      „ Du bist aber schlecht gelaunt heute. Hey, Aidan, das wird schon noch. Warte es ab, deine nächste Anstellung wird das sein, was du immer wolltest. Du unterrichtest an einer Zauberschule“, Caoilte legte Aidan seine Pranke tröstend auf die Schulter.

      „ Ich hoffe es“, murmelte der Zauberer mutlos.

      Eine ganze Weile sprachen sie nicht miteinander. Aidan dachte an das was hinter ihm lag und auch Caoilte war in Gedanken versunken.

      Gegen Mittag veränderte sich endlich der Weg, die Bäume wichen Feldern und Wiesen. Einzelne Bauernhäuser am Wegesrand wechselten mit Weiden und kleinen Wäldchen, dann ganze Dörfer und Gutshöfe. Als die Sonne schon hoch am Himmel stand erreichten sie endlich die Schenke. Sie lag am Anfang eines kleinen Dorfes und wirkte auf den ersten Blick nicht sehr einladend für Aidan. Eher heruntergekommen mit ihrem verwitterten Holz an der Fassade und den schiefen Fenstern. Eine niedrige Tür führte in den rauchigen, dunklen Innenraum.

      Im Schankraum saß eine Gruppe Holzfäller, die lärmend und mit viel Gebrüll von ihren Abenteuern in den Bergen erzählten. Offenbar war der Winter in den Höhen der Gipfel schon angekommen und die harten Gesellen kehrten heim zu ihren Familien im Flachland.

      Caoilte suchte ihnen einen ruhigen Tisch etwas abseits der Gruppe und bestellte Bier und einen Hammeleintopf, die Spezialität dieses Hauses.

      „ Freund Krieger, auf ein Wort“, rief ihm einer der Holzfäller zu, als Caoilte vom Tresen an den Tisch zurückkehrte.

      „ Was wollte ihr“, murrte dieser und schob demonstrativ sein Schwert etwas nach vorne.

      „ Kein Kampf, Krieger“, meinte der Mann beschwichtigend. „ Sagt, kommt ihr von der nördlichen Grenze? Und wenn ja, wie sieht es dort aus? Mein Freund hier meinte, die Riesen hätten es endlich geschafft Burg Soveig einzunehmen.“

      „

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