Rätsel um Malipu. Wilma Burk
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„Erst wenn ihr die Bobons ehrlich geteilt habt“, verlangte Oma Berta und schüttelte ihren Kopf.
„Na, sehr wirkungsvoll ist dein Schabernack nicht gewesen“, meinte Zufido.
„Dumm geguckt hat er aber doch“, behauptete Babahu.
Während nun die Kinder die Bobons abzählten und Oma Berta begann, eine Geschichte von den Magihexern zu erzählen, flogen Babahu und Zufido heim nach Magihexanien.
Von den Kindern wollten sie den andern berichten – danach würden sie auch fragen - doch ob sie erwähnen sollten, dass Oma Berta begonnen hatte, wieder eine Geschichte von ihnen zu erzählen? Das überlegten sie sich noch. Zu sehr hatte sich Malipu aufgeregt, weil jetzt ein Mensch von ihnen erzählen konnte. Danach war er so eigenartig gewesen und hatte sich in seine Höhle zurückgezogen. Niemand konnte sich bisher erklären, warum?
*
Doch Malipu, der Wissende, wollte die andern noch immer nicht beunruhigen und eingestehen, dass ihm oft Kopf und Augen schmerzten und dass er nicht mehr in seinem schlauen Buch lesen konnte, was für ihn ungeheuer wichtig war. Nun quälte ihn dazu noch ein großer Durst. Eigentlich müsste es den andern auffallen, wie oft er zur Quelle schwebte, obwohl er sonst kaum noch seine Höhlte verließ. Doch lediglich Ermano, der Ermahner, wunderte sich darüber und fragte: „Ist dein Durst so groß?“
Einen Moment zögerte Malipu mit der Antwort. Da er das aber nicht hatte verbergen können, gab er zu: „Ich weiß selbst nicht, woher es kommt. Ich schmecke eigentlich nichts mehr. Dennoch ist es wie ein Zwang, dass ich immer mehr Quellsaft in mich hineinschütten muss.“
„Seltsam! Es ist fast, als würdest du für zwei trinken“, versuchte Ermano, einen Scherz zu machen. „Vielleicht …“, begann er wieder ernst, doch was wollte er noch sagen?
Er vergaß es, als einer rief: „Kommt schnell! Jubila hat in den Bergen wieder etwas Besonderes gefunden. Lasst uns nachsehnen, was es ist.“
„Komm!“, rief auch Ermano Malipu zu, dann schwebte er mit den andern geschwind zu Jubilas Höhle.
Sie merkten im Eifer ihrer Neugier auf das Gefundene nicht, dass Malipu zurückblieb. Er glitt zu seiner Höhle und verkroch sich in seinen Zipfelhut. Darin fühlte er sich zurzeit am wohlsten.
Inzwischen war ein Magihexer nach dem andern bei Jubila, dem Glücklichen, angekommen. Hier putzte und kratzte Jubila an einem Stein herum, den er gerade in den Bergen gefunden hatte. Er war rund, hatte nirgendwo eine Ecke und glitzerte in allen Farben. „Habt ihr so etwas schon einmal gesehen?“, fragte er.
„Auf der Erde sagt man Murmel dazu“, meinte Babahu.
„Na, das ist aber eine ziemlich große Murmel“, fand Satano, der Quäler.
„Du hast ein Glück! Immer findest du die besten Steine.“ Bewundernd schaute Jojotu, der Tröster, zu dem neuen Schatz von Jubila.
„Versuch mal, ob der wie eine Murmel rollen kann“, schlug Pontulux, der Zwicker, vor. Dabei blickte er voller Neid auf den Fund. Den gönnte er Jubila nicht.
„Das könnte dir so passen! Dann rollt er den Berg hinunter und Jubila findet ihn nicht mehr“, wies Ermano ihn zurecht.
Jubila aber dachte nicht daran. Er nahm ihn lieber in seine Höhle und gab ihm einen besonders schönen Platz darin.
Währenddessen zogen sich die andern Magihexer zurück. Einigen ließ es keine Ruhe. Warum sollten nicht auch sie solch einen wundervollen Stein finden? Verstohlen schwebte dieser oder jener hoch zum Hang über der Quelle, dahin wo Jubila diesen Stein gefunden haben wollte. Auch Pontulux gehörte dazu.
Nur sehr weit kam er nicht. Zusammen mit Satano, dem Quäler, Jojotu, dem Tröster, und Ermano, dem Ermahner, wurde Pontulux, der Zwicker, zur Erde gerufen.
„Was denn, gleich vier auf einmal von uns? Das muss eine besonders schwere Aufgabe sein“, wunderte sich Ermano, als sie zusammentrafen.
„Hoffentlich habt ihr dabei nicht mit Eisluchsen zu tun“, meinte Babahu schadenfroh grinsend.
„Oh, hoffentlich nicht!“, klagte verängstigt Jojotu.
Satano aber meinte: „Das wird uns auch nicht schrecken. Los, kommt!“ Er streckte sich und flog den anderen voran dem schwarzen Loch entgegen.
Bald kannten sie ihr Ziel. Sie mussten zu einem kleinen verträumten Mädchen, das zu oft etwas vergaß oder verlor.
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