Rätsel um Malipu. Wilma Burk

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Rätsel um Malipu - Wilma Burk страница 8

Автор:
Серия:
Издательство:
Rätsel um Malipu - Wilma Burk

Скачать книгу

      Miriam zögerte einen Moment auf der Schaukel. Fast sah es aus, als wollte sie Josi helfen. Da kam bereits Annika angerannt und schrie sie an: „Was hast du wieder getan?“ Dann wandte sie sich liebevoll Josi zu. „Komm, ich helfe dir!“ Doch es war nicht so leicht, die weinende Josi mit der steifen Schiene am Bein wieder auf die Füße zu stellen.

      Trotzig gab Miriam der Schaukel einen Schwung, dass sie hoch in die Luft flog und rief störrisch zurück: „Was willst du, ihr ist doch nichts passiert!“

      Der Eisluchs feixte sich eins und vergaß darüber einen Moment lang, Pontulux zu beobachten. Das war die Gelegenheit. Blitzschnell glitt Pontulux hoch, an ihm vorbei und gab Miriam einen so heftigen Stoß, dass die Schaukel sich fast überschlug. Der Eisluchs wollte noch reagieren, schlug schon mit dem Schwanz zum Sprung auf. Doch wohin sollte er springen? Die Schaukel schwang mit Miriam schlingernd hin und her. Pontulux war längst wieder zur Seite geschwebt und beobachtete, was nun geschah. Miriam konnte sich nicht mehr halten, wollte den Schwung abbremsen, kam aber so unglücklich auf der Erde mit ihren Beinen auf, dass sie heftig umknickte und hinfiel. Gellend schrie sie auf, so weh tat das. Sie versuchte aufzustehen, es ging nicht.

      „So hilf mir doch! Siehst du nicht, was passiert ist?“, rief sie Annika zu.

      Doch Annika wandte sich ab.

      Josi blieb stehen. „Schau, sie kann wirklich nicht aufstehen!“, sagte sie zu Annika.

      „Sag bloß, ich soll ihr helfen! Hat sie dir etwa geholfen?“

      In diesem Augenblick kam die Großmutter dazu. „Was ist das hier für ein Geschrei, man hört euch ja meilenweit. Könnt ihr euch nicht wenigstens für kurze Zeit vertragen?“ Sie war verärgert.

      „Miriam hat Josi umgestoßen!“, petzte Annika.

      „Sooo?“ Mit einem Blick, der nichts Gutes verhieß, sah sich die Großmutter nach Miriam um.

      „Jetzt ist sie selbst hingefallen und kann nicht mehr aufstehen“, erklärte Josi.

      Doch das war nicht mehr nötig. Die Großmutter erkannte die Hilflosigkeit von Miriam und war schon bei ihr. „Ich schaffe das nicht allein. Los, hilf mir!“, befahl sie Annika. So musste Annika, wenn auch widerwillig, ihrer großen Schwester aufhelfen. Aber damit nicht genug, sie musste sie auch noch stützen, denn laufen konnte Miriam nicht mehr, nur noch auf einem Bein hüpfen.

      „Geschieht dir recht!“, zischte Annika ihr boshaft zu, doch so, dass es die Großmutter nicht hören konnte.

      *

      Miriam hatte sich so verletzt, dass der Fuß für einige Zeit in einen festen Verband musste. Nur mit Hilfe von zwei Krücken konnte sie sich mühsam fortbewegen. Nun hatte sie Gelegenheit, am eigenen Leib zu erleben, wie es war, wenn alle andern schneller sind und an ihr vorbeirennen.

      Zuerst nutzte das Annika noch hämisch grinsend aus. Doch Josi, die es aus eigener Erfahrung kannte, hatte Mitleid mit Miriam, ausgerechnet sie bemühte sich, ihr zu helfen. Ja, sie brachte sogar Annika dazu, ihren Groll gegen Miriam zu vergessen.

      Das alles machte Miriam sehr nachdenklich und sie besann sich.

      Daraufhin musste sich der Eisluchs grollend zurückziehen. Er hatte vergebens gehofft. Die Magihexer hatten ihn wieder überlistet. Triumphierend lachten sie ihn aus, als er sie anfauchte. Dann aber schlug er mit seinem Schwanz auf den Boden und verschwand wie ins Nichts.

      „So gut haben sich die Schwestern ja seit langem nicht vertragen“, stellte die Mutter nach kurzer Zeit fest.

      „Na hoffentlich hält der Denkzettel bei Miriam eine Weile vor“, meinte der Vater skeptisch dazu.

       ***********

      Die Magihexer aber ließen den Koboldiner allein nach Magihexanien heimfliegen. Neugierig wie sie waren, mussten sie noch nach Oma Berta und den Kindern sehen. Vielleicht erzählte sie ja gerade eine Geschichte von ihnen. Ob sie das wirklich konnte, davon wollten sie sich zu gerne überzeugen.

      Doch Oma Berta erzählte keine Geschichte. Sie fanden sie mit den Kindern in einem Park, in den sie oft bei schönem Wetter gingen.

      Oma Berta saß an einem kleinen See auf einer Bank und las in einer Zeitschrift. Pauline hockte davor am Ufer und fütterte die Fische. Paul aber war ein Stück abseits von ihnen auf einem Platz mit Sport und Spielgeräten. Hier gab es Schaukeln, Wippen, sogar ein Bolzplatz war dabei. Nur ein paar Kinder spielten dort als Paul dazukam. Er konnte dies und das von den Geräten ausprobieren. Gerade balancierte er auf einem Schwebebalken herum, da kam ein wesentlich größerer Junge als er, zischte drohend: „Verschwinde!“ und stieß ihn hinunter.

      „Warum?“ Paul stieg unbeeindruckt wieder auf den Balken.

      „Hörst du schwer?“ Erneut stieß der Junge Paul hinunter.

      Paul wollte sich aber nicht verjagen lassen. So taumelte er zunächst zwar etwas, stieß den andern dann aber zur Seite, als der sich auf den Balken setzen wollte.

      Die Magihexer kamen gerade dazu und sahen das. „Sollten wir nicht eingreifen?“, überlegte Jojotu.

      „Warte!“, meinte Pontulux und verfolgte aufmerksam, was geschah.

      „Du willst es wohl nicht anders?“, knurrte der fremde Junge, packte Paul am Kragen und zog ihn weg, ob er nun wollte oder nicht.

      Paul zappelte, versuchte sich zu befreien, es gelang ihm nicht. Fest hatte der Junge ihn im Griff.

      Gerade da kam Pauline, um Paul zu holen. „He! Lass meinen Bruder in Ruh!“ schrie sie sofort und rannte auf die beiden zu.

      „Wer ist denn das?“, fragte der Junge und lachte höhnisch.

      „Lass ihn los! Lass ihn sofort los!“, rief Pauline und ballte ihre Fäuste.

      „Oh, da habe ich aber Angst!“, amüsierte sich der Junge und packte den zappelnden Paul nur umso fester.

      Noch zwei Schritte, dann hatte Pauline sie erreicht. Wütend hob sie ihre Fäuste und schlug so kräftig sie konnte auf den Jungen ein.

      Der wankte nicht und lachte nur weiter.

      „Lass das, Pauline! Lass das!“, rief jetzt Paul und konnte doch nichts tun, nicht mal nach dem Jungen treten, er traf ihn nicht.

      „Du sollst ihn loslassen!“ Pauline gab nicht auf.

      Doch der Junge ließ Paul nicht los, trat aber einen Schritt zurück. Nun stand er dicht am Schwebebalken.

      „Jetzt ist es Zeit“, murmelte Pontulux, schwebte auf ihn zu und gab ihm einen so heftigen Stoß, dass er Paul losließ, und rückwärts über den Balken fiel.

      Sofort rannten Paul und Pauline davon.

      Verblüfft saß der Junge noch am Boden und hielt sich eine schmerzende Schulter, als seine Freunde kamen. Sie hatten noch mitbekommen, was geschehen war. „Konntest du nicht mehr auf deinen Beinen stehen oder haben dich die Kleinen umgeschmissen?“, spotteten sie.

      „Die sollen mir noch mal über den Weg laufen. Denen werde ich es zeigen!“ knurrte der Junge und stand

Скачать книгу