Rätsel um Malipu. Wilma Burk

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Rätsel um Malipu - Wilma Burk

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sie glitten auseinander, allen voran Imada. Froh darüber, dass sie nicht schlimmer mit ihm geschimpft hatten, wollte er sich schnell aus dem Staub machen.

      Nur in seinem Eifer, sich blitzschnell umzudrehen und wegzuschweben, verdrehte er sich so, dass er aus Versehen mit Kopf und Zipfelhut in seinen Wolkenkörper geriet und fast schon zum Rücken wieder herauskam. Hilflos hampelte er herum, weil er nichts mehr sehen konnte.

      Die andern vergaßen sofort den Verweis von Malipu, lachten und ergötzten sich an dem Bild, das sich ihnen bot. „Seht euch den Tollpatsch an, der wird es nie lernen, wie man mit einem Wolkenkörper umgeht“, riefen sie. Bis sich Jojotu erbarmte und Imada half, seinen Wolkenkörper wieder zu strecken.

      Alle hatten vor Vergnügen über Imadas Tollpatschigkeit besonders laut gelacht und gerufen. Insgeheim hatten sie gehofften, damit die Neugierde von Larifax anzustacheln und ihn aus seiner Höhle zu locken, um hineinsehen zu können.

      Aber, nein, Larifax kümmerte es nicht, was draußen geschah. Er hämmerte und feilte weiter in seiner Höhle. Er war froh, nicht auf Imadas Ruf gehört zu haben und den andern zur Quelle gefolgt zu sein. Denn wenn da einer in seine Höhle geschaut hätte ... Nicht auszudenken! Sein ganzer Plan wäre zunichte gewesen.

      Als der Krug fertig war, besah er sich zufrieden sein Werk und rieb sich vergnügt die Hände. Weit hinten in seiner Höhle unter vielen Mooskissen verbarg er ihn. Nun brauchte nur noch der Berg rot zu werden. So packte er sein Werkzeug weg, klopfte sich den Staub von den Händen und gesellte sich gelangweilt zu den andern.

      Sofort prasselten die Fragen auf ihn ein: „Bist du endlich fertig?“ – „Sag, was hast du gemacht?“ – „Jetzt kannst du es uns aber zeigen!“

      „Sicher, gerne, seht es euch an! Ich habe nur meine Wände etwas erweitert und meine bunten Steine neu angeordnet“, antwortete er und feixte sich dabei eins.

      Neugierig schwebten alle zu seiner Höhle und drängten sich davor. „Ja“, rief einer, „das sieht wirklich besser aus.“ Ein anderer aber meinte: „Eigentlich sehe ich keinen Unterschied. Darum hättest du nicht so ein Geheimnis machen müssen.“

      „Ich habe gar kein Geheimnis daraus machen wollen. Ich habe mich nur zurückgezogen, um mit der Arbeit schnell fertig zu werden“, erklärte Larifax listig. Dabei blickte er alle unschuldig an. Sie errieten es nicht, das war gut!

      *

      Als der Berg wieder rot wurde, dachte längst kein Magihexer mehr darüber nach, was Larifax in seiner Höhle Geheimnisvolles getan hatte. Doch dass Imada sie an der Nase herumgeführt hatte, daran erinnerten sie sich. So kamen sie zuerst nur zögernd aus ihren Höhlen, als einer rief: „Der Berg wird rot!“ Misstrauisch blickten sie zum Gipfel hoch. Als der sich aber wirklich langsam von der Spitze her rot färbte, nahm jeder seinen Becher und schwebte, so schnell er konnte, zum süßen Trank der Quelle.

      Larifax nahm seinen Krug und schob ihn behutsam in seinen Wolkenkörper. So konnte er ihn mitnehmen, ohne dass ihn jemand sah.

      Er war fast der Erste, der den sprudelnden, köstlichen, Trank aus dem Berg in seinen Becher fließen ließ. Doch er trank nur etwas davon ab und goss den Rest vorsichtig in seinen Krug im Wolkenkörper. Ihm zitterten vor Aufregung die Hände dabei, denn er konnte ja nicht sehen, was er tat. Zuerst hätte er beinahe alles daneben geschüttet. Oh, das wäre böse für ihn ausgegangen! Denn da er den Quellsaft nicht getrunken, sondern dabei in seinen Wolkenkörper geschüttet hätte, wäre er ihm unten wieder herausgelaufen. Nicht auszudenken, wenn das geschehen wäre! Was hätten die andern gedacht und getan? Schließlich ist bisher niemand auf den Gedanken gekommen, sich mehr süßen Trank zu nehmen, als er trinken konnte.

      Dass die andern auf sein seltsames Tun aufmerksam werden könnten, brauchte er nicht zu befürchten, weil jeder selbst damit beschäftigt war, so viel wie möglich von dem süßen Trank zu schöpfen. So konnte er seinen Krug füllen bis obenhin und sich sogar noch satt trinken, während einige vergebens hofften, an die Quelle zu gelangen.

      Als der Berg wieder gelb wurde, der süße Trank versiegte, und alle, die nichts oder zu wenig abbekommen hatten, enttäuscht umkehrten, glitt er vorsichtig mit seinem Krug zurück zu seiner Höhle und versteckte ihn tief hinter einem Stein und vielen Mooskissen.

      Kaum hatte er das getan, wurde er zur Erde gerufen. Larifax warf noch einen prüfenden Blick zurück, ob auch von seinem köstlichen Trank nichts zu sehen war, schwebte zum schwarzen Loch, glitt hindurch und flog weiter hinunter zur Erde.

      *

      Einer aber hatte doch etwas gemerkt, es war Babahu. Als Larifax durch das schwarze Loch verschwunden war, vergewisserte er sich, dass ihn niemand sah, schlich sich zu dessen Höhle und glitt hinein. Hier brauchte er nicht lange zu suchen, bis er den köstlichen Trank fand. Er, den sie beim letzten Mal wieder weggedrängt hatten und der darum nichts abbekommen konnte, nahm, ohne lange zu überlegen, den Steinkrug und trank ihn gierig bis zum letzen Tropfen leer. Das war ein Jux! Er freute sich auf das dumme Gesicht von Larifax,

      wenn er bei seiner Rückkehr den Krug leer vorfinden würde.

      *

      Doch Larifax machte kein dummes Gesicht, als er sich nach seiner Rückkehr heimlich aus dem Krug am süßen Trank laben wollte. Er vertrug es nicht, wenn ihm eine List misslang. Wütend über den Verlust schrie er zornig: „Wer war in meiner Höhle?“

      Alle schwebten zusammen, nur Babahu hielt sich zurück. Da wusste Larifax, wer es gewesen war, und er klagte ihn vor allen andern an, ihm seinen köstliche Trank gestohlen zu haben. Dabei dachte er nicht daran, dass er sich damit selbst verriet.

      „Du hast dir mehr süßen Quellsaft genommen, als du trinken konntest?“, fragte sofort Ermano, der Ermahner.

      Kaum war das gesagt, sahen alle Larifax fragend an.

      Der erschrak, wand sich schuldbewusst und wurde rot.

      Verärgert stieß Satano, der Quäler, mit seinem Dreizack auf. „Es geschieht dir recht, dass dir der Trank gestohlen wurde. Was verschaffst du dir einen Vorteil vor uns!“

      Pontulux forderte wütend: „Gebt es ihm, er hat uns alle betrogen. Wer von euch hat nichts von dem süßen Trank abbekommen? Er hat euch darum gebracht. Schaut nach, ob er in seiner Höhle nicht noch mehr versteckt hat.“

      Alle drängten empört vor und schrieen durcheinander. Sie schubsten Larifax unsanft hin und her, stießen ihn, beschimpften ihn, zwickten ihn und drangen in seine Höhle ein. Sie warfen seinen ganzen Stolz, die bunten Steine heraus. Sie griffen nach seinen Mooskissen und zerrupften sie.

      „Was macht ihr?“, rief Larifax verzweifelt. „Ihr zerstört ja alles. Ich hatte doch nur einen ganz kleinen Krug.“

      Sie ließen nicht ab und schlugen nicht nur den Krug entzwei, sondern auch die Wände, bis seine Höhle keine Höhle mehr war. Sie fanden kein Ende.

      Vergebens hatte Malipu versucht, sie zurückzuhalten. Endlich gelang es ihm, sich Gehör zu verschaffen. Laut hallte seine Stimme wider von den Bergen: „Haltet ein! Verdreibelt noch einmal! Was ist in euch gefahren? Was wütet ihr so? Schämt euch! Niemals gibt es ein Recht, einem andern alles zu zerstören, egal was er getan hat. Hört auf damit!“

      Da ließ einer nach dem andern ab von seinem zornigen Tun. Beschämt glitten sie auseinander, keiner widersprach und jeder senkte seinen Blick. Bedrückt zogen sie sich in ihre Höhlen zurück. Malipu hatte wieder einmal recht gehabt, auch sie waren nun schuldig

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