Rätsel um Malipu. Wilma Burk
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*
Und einer hatte Mitleid mit ihm. Es war Jojotu. Als er die unglückliche Gestalt vor seiner zerstörten Höhle weinend sitzen sah, schwebte er zu ihm hin und legte seinen Arm um ihn. „Komm, morgen ist ein neuer Magitag. Bald haben alle vergessen, dass du dir einen Vorteil verschaffen wolltest“, sprach er tröstend auf ihn ein.
„Glaubst du wirklich?“, fragte Larifax zögernd. „Sie waren so böse; so habe ich sie noch nie gesehen.“
„Du hast es gehört, was Malipu gesagt hat: Das war auch nicht recht, was sie getan haben“, antwortete Jojotu. Er hatte dem Treiben entsetzt zugesehen, doch auch seine mahnende Stimme war ungehört verhallt.
„Ich hatte doch nur ...“, wollte sich Larifax verteidigen.
„Und doch war es falsch“, fiel Jojotu ihm ins Wort. „Komm, grüble nicht! Es ist geschehen, nun muss es weitergehen. Du wirst sehen, bald denkt keiner mehr daran.“
„Aber meine Höhle, schau, was sie daraus gemacht haben.“
„Das sieht sicher schlimmer aus, als es ist. Wenn du erst anfängst aufzuräumen und alles neu machst, dann wird deine Höhle bald wieder so schön sein, wie sie war“, versuchte Jojotu ihm Mut zu machen.
„Und wo soll ich anfangen? Wie soll ich das schaffen?“
„Warte nur, bis sich alle beruhigt haben, dann wird dir sicher jemand helfen, vielleicht kommt morgen schon einer. Du wirst sehen, es wird auch ihnen bald leid tun, was sie mit deiner Höhle getan haben“, gab Jojotu nicht auf.
Da lächelte Larifax wieder und wischte sich die letzte Träne aus dem Gesicht. „Glaubst du wirklich?“
„Ja, bestimmt!“, versicherte Jojotu. Dann sah er Babahu, der sich zögernd näherte und wies auf ihn: „Schau mal, wer da bereits kommt!“
Doch ein Stück von ihnen entfernt hielt Babahu im Schweben inne, als fürchte er, Larifax und Jojotu könnten ihn wegjagen?
Erst als Jojotu ihn zu sich heranwinkte, kam er näher, plusterte sich auf und ließ sich neben ihnen nieder.
*
Und Jojotu hatte recht, bald sprach niemand mehr von dem Raub des süßen Tranks. Wohl selbst schuldbewusst, wollten sie gar nichts mehr davon wissen. Erst brachte einer Larifax ein neues Mooskissen, dann ein anderer einen schönen bunten Stein und schließlich kam sogar dieser oder jener und half Larifax, seine Höhle wieder in Ordnung zu bringen. Bald war es, als wäre alles nicht geschehen.
Malipu verfolgte es mit Erleichterung. Er hatte sich Sorgen darum gemacht, dass sich seine Magihexer verfeinden könnten. Aber das wäre ja lächerlich, wenn sie, die stets auf der Erde verstanden, für die Menschen regelnd einzugreifen, für sich selbst keinen Rat gewusst hätten.
Ja, alles würde gut sein, wenn ihm nur nicht manchmal so seltsam zumute wäre und er endlich wieder in seinem klugen
Buch lesen könnte.
2. Folge
Mit den Geschichten:
Susi, das Träumelinchen
und:
Opa Schmolkes Rosengarten
Nachdem der Magihexer Tatani, der Träumer, es Oma Berta möglich gemacht hatte, den Zwillingen von ihnen zu erzählen, hatte sie keinen Mangel mehr an Geschichten für die Kinder. Sie wunderte sich nur, weshalb ihr die so leicht einfielen. Fast war ihr, als hätte sie alles mit den kleinen Geistern aus dem Geisterland im Universum miterlebt. So kam sie nie in Verlegenheit, wenn Paul und Pauline zu ihr kamen und ihre erste Frage war: „Weißt du etwas Neues aus Magihexanien?“ Nur dass oft dieser oder jener Magihexer bei ihr vorbeischaute, das wusste sie nicht. Neugierig beobachteten sie, was Oma Berta und die Zwillinge taten oder sie amüsierten sich, wenn sie hörten, wie sie von ihnen erzählte.
So war Babahu, der Schabernack, gerade an dem Tag bei ihnen, als es in Strömen regnete und die Kinder pudelnass aus der Schule kamen. Kein Spaziergang am Nachmittag zu dem Spielplatz im Park war möglich. Zum Trost legte Oma Berta ihnen Schokobonbons nach dem Mittagessen auf den Tisch. „Die teilt ihr euch!“, sagte sie.
Paul griff sofort zu, während Pauline Oma Berta noch half, das Mittagsgeschirr abzutrocknen. Dabei träumte sie zum Fenster hinaus.
Paul glaubte, jetzt sähe es keiner, grinste sich eins, steckte sich einen von den Bonbons in den Mund und gleich zwei weitere in seine Hosentasche.
Juchhu! Das war etwas für Babahu. Ohne dass Paul es bemerkte, ließ er gleich noch einige Bonbons dazu in seiner Hosentasche verschwinden, dann war er an Paulines Ohr und holte sie aus ihrem Traum zurück. Die legte den Teller aus der Hand und drehte sich blitzschnell um, als hätte sie es gesehen, wie Paul sich von den Bonbons bedient hatte. „Immer versuchst du, mehr zu bekommen als ich. Du bist gemein!“, warf sie ihm vor.
„Na, wenn du träumst ...“
„Habe ich nicht!“
„Hast du doch! Ich dachte, du bist nicht scharf darauf.“
„Schwindler!“
„Nun hab dich nicht so! Dieser eine Bobon mehr ...“
„Einer? Zeig mal!“, forderte Pauline und machte einen Schritt auf ihn zu, als wollte sie selbst in seinen Hosentaschen nachsehen.
Da griff Oma Berta ein. „Ja, zeig mal!“, verlangte auch sie.
Paul wand sich, griff widerwillig in seine Hosentasche und holte einen Schokobonbon hervor. „Da bitte, nur ...“, wollte er sagen, doch flink ließ Babahu gleich noch fünf Bonbons hinterher aus seiner Tasche purzeln.
„Ich hab es gewusst! Ich hab es gewusst!“, ereiferte sich Pauline.
Verdutzt schaute Paul darauf und wurde knallrot.
Babahu schlug vor Vergnügen einen Purzelbaum.
„Paul, was hast du dir dabei gedacht?“, fragte Oma Berta.
„Ich hab doch nur ...“ Paul konnte sich das nicht erklären.
*
Das war ein Spaß! Gerade wollte Babahu erneut einen Purzelbaum schlagen, da tauchte Zufido, der Zufriedene, bei Oma Berta auf. „War das nötig?“ fragte er vorwurfsvoll.
„Jawohl! Er wollte sich an den Bonbons zum Schaden von Pauline bereichern. Dafür hat er eine Lektion verdient. Mit ein paar mehr ist das wirkungsvoller. Schau, wie beschämt er jetzt dasteht“, verteidigte sich Babahu.
Oma Berta schaute ungläubig auf die herabgefallenen Bonbons. „Das ist nicht recht, Paul, sich heimlich einen Vorteil zu verschaffen, ehe etwas geteilt wird“, rügte sie ihn.
Noch rot im Gesicht schob Paul trotzig seine Unterlippe