Die Expedition. Axel Schade

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Die Expedition - Axel Schade Verrückte Geschichten vom Planeten Terra!

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schöner als ein Wasserhahn!“

      Poriss strich während dieses Singsangs mehrmals mit der Feder durch die Arschritze von Häuptling Furunkel. Anschließend malte er mit dessen Blut einen Wasserhahn an die Höhlenwand. Dann hielt er inne. Stand wie festgewurzelt. Mucksmäuschenstill. Poriss betrachtete grübelnd das Blutbild. Nachdenklich hielt er sich eine Hand ans Kinn und murmelte „Ei, ei, ei, ei, ei! Ja, was soll man da machen?“ und „Ts, ts ts, ts, ts! Da ist guter Rat teuer!“ Die streng riechende Truppe der Dumpfheinis war sichtlich schwer beeindruckt von dem Schnickschnack, den Poriss vorgaukelte. Zum Finale seiner beeindruckenden Vorstellung bestrich er des Häuptlings Hinterausgang mit selbst gemachter Anuscreme und schickte die geifernden Plötschköppe hungrig in ihre Betten.

      Die Zeit verging. Häuptling Furunkel lümmelte mehr oder weniger dekorativ auf seinem Fell herum und bekam dreimal täglich den Popo mit Anuscreme eingeschmiert. Es ging ihm von Tag zu Tag besser und nach 7 Tagen konnte er erstmals schmerzfrei furzen. Der Anführer der hohlen Höhlenbewohner erhöhlte sich gut. Nach 17 Tagen der Erhöhlung durfte der Rekonvaleszent sein Krankenlager geheilt verlassen und Poriss Pecka stieg im Ansehen und in der Hierarchie des Klans. Er wurde sogar der Spezi vom Chef und rangierte jetzt vor dem freundlichen Tuthahn, und das will ja was heißen! Nach der vollkommenen Wiederherstellung von Häuptling Furunkel, wurde Poriss als Medizinkundiger anerkannt. Fortan arbeitete er als freischaffender Anusheiler. In seiner Freizeit ersann er, wie bereits erwähnt, die Regeln für das Dennisspiel und gründete den Dennisclub Zweitracht Prügel.

      „Ach, das ist ja interessant! Das würde mich jetzt wirklich mal interessieren! Wie funktioniert Dennis eigentlich?“, höre ich den Leser fragen und prompt liefere ich hemmungslos Einblick. Also aufgepasst, denn: Feinheiten des Dennisspiels, wie etwa das fintenreiche „Drillern“ oder das „Verwirren“, erlernt man am besten, indem man selbst Dennis spielt. Ganz ehrlich, Dennis ist schwer erklärbar. Hier die wichtigsten Details: Für Dennis benötigt man Nüsse. Und da geht es schon los mit den Schwierigkeiten. Auf Terra verwenden Profispieler der Ersten Liga ausschließlich Kopfnüsse. Amateure benutzen die Tetanuss. Da beide Sorten nicht an irdischen Sträuchern wachsen, empfehlen sich ersatzweise Suppenwürfel.

      Zur Ausrüstung einer aus zwei Personen bestehenden Mannschaft, gehören ein Dennisprügel, ein Nüschel sowie ein D. Rex Podest auf Rollen, das auf 4 Meter Höhe ausfahrbar ist. Ein mittelprächtig handwerklich begabter irdischer Dennis Anfänger kann sich ein D. Rex Podest leicht selbst zusammen schustern. Dazu kauft der Sportsmann ein Maurergerüst mit Rollen. Das führt jeder gut sortierte Baumarkt. Der aus Naturmaterialien geflochtene Nüschel, ähnelt einem Einkaufskorb und wird am D. Rex Podest an der höchsten Stelle (4m) der schmalen Seite befestigt. Den Nüschel betreffend, stehen dem fingerfertigen Sportler alle Möglichkeiten offen. Flechten sie ihren Nüschel doch selbst, dazu bietet selbst die abgetakelteste Volkshochschule Flechtkurse an. Achten sie darauf, ausschließlich heimische Farne und Flechten zu benutzen. Oder sie kaufen einfach einen Korb, wenn sie eh schon im Baumarkt sind. Bitte beim Flechten und beim Erwerb auf den Durchmesser der Korböffnung achten. Sie darf nicht kleiner als 59 Flippis sein.

      Zum Spiel: Die Mannschaften bestehen aus je zwei Personen. Spieler Nr. 1 rollt das D. Rex Podest. Er wird mit dem Fachbegriff „Rollerfahrer“ bezeichnet. Spieler Nr. 2 ist der Schläger mit dem Dennisprügel. Hier lautet der korrekte Fachbegriff „Prügelknabe“. Der „Prügelknabe“ versucht, mit dem Dennisprügel Nüsse in den Nüschel des Gegners zu schießen. Das versucht der „Rollerfahrer“ zu verhindern, indem er geschickt das D. Rex Podest übers Spielfeld rollt. Wird er in eine Ecke gedrängt, darf er maximal 14 Sekunden „Drillern“. Das heißt, er darf das Podest so schnell drehen wie möglich.

      Ein Spiel dauert 11 Minuten pro Halbzeit. Das reicht, weil durch das 937 x 743 m große Spielfeld bedingt, die Kondition zu mehr nicht reicht. Am Ende gewinnt, wer die meisten Nüsse im Nüschel des Gegners versenkt hat. Es ist erlaubt, zu verwirren! Einst siegte Poriss Pecka gegen Luke Untrug mit 4 Nüssen in 3 verwirrenden Sätzen.

      Der 1. Satz hieß: „Deine Dennissocken rutschen!“

      Der 2. Satz lautete: „Guck mal, da fliegt ein Reh!“

      Der 3. Satz und Sieg: „Luke, ich bin dein Vater!“

      Von Poriss Pecka stammt das bekannte Zitat:

      „Lieber ein Dennis Poster als den Penis im Toaster!“

      Noch einige Worte zur korrekten Bekleidung. In der Halle wird auf speziellen Strümpfen mit Bremsen gespielt, Dennissocken genannt. Erdlinge dürfen sich mit Rutschsocken behelfen, die sie im Sanitätshaus in Größen für Erwachsene erwerben können. Beim Spiel im Freien trägt man zu Dennissocken unbedingt Sandalen und eine graue Badehose mit Nadelstreifen.

      Historische Entwicklung: Dennis wurde ursprünglich als reiner Männersport konzipiert. Für Damen gibt es inzwischen eine Variante mit dem Namen Denise. Bei Denise sind die D. Rex Podeste maximal 2 Meter hoch und pinkfarben. Als Tischspiel mit Wasserfarben gibt es für Kinder eine stark abgewandelte Version namens Tuschdennis.

      T.I.N.A. und HARRO

      „... und an dieser Stelle kommt Froni Verero ins Spiel!“

      Worum ging es? Shabbadag ärgerte sich über sich selbst. Hätte er bloß besser aufgepasst, anstatt Dennisergebnisse zu lesen.

      „Wir erhoffen uns von ihr auf verschiedenen Gebieten aufschlussreiche Erkenntnisse.“, erklärte Kurt Sichtig. „Das Froni mehrere Disziplinen abdeckt, ist für unser Vorhaben von großem Vorteil, dadurch können wir das Expeditionsteam personell klein halten. Froni obliegt die wissenschaftliche Leitung. Sie wird sich hauptsächlich einen Überblick darüber verschaffen, welche Gefahren die Altlasten des Eisenerzbergbaus mit sich bringen. In Siegen kam es in den letzten Jahren mehrmals zu sogenannten Tagesbrüchen.“

      Edelkraut meldete sich und fragte: „Was sind denn Tagesbrüche?“ „Eine berechtigte Frage!“, gab Kurt Sichtig zu und wendete sich an Froni: „Kannst du uns Laien in wenigen Worten etwas dazu sagen?“

      „Ja, gerne!“, sagte Froni und erklärte: „Tagesbrüche treten häufig durch den Einsturz alter Bergwergstollen auf. Wenn im Untergrund ein Stollen oder ein Schacht einstürzt und dieses, ich nenne es mal Loch, bis an die Erdoberfläche reicht, dann wird es als Tagesbruch bezeichnet.“ „Gehören dazu auch Höhlen?“, fragte Strausselbert. „Das ist eine Frage, da müsste ich eigentlich geologisches Wissen vermitteln oder bei euch voraussetzen, um sie ausführlich richtig zu beantworten. Mit wenigen Worten ausgedrückt entstehen Tagesbrüche nicht durch natürlich entstandene Hohlräume, sondern durch vom Menschen geschaffene Hohlräume. Reicht das fürs Erste als Erklärung?

      „Ich möchte wissen, wie groß so ein Tagesbruch ist!“, meldete sich Vicktoff.

      „Das ist ganz verschieden.“, wusste Froni. „Es gibt in den Butterbergen einen Tagesbruch, der hat einen Durchmesser von 190 Flippis. Das ist auf unserem Planeten zum Glück die Ausnahme. Allerdings häufen sich in jüngster Vergangenheit solche Auffälligkeiten. In den Butterbergen legten Urterraner Höhlenkolonien künstlich an. Durch Einsturz einiger Gänge sind darum Tagesbrüche aufgetreten. Deren Durchmesser variiert zwischen 40 bis 190 Flippis. Die Tiefe der Tagesbrüche kann ich nicht beziffern, da fehlen mir Daten. In den Wäschebergen gibt es ebenfalls Höhlen, die von Urterranern bewohnt wurden. Das sind allerdings natürlich entstandene Höhlen. Dort sind keine Tagesbrüche aufgetreten und ich erwarte da auch keine. Auf der Erde sind die Probleme erheblich größer. In Deutschland, besonders im Ruhrgebiet und im Siegerland, kam es in den letzten Jahren oft zu Tagesbrüchen. Diese Gebiete waren früher große Bergbauregionen. Die Gruben sind teilweise Jahrhunderte alt. Es kam bereits zu dramatischen Vorfällen

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