Die Expedition. Axel Schade

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Die Expedition - Axel Schade Verrückte Geschichten vom Planeten Terra!

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der Haardter Berg genannt wird. Die „Kackda Janethin Unität“ in Terrarium steht auf dem Harteberg. Statt eines Griesbergs wie in Terrarium, gibt es in Siegen einen Giersberg. Aber ohne Oberstübchen. Gravierende Unterschiede zwischen den Städten gibt es allerdings gleichermaßen. Während Terrarium ganzjährig ein angenehmes mediterranes Klima hat, ist das Wetter Siegens das glatte Gegenteil. Eingerahmt von Westerwald, Sauerland und am Rande des Rothaargebirges gelegen, regnet es häufig und im langen Winter schneit es oft ausgiebig.

      „Das Siegerland, ist euer Ziel!“, sagte Kurt Sichtig kurz und knapp und zeigte einige Fotos. „Wir haben uns unter anderem für das Siegerland entschieden, weil Shabbadag sich dort sehr gut auskennt. Wir möchten speziell in Siegen einige Dinge näher kennenlernen. Ihr werdet Schäden durch Spätfolgen des Bergbaus erforschen und wegen der Probleme die wir mit dem Bumskopf haben, im Siegerland vergleichende Studien in der dortigen Wisent Welt vornehmen. Zu allem erfahrt ihr in den kommenden Tagen mehr.“ Militärisch knapp und ebenso deutlich umriss Kurt Sichtig die Ziele der Expedition. Jetzt machte er mit Details weiter. Es folgten Beschreibungen der Siegerländer Landschaft, die für Shabbadag nicht neu waren. Darum hörte er bloß mit halber Aufmerksamkeit zu. Stattdessen widmete er sich Angenehmerem. Froni! Er schaute sie an. Sie bemerkte seine schmachtenden Blicke nicht, weil ihre Konzentration dem Vortrag galt. Für Froni war alles aufregend und neu. Shabbadag fiel ein, dass er überhaupt nicht exakt wusste, warum Froni zum Expeditionsteam gehört! Sie ist die Nichte des Oberbürgers, doch das reicht, bei aller Sympathie, die er für sie hegt, nicht als Qualifikation für eine solche Unternehmung! Bisher richtete er seine volle Aufmerksamkeit einzig und allein auf ihre wunderschöne Erscheinung, die ihn seit ihrer ersten Begegnung in ihren Bann zog. Allein dieses Stimulans trug Schuld daran, warum er bis jetzt nicht einen einzigen Gedanken daran verschwendete, welche Rolle sie eigentlich bei der Expedition spielte. Aus welchem Grund sollte sie Mitglied des Expeditionsteams sein? Was qualifizierte diese junge Frau dazu? Shabbadag nahm sich vor, es baldmöglichst in Erfahrung zu bringen. Bis dahin schaute er sie weiter an und nahm mit klopfendem Herzen ihr Bild in sich auf.

      Shabbadag langweilte sich fürchterlich beim Vortrag von Kurt Sichtig. Darum widmete er sich seinem Hobby, dem Dennissport. Heimlich aktivierte er unter dem Tisch seinen brandneuen Klapphirn Minicomputer und suchte die Dennisergebnisse vom Wochenende. Dazu kam er bis dato nicht. Die Dennissaison näherte sich dem Ende. Sein Lieblingsverein, Dennisclub Zweitracht Prügel, besaß gute Chancen, die Meisterschaft zu gewinnen. Vorausgesetzt die Neureichen von RB Spreiztsich machten ihnen nicht einen Strich durch die Rechnung.

      Vom D. Rex zum Dennis

      Dennis ist auf Terra ein sehr populäres Spiel. Damit wir uns nicht missverstehen: Das irdische Tennis und das terranische Dennis haben nichts miteinander zu tun.

      „Um Dennis spirituell Vollumfänglich zu realisieren, ist es erforderlich seine Wurzeln nachzuvollziehen!“,

      philosophierte einst Waldoof der Namentänzer. Profan ausgedrückt meinte er: Wer Dennis verstehen will, muss wissen, wo es herkommt. Der gute Mann hatte recht! Wer die Vergangenheit nicht kennt, versteht die Gegenwart nicht. Damit das Verstehen gelingt, begeben wir uns jetzt fiktiv auf eine Zeitreise. Nehmt Platz in Axels Zeitmaschine und fliegt mit mir viele tausend Jahre zurück. Wo landen wir da? Auf einem recht wüsten Planet Terra, der am Anfang seiner Entwicklung steht.

      Urterraner schlurfen dröge vor sich hin grunzend, erst halbwegs aufrecht gehend, durch die spärlich bewachsene öde Gegend. Schmutzig, ungepflegt, voller Ungeziefer, mit langen verfilzten Haaren und fusseligen Rauschebärten. Ein beschämender Anblick. Bemitleidenswert unansehnlich! Doch ihre Männer toppten das locker!

      Diese einfältigen sabbernden grunzenden Kerle roch man schon mindestens 126 Meter gegen den Wind! Sie verströmten den abartigen Gestank einer exquisiten Mischung aus Dreck und Unrat jeglicher Couleur. Grundbausteine dieser Komposition setzten sich aus verwesenden pflanzlichen und fleischlichen Nahrungsresten in Mund und Brustbehaarung zusammen. Der dampfende Odem des Mundgullis hätte, nach heutigen Hygienestandards bemessen, zur sofortigen Isolierung der Person, in einer hermetisch von der Außenwelt abgeschlossenen luftdichten Kabine, geführt. Doch wer denkt, das sei alles gewesen mit der Beschreibung des Gestanks, der kann froh sein, damals nicht dabei gewesen zu sein! Das war bei weitem nicht alles, was der maskuline Haudegen auf der Palette hatte. Ich sage nur ein Wort: Achselhöhlen! Der Mief des verklebten Buketts der mehrschichtigen dort angesammelten Schweißsekretion, gehörte heutzutage auf die Liste der weltweit verbotenen Nervengase und war zudem auch noch leicht entflammbar. Zu diesem Ensemble gesellten sich tröpfchenweise Beigaben verklebten Urins an den Beinen, die in der Spargelzeit geruchstechnisch etwas überwogen. Ein munterer Kleintierzoo bewohnte die Intimregion zwischen Anus und Hodensack. Was da abging, liebe Leute, schildere ich aus ästhetischen, moralischen, humanitären, und weiteren Abgründen lieber nicht. Da geht Tierschutz eindeutig vor! Abgeschlossen ward das blumige Arrangement der Aromen durch die fantasievollsten Duftvariationen von Käsefüßen. Wie man aus dieser blumigen Beschreibung des virilen Körpergeruchs erfährt, handelte es sich um ein extraordinär exklusives Aroma, welches die maskulinen Stinkbomben verströmten. Nichts anderes, als exakt dieser pestartige Geruch, erwies sich letztlich als das Hauptproblem für den Fortbestand des terranischen Urmenschen! Denn der Gestank lockte seinen größten Feind an. Den Dennissaurus Rex!

      Der Dennissaurus Rex war ein unentwegt schlecht gelaunter, gänzlich humorloser Geselle mit riesigem Maul, messerscharfen Zähnen und unstillbarem Hunger. An erster Stelle seiner Speisekarte standen Stinke Terraner. D. Rex liebte ihren penetranten Körpergeruch, den er als pikant und deliziös empfand. Darum rotierte Tagsüber nur ein Gedanke in seinem erbsengroßen Hirn: Terraner jagen zwecks Nahrungsaufnahme. Die Urterraner fanden das nicht gut und knurrten. Sie verweilten in ihrer geistigen Entwicklung gerade in der intellektuellen Findungsphase. Das Verknüpfen der Synapsen durch vielfältige Schlüsselreize stand aktuell nicht auf ihrer Agenda. Viel mehr als Knurren und Sachen nicht gut finden, schafften sie kaum. Um es unmissverständlich zu sagen: Der IQ reichte bei den Vollpfosten gerade so weit, dass sie sich nicht auf die Füße oder in die eigene Wohnhöhle schissen. D. Rex lichtete in schöner Regelmäßigkeit, die nicht allzu dichten Reihen der schmackhaften Terraner. Das führte um ein Haar zum frühen Aussterben der jungen Rasse. Glücklicherweise hielt das Schicksal kräftig dagegen. Eine unbeabsichtigte Beobachtung sicherte das Überleben der Spezies. Diese bedeutende Episode ereignete sich wie folgt: Beim sonntäglichen Spaziergang machte ein männliches Zwillingspaar (8 & 9 Jahre alt) eine Entdeckung. Die Jungen hörten auf die Namen Mono und Stereo. Die Beiden wuchsen ohne großen äußeren Druck auf und konnten sich frei entfalten. Ihre Mutter Hi und ihr Vater Fi, gehörten zur repressionsfreien Waldoofbewegung. Sie verfolgten einen Erziehungsstil, der Kinder den Belastungen der Wirklichkeit von klein auf unverschleiert aussetzt. Hi und Fi akzeptierten das Verhalten ihrer Brut, wie es war. Sie beschränkten deren Handlungsspielräume und Autonomie in keiner Weise. Trotzdem hielten Mama und Papa immer ein waches Auge auf die Kleinen und ließen sich nicht von den Plagen veräppeln. Hi und Fi wussten genau, das Mono und Stereo Typen waren, die nicht immer die Wahrheit sagten. Sie wussten genau, das Mono log. Darum zweifelten sie zunächst, ob die Geschichte, die ihnen die Jungs auftischten, wirklich stimmte.

      Mono und Stereo beobachteten einen D. Rex beim „in den Wald kacken“. Der Saurier machte es sich gerade gemütlich um die Verrichtung einzuläuten, als die Kinder um die Ecke bogen. Der Ort war ihnen wohlbekannt, es handelte sich um das Nussabbaugebiet ihres Stammes. Die Sträucher hingen voller Nüsse aller Arten. Nun hockte der dicke Saurier kackend mitten in den Nahrungsmitteln und schnupperte zum Zeitvertreib mit seinem Nüschel an den Ästen der Nusssträucher. Weit blähten sich dabei die Nüstern des Urviehs. Nach einigen Minuten musste D. Rex stark husten. Dem Husten folgten Prusten und Japsen und er schnappte nach Luft. Knallrot traten beide Augen weit aus ihren Höhlen. Tränenflüssigkeit floss in Bächen seine Wangen hinab. Der Nüschel schwoll rasant und blähte sich zu enormer Größe. Man meinte, das Riechorgan wolle jeden Moment platzen. Schließlich hustete D. Rex nochmal, dann fiel er um. Tot!

      Die

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