Die Expedition. Axel Schade

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Die Expedition - Axel Schade Verrückte Geschichten vom Planeten Terra!

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Tittus Doppeldee saß gegenüber. „Ihr beiden kennt euch ja schon!“, sagte dieser wissend. „Sind Ihnen die anderen Herrschaften ebenfalls bekannt?“ Shabbadag sah sich um. Persönlich kannte er nur eine weitere Person. Sigrid Sörvis ahlte sich gemütlich in einem mächtigen Ohrensessel. „Hallo!“, sagte sie grinsend, als er sie entdeckte und lachte laut auf, weil er so perplex aussah. „Überraschung!“, rief sie gut gelaunt. Die Anwesenden stimmten in ihr heiteres Lachen ein. Die ungezwungene Stimmung löste Shabbadags Anspannung etwas. Ferner trug die Anwesenheit zweier Bekannter dazu bei, dass sein Auftreten sicherer wurde.

      Eine bemerkenswert gutaussehende junge Frau, die neben Tittus Doppeldee saß, kannte er (leider) nicht. Oberbürger Doppeldee stellte sie vor. „Darf ich bekannt machen? Das ist meine liebe Nichte! Die überaus wissbegierige und hochtalentierte Froni Verero!“ Froni lächelte charmant. Sie sah Shabbadag aus tiefblauen Augen an. Shabbadag traf dieser Blick auf Anhieb mitten ins Herz. Froni hielt ihm ihre rechte Hand zum Gruß hin. Lächelnd sagte sie: „Hallo Shabbadag. Freut mich sehr, dich kennenzulernen! Kannst mich Froni nennen!“ Shabbadag wurde es kalt und heiß zugleich, als er ihre Hand ergriff. Eine Gefühlsexplosion, wie sie in diesem Moment in seinem Körper stattfand, erlebte er nie zuvor! Froni überwältigte ihn im Sturm. Er brachte es soeben noch fertig, seinen Namen halbwegs anständig fehlerfrei zu stammeln. Danach sank er zurück in die weichen Polster des Sofas. Hochrot im Gesicht, emotional komplett überfordert. Er vermutete, dass er wie ein Vollidiot dastand. Die Männer im Raum bemerkten nichts davon. Sigrid Sörvis hingegen schon. Sie glaubte an die Liebe auf den ersten Blick und grinste Froni vielsagend an und zwinkerte ihr zu. Froni antwortete mit einem Nicken. Dabei lächelte sie, als wolle sie Sigrid zu verstehen geben: „Ja, du hast nicht zu viel versprochen! Das ist wirklich ein total Süßer!“

      Zwei Herren der Runde waren Shabbadag nicht persönlich bekannt. Durch ihre Prominenz erkannte er sie aber sofort. Beide bedeutende Forscher, einer von ihnen regierte bereits als Oberbürger. Es handelte sich dabei um den ehrenwerten Professor Lee Verwagen, Dekan der Kackda Janethin Unität. Der andere Herr ist Kurt Sichtig, ein anerkannter Forscher. Dieser moderiert seit Jahren eine erfolgreiche wissenschaftliche Teleguck Sendung, die Shabbadag regelmäßig anschaute. Zunächst stellte der Oberbürger Kurt Sichtig vor. Als Kurt Sichtig Shabbadags Hand zum Gruß ergriff, lief Shabbadag augenblicklich ein unangenehmer Schauer über den Rücken. Es entstand das gegenteilige Gefühl zu dem, welches er bei der Berührung Fronis erlebte. Die Hand des Kurt Sichtig fühlte sich sonderbar an. Kalt und feucht. Als Shabbadag sie drückte, entstand der Eindruck in mit Gelee gefülltes Gummi zu greifen. Unangenehm.

      Als Nächsten lernte er Professor Lee Verwagen kennen, Vorgänger von Tittus Doppeldee auf der Position des Oberbürgers. Er erfüllte die „Vornehme Aufgabe“ und leistete Terra einen fantastischen Dienst. Lee führte das Autoinduktionssystem ein. Später kommen wir darauf zurück. Zudem ist der Professor verantwortlich für den Ausbau fruchtbarer Handelsbeziehungen zu Bewohnern anderer Planeten in ihrem Teil des Weltraums. Unter Leitung des Professors baute man den Warenaustausch mit diesen Völkern bedeutend aus. Trotzdem, dass sich darunter Planeten befinden, die nicht auf dem technologischen Stand Terras sind, entwickelte sich reger Handel in friedlichem Miteinander. Hauptaufgabe des Professors ist nichtsdestotrotz die Leitung der Kackda Janethin Unität.

      „Shabbadag!“, begann Oberbürger Doppeldee. „Wir möchten etwas mit Ihnen besprechen, dass der allerhöchsten Geheimhaltung unterliegt. Egal mit welchem Ergebnis unser Gespräch endet, es darf nichts davon diesen Raum verlassen. Verstehen Sie das?“ „Ja!“, nickte Shabbadag. „Also gut. Ich übergebe das Wort an Professor Verwagen. Bitte sehr.“ Mit einer einladenden Geste in Richtung des Professors beendete der Oberbürger seine Einführung.

      Überraschenderweise entpuppte sich Professor Lee Verwagen als Mann kurzer Erklärungen. Oft hören sich Akademiker gerne selber reden, jedenfalls nach der Meinung von Shabbadag. Professor Lee Verwagen bildete eine wohltuende Ausnahme. „Shabbadag, ich will es kurz machen. Oberbürger Doppeldee möchte seine „Vornehme Aufgabe“ erfüllen. Dazu hat er folgende Idee: Wir stellen ein Expeditionsteam zusammen, um Forschungen auf der Erde durchzuführen, aus denen wir Gewinn für Terra ziehen können. Ein speziell für diese Aufgabe geschultes Expeditionsteam soll sich, getarnt als Touristen, zwischen den Erde Menschen bewegen, forschen und Erkenntnisse sammeln. Wir möchten sie gerne als Leiter der Unternehmung gewinnen. Da sie bereits eine, zwar ungewollte, Erfahrung dieser Art gemacht und gemeistert haben, dachten wir an sie als Expeditionsleiter. Was sagen sie dazu?“ Shabbadag war überrascht. Damit hatte er nicht gerechnet. Darum sagte er: „Ich bin überrascht! Damit habe ich nicht gerechnet!“

      „Ich bin bei dieser Expedition dabei!“, sagte Sigrid zu Shabbadag. Sie hoffte, mit dieser Information Shabbadags Entscheidung zu erleichtern. Sie vertraute ihm und hoffte, dass er zusagte. „Ich komme ebenfalls mit!“, schloss sich sein Freund Strausselbert der Vorrednerin an. Das macht die Sache interessant, dachte Shabbadag. Zwei Freunde an der Seite zu haben ist sicher eine gute Option. „Ich fliege ebenfalls mit!“, meldete sich die bildhübsche Froni Verero zu Wort. Da musste Shabbadag nicht mehr nachdenken und sagte: „Klar, warum nicht? Ich bin dabei!“ „Klasse!“, rief Oberbürger Tittus Doppeldee begeistert und haute vergnügt mit der flachen Hand auf den Tisch, dass die Tassen hüpften. „Das müssen wir begießen!“ Er griff zum Telesprech und bestellte bei Resi Denz Schwappski mit Schuss für alle.

      Schwappski mit Schuss ist auf Terra das beliebteste alkoholhaltige Getränk. Der Drink wird zu allen Gelegenheiten kredenzt. Zum Beispiel zum Frühstück, da ursprünglich als Muntermacher gedacht. In Teil 1 wird erklärt, wie der Schwappski erfunden wurde.

      Nachdem sie auf den Erfolg der Expedition angestoßen hatten, besprachen sie relevante Themen, ohne dabei zu sehr in die Tiefe zu gehen. Im Wesentlichen ging es um Inhalte der Schulungen für die Expeditionsteilnehmer. Kurt Sichtig stellte das Ziel und den Grund der Expedition vor. „Ein Team soll Informationen zum Nutzen Terras sammeln. Die beiden Haupthemen: Bergbauschäden und überhandnehmende Probleme mit dem terranischen Wildrind. Vorarbeiten ergaben, dass die Stadt Siegen in Deutschland die geeignetste ist, um beide Themen abzuarbeiten. Siegen ähnelt topografisch frappierend unserer Hauptstadt Terrarium. Beide Städte prägte in der Vergangenheit der Bergbau. In Terrarium liegt diese Zeit schon sehr lange zurück, in Siegen endete der Bergbau in den 1960er Jahren. Sie wissen es vielleicht? Am nördlichen Stadtrand von Terrarium trat jüngst ein Phänomen auf, dass die Bevölkerung erschreckte. Durch den Einsturz eines alten Minenschachts entstand in einem Wohngebiet ein Loch auf einem Grundstück. Das Unglück geschah im Einzugsgebiet der Abbaugebiete Seife haltiger Mineralien der Butterberge. Das sich bei diesem Malheur niemand verletzte, war reines Glück. Mit solchen sogenannten Tagesbrüchen hat die Stadt Siegen ebenso zu kämpfen. Das terranische Expeditionsteam bekommt den Auftrag, sich diese Umstände und den Umgang damit vor Ort anzuschauen. Oberbürger Doppeldee hofft, daraus brauchbare Lösungen abzuleiten.“ Kurt Sichtig trank einen Schluck Perlenwasser, anschließend setzte er seine Einführung fort. „Das zweite Ziel der Expedition ist die Wisent Welt im Rothaargebirge bei Siegen. Sie beherbergt etliche dieser Wildrinder. Die sorgen seit ihrer Auswilderung bei Waldbauern für Unbehagen, denn die Wisente richten Schäden an. Aus diesem Grund wollen wir hinschauen, wie die Menschen der Erde mit dem Problem umgehen. Das Wisent ist vergleichbar mit dem terranischen Wildrind Bumskopf, welches in jüngster Vergangenheit auffälliges Verhalten zeigt. Die Schäden die der Bumskopf verursacht sind nicht mehr tragbar. Sie belaufen sich in diesem Jahr bereits auf rund 50.000 Schniedis. Versicherungen weigerten sich schon in Einzelfällen die Schäden zu regulieren. Es müssen dringend Lösungen für das Problem her.“

      Beim dritten Gesprächspunkt ging es um ein neues Raumschiff. Die FLUGS Raumgleiter Fabrik entwickelte in den letzten Monaten einen streng geheimen Prototyp. Shabbadags Aufgabe würde sein, die Maschine auf ihre zivile Tauglichkeit zu testen. Zur Unterstützung wird ihm ein erfahrener Pilot der „Terranischen Freiwilligen Armee (TFA)“ an die Seite gestellt. Der neue FLUGS Raumgleiter ist gespickt mit Innovationen, die verlangen, dass Shabbadag und der Copilot sich einer intensiven Schulung unterziehen müssen.

      Der

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