Die Pferdelords 11 - Die Schmieden von Rumak. Michael Schenk

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Die Pferdelords 11 - Die Schmieden von Rumak - Michael Schenk Die Pferdelords

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der Brutmeister der Bruthöhle zufrieden, so schickt er uns zum Waffenmeister, wo wir unsere Ausrüstung und Waffen erhalten. Nur zwei oder drei Monde der Übung, und wir sind fertige Legionäre. Von Anbeginn können wir laufen und sprechen. Wir müssen es nicht erst lernen.“ Er warf einen Blick auf Neliana, die dies bemerkte und ihn strahlend anlächelte. „Bei euren Würfen dauert dies viele Jahreswenden.“

      „Neliana lernt sehr schnell“, wandte Llaranya ein und winkte das Mädchen zu sich. Fangschlags Erleichterung war offenkundig.

      „Ja, das tut sie“, stimmte Nedeam zu. „Schneller als andere Kinder.“

      „Sie ist eine halbe Elfin.“

      „Wie könnte ich das vergessen?“, brummte Nedeam. „Du versäumst kaum eine Gelegenheit, dies zu erwähnen.“

      Llaranya stutzte. Plötzlich nickte sie und trat zu Nedeam, um ihn sanft zu berühren. „Du weißt, dass ich keine Vorurteile gegen die Menschen hege. Du weißt, wie sehr ich dich liebe. Es mag sein, dass ich die Abstammung Nelianas ein wenig oft anspreche, doch ich tue dies nicht ohne Grund, mein Liebster. Sie wird schneller wachsen und schneller lernen als die anderen Kinder des Pferdevolkes, und das müssen wir berücksichtigen.“

      „Wie meinst du das?“, fragte Nedeam irritiert.

      „Dass wir nicht mehr lange zögern sollten, mit ihren Schulungen zu beginnen.“

      „Sie ist erst zwei Jahreswenden alt“, knurrte der Pferdefürst.

      „Je früher sie lernt, desto früher kann sie kämpfen“, meldete sich Fangschlag zu Wort. „Unsere Würfe beherrschen dies …“

      „Misch dich da nicht ein“, meinte Nedeam verdrießlich. „Zudem ist unser Augenstern kein Wurf.“

      „Ich weiß das“, führte Fangschlag unerschrocken aus. „Natürlich ist das für euren Jungwurf ein Nachteil und so …“

      „Fangschlag!“

      Dieser räusperte sich, während die Elfin ihm ein betörendes Lächeln schenkte. „Er hat dennoch Recht, Nedeam. Je früher sie lernt und die Waffenkunst übt, desto perfekter wird sie als Kriegerin sein.“

      „Kriegerin?“ Nedeams Gesicht rötete sich. Er konnte sich seine süße Tochter kaum als blutrünstige Kämpferin vorstellen. Andererseits, wenn er die Kriegskunst ihrer Mutter bedachte … „Ich kann mich entsinnen, dass es bei den Elfen üblich ist, dass die Männer in den Krieg ziehen und nicht die Frauen. So wie es auch den Traditionen des Pferdevolkes entspricht.“

      „Das mag für die elfischen Häuser des Waldes und jene der See gelten“, gab sie zu. „Ich hingegen bin vom Hause des Urbaums.“ Sie kraulte ihm sanft den Nacken, und die dortigen Härchen stellten sich unmerklich auf. „Als der Bannzauber der Grauen Wesen unsere Krieger traf, mussten wir Frauen das Waffenhandwerk beherrschen, und wir erlernten es gut. Du müsstest dies wissen, mein Liebster, denn ein gewisser Nedeam trug maßgeblich dazu bei, unser Haus des Urbaums aus dem bösartigen Bann zu befreien.“

      „Sie ist erst zwei Jahreswenden …“

      „Unsere Würfe …“, begann Fangschlag und wurde von Nedeam wütend unterbrochen.

      „Hier geht es nicht um Würfe, sondern um Neliana, verdammt“, brüllte der Pferdefürst und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Sie soll ihr Kindsein genießen und wird wahrhaftig noch früh genug mit den Grausamkeiten des Lebens konfrontiert werden.“

      Die aufflammende Wut des Vaters ängstigte das Mädchen, welches solche Ausbrüche kaum kannte. Tränen flossen über ihr Gesicht.

      „Da hast du es“, sagte Llaranya ärgerlich. „Du hast sie erschreckt.“

      Fangschlag öffnete den Mund, um etwas zu sagen, und Nedeam sah ihn drohend an. „Keinen Laut, keinen Mucks, Fangschlag. Das hier ist ein Menschending.“

      Das Rundohr nickte. „Ich, äh, habe sicher noch etwas Bedeutsames zu erledigen.“

      „Davon bin ich fest überzeugt“, stimmte der Pferdefürst zu.

      Der Ork verließ hastig das Arbeitszimmer, und Neliana beruhigte sich wieder, als ihr die Eltern gleichermaßen Trost spendeten.

      Nedeam vermied es, das Thema wieder aufzunehmen. Er kannte Llaranya gut genug, um zu wissen, dass sie von ihrer Meinung nicht abrücken würde. Die Aussicht, dass seine Tochter die Waffenkunst erlernen sollte, behagte ihm in keiner Weise, auch wenn er eingestehen musste, dass Llaranyas Fähigkeiten schon gelegentlich sehr hilfreich gewesen waren.

      Die Elfin schien seine Gedanken zu erraten. „Sie soll nicht gleich das Schwert schwingen, Liebster. Doch es kann nicht schaden, wenn sie damit umzugehen weiß.“

      Kräftiges Pochen war an der Tür zu hören, und als sie aufschwang, standen Fangschlag und die Ehrenwache dahinter.

      Das Rundohr sah Nedeams Gesichtsausdruck und machte eine beschwichtigende Geste. „Es geht nicht um euren Jungwurf“, sagte er rasch. „Die Hochmark hat einen unerwarteten Gast. Einen hohen Gast, wie ich meine.“

      Hinter den beiden wurde eine dritte Gestalt sichtbar.

      Nedeams Augen weiteten sich. „Marnalf.“

      Kapitel 9

      Die Macht des Schwarzen Lords stützte sich vor allem auf die Masse seiner Legionen. Ihre Rundohren und Spitzohren wurden in den unterirdischen Bruthöhlen unter der Aufsicht der Brutmeister gezüchtet. Sie wuchsen in den Schleimbeuteln heran, umgeben von Nährschlamm. Ausreichende Nährstoffe und die richtige Temperatur waren die Grundvoraussetzungen dafür, dass die Würfe gelangen. Wer den Anforderungen der Brutmeister nicht genügte, wanderte zurück in den Nährschlamm und sorgte so für das Aufwachsen geeigneterer Legionäre. Die Bruthöhlen waren riesige Kavernen, heiß und voller Dünste. Die Decken der Gewölbe wurden durch gewaltige Säulen gestützt, und dies war auch erforderlich, denn der Allerhöchste schützte die Anlagen, indem er mächtige Festungen über ihnen errichtete. In diesen schmiedete man die Rüstungen und Waffen der Legionen, und dort entstand die Macht des Herrschers.

      Das große Beben, welches den Menschenreichen so viel Schaden zugefügt und den neuen Spaltpass hatte entstehen lassen, war auch am Reich des Schwarzen Lords nicht spurlos vorübergegangen. Im Gegenteil, zwei der Bruthöhlen waren ihm zum Opfer gefallen. Die Deckensäulen waren zerborsten und die von ihnen gestützten Festungen waren in die Hohlräume darunter gestürzt. Fertig ausgebildete und ausgerüstete Legionen und zahlreiche neue Würfe waren vernichtet worden. Weit schwerwiegender war der Verlust jener Grauen Wesen, die dort als Brut- oder Waffenmeister die Aufsicht geführt hatten. Nun mussten neue Bruthöhlen angelegt werden, und zahllose Orks waren damit beschäftigt, aus den Überresten zu bergen, was sich noch verwerten ließ. Dazu gehörten auch die Kadaver jener, die erschlagen worden waren und die nun den Nährschlamm anderer Bruthöhlen kräftigen sollten. Deren Wurfrate hatte man erhöht, um die Verluste rasch auszugleichen.

      Doch das große Beben beseitigte zugleich eines der größten Probleme des Schwarzen Lords. Im Verlauf der Jahrtausende waren unzählige Legionen gegen den Feind marschiert und nie zurückgekehrt. Legionen mit metallenen Waffen und Rüstungen, die verloren waren. Legionäre waren Wurfmaterial und leicht zu ersetzen, nicht jedoch das kostbare Metall. So waren im Land der Orks die alten Schlachtfelder

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