Spinnen-Feind. Michael H. Schenk

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Spinnen-Feind - Michael H. Schenk

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Eine sehr klägliche Reserve, falls man doch einmal aussteigen musste, und die Suchmannschaften in ihrem Shuttle die Position nicht kannten.

      Am Ende der F-41C ragte das klassische Seitenleitwerk auf. Doch diente es hier als Verankerung für den runden Radardom.

      Was an die atmosphärischen Jäger erinnerte, waren die Tragflächen. Sie setzten dicht hinter dem Bug des Rumpfes an und endeten am Heck. Von oben sah der Jäger daher wie ein relativ stumpfes Dreieck aus. In diesen Tragflächen waren die Tanks für Plasma und Sauerstoff montiert. Die Enden der Flächen waren nach unten abgewinkelt und mit Kufen versehen. Auf ihnen stand der Jäger im Ruhezustand.

      Tim O´Donnel sah in den Rückspiegel. Eigentlich einen Monitor, der ihm das Bild der Heckkamera zeigte. Die beiden Träger waren kaum noch zu erkennen. In wenigen Minuten würden sie nur noch auf dem Radarbild zu sehen sein.

      Der Pilot blickte kurz zu den Seiten. An seinen “Schwingen” rasten die anderen Jäger dahin. Er musste kurz lächeln. Trotz der Weiten des Weltraums war es eine typische Angewohnheit der Piloten, in enger Formation zu fliegen. Am Seitenleitwerk der rechts fliegenden F-41C erkannte er sogar das Symbol des “Uncle Sam”, der den Namen des Geschwaders “Yankee” symbolisierte. Die links fliegende Maschine war von der Moskva. Auf der Fahne der russischen Föderation war ein nach vorne weisendes Schwert aufgemalt.

      Erneut grinste der Amerikaner irischer Abstammung. Da nannte man sich Raumfahrer, aber man fuhr nicht durch den Raum, sonder man durchflog ihn. Warum nannte man die Raumfahrer dann nicht Raumflieger?

      “Indianer!” Die aufgeregte Stimme gehörte dem jüngsten Piloten des Yankee-Geschwaders.

      O´Donnel blickte auf seinen Radarmonitor, konnte jedoch nichts erkennen. “Yankee-Nine von Yankee-One. Wo hast du die Burschen gesehen? Mein Monitor ist leer.”

      Was Tim nicht unbedingt verwunderte. Es war ein altbewährtes Mittel, das Radar des Feindes zu stören. Indianer ... Dieses Wort war für die einstige US-Kavallerie das Synonym für „Feind“ gewesen. Zu jener längst vergangenen Zeit, als man dem Gegner noch mit Trompetengeschmetter und gezogenem Säbel entgegen ritt. Obwohl die Verwendung des Wortes, zumindest als Identifikation eines Feindes, politisch absolut unkorrekt war, hatte es sich bei den Jägerpiloten gehalten. Selbst Tims Kamerad Tom Lightfoot benutzte diesen Begriff, und der war immerhin ein reinblütiger Mohawk-Indianer.

      “Ich habe eben, unmittelbar an der Planetenkrümmung des Mars, ein seltsames, bläuliches Leuchten gesehen”, meldete Yankee-Nine aufgeregt.

      Tim nahm die anwachsende Planetenkrümmung genauer in Augenschein. Er konnte nichts erkennen. Weder auf dem Monitor, noch mit dem bloßen Auge. Obwohl ... ja, da war etwas. Ein bläuliches Flimmern. War das nur ein Lichtreflex oder...

      Tim O´Donnel spürte den Druck und sah den hellen Lichtschein, dann schossen Teile des neben ihm explodierten F-41C in alle Richtungen. Sein eigener Jäger wurde aus dem Kurs geschleudert, wirbelte über den seitlich fliegenden russischen Jäger hinweg. Vor Tims Augen flammten zwei rote Lämpchen auf. Jene kleinen Lichter, die nicht umsonst als Panikleuchten bezeichnet wurden. Tim O´Donnel hatte bei der UNO-Polizeiaktion über Miramar im Feuer gestanden und geriet nicht in Panik.

      “Mist”, fluchte er halblaut und befahl den vereinten Geschwadern instinktiv, sofort auszuschwärmen, während er mit geübten Griffen den getroffenen Treibstofftank versiegelte und, nach kurzem Blick aus dem Cockpit, feststellte, das Teile des explodierten Jägers den Rumpf seiner eigenen Maschine getroffen hatten.

      Verdammt, er sah jetzt schon aus wie ein Schweizer Käse und hatte noch keinen einzigen Schuss abgefeuert. Worauf auch?

      Aber dann sah er sie. Die von blauem Leuchten umgebenen Fünfzacke waren in ihrer fremdartigen Form sicher unverwechselbar.

      Er registrierte einige dieser Objekte vor seinem Bug, drückte automatisch auf den Auslöser der Gatlingkanonen. Es sah aus, als würden seine Waffen Laserblitze verschießen, aber das lag nur an der rasenden Folge der Geschosse, von denen jedes vierte Leuchtspur war. O´Donnel glaubte nicht, dass er etwas getroffen hatte. Die Bewegungen, rings um ihn herum, erfolgten zu rasch.

      Sein Kommunikationskanal schwirrte von Funksprüchen, seine Blicke hasteten über die Displays und versuchten zugleich, den Raum um ihn herum zu erfassen. Er sah violette Flammenzungen und die weißen Spuren der Leuchtspurgeschosse. Dazwischen blühte ab und zu ein Feuerball auf.

      Verdammt, schon die Gefechte innerhalb einer Atmosphäre liefen rasend schnell ab. Zumindest, wenn sich Maschinen mit Mach 1 oder 2 einander näherten. Hier war das Tempo noch höher, und das war eines der grundlegenden Probleme im Raumkampf. Die Piloten hatten es gegeneinander trainiert und wussten, dass es nur dann eine gute Chance gab, auch etwas zu treffen, wenn man das Ziel direkt anflog. Daher beunruhigten Tim O´Donnel die Flammenzungen und Geschoßspuren nicht sonderlich. Er würde erst dann anfangen, sich sehr ernsthafte Sorgen zu machen, wenn sich eine zielsuchende Rakete an das Heck seines Babys hing.

      “Ich hab einen!” Der triumphierende Schrei eines Geschwaderkameraden drang über den Helmfunk.

      Wieder sah der Pilot einen Fünfzack vor sich auftauchen und diesmal hatte er Glück. Er flog direkt auf den Unbekannten zu, holte sogar auf. Tim löste zwei Raketen aus und drückte auf den Feuerknopf der Gatlings. Er fühlte die leichten Erschütterungen seiner Maschine, als sich, in dem kurzen Feuerstoß, ein paar Tausend Geschosse aus den rotierenden Läufen lösten.

      Zum ersten Mal sah Tim eine Feindmaschine etwas genauer. Von hinten wirkte das Objekt fast Diskusförmig. Ein blaues Licht schien das Objekt einzuhüllen. Tim sah seine Geschosse einschlagen, sah in dem blauen Leuchten helle Blitze aufglühen.

      Der Gegner bremste derart abrupt, dass Tim Mühe hatte, nicht mit ihm zusammenzuprallen. Seine Raketen verfehlten ihr Ziel, flogen daran vorbei und begannen mit ihrem Wendemanöver, um es erneut zu erfassen.

      Das feindliche Objekt besaß auf der Oberseite eine Ausbuchtung. Tim vermutete darin das Cockpit. Irgendwo musste der Pilot ja sitzen, und der sehr flache Fünfzack hatte nicht mehr als sechs Meter Durchmesser. Verflucht klein, wie Tim sich dachte. Die Kanzel schien vorne rund zu sein und lief hinten spitz zu. Jedenfalls vermutete Tim, aufgrund der Flugrichtung, dass jenes runde Teil vorne war.

      Plötzlich sah er nicht auf die Spitze, sondern auf diese Rundung. Tim staunte, wie sich das Objekt, innerhalb von Sekundenbruchteilen, derart drehen konnte. Violettes Feuer griff nach seinem Jäger.

      Im Reflex riss O´Donnel seine F-41C zur Seite.

      “Shib”, fluchte er abermals, als ein erneuter Ruck durch seinen Jäger ging, und eine ganze Reihe von roten Lichtern blitzte. Er war an der Feindmaschine vorbei, hatte sie jetzt in seinem Nacken, und versuchte einen hektischen Zickzack-Kurs.

      Was machten seine abgefeuerten Raketen? Shib, wo waren die lahmen Mistdinger?

      Auf dem Monitor sah er sie herankommen, redlich bemüht, die Feindmaschine einzuholen. Tim wollte gerade aufatmen, als die Entfernungszünder die Raketen, nach Ablauf der Sicherheitsstrecke, zur Explosion brachten.

      “Shib!”, schrie Tim auf.

      Eine violette Feuerzunge strich an seiner Maschine vorbei.

      Tim löste seine letzten beiden Raketen aus. Gehorsam glitten sie unter den Tragflächen nach vorne, wendeten und rasten dem Fünfzack entgegen.

      Vielleicht kannten die Fremden so etwas nicht. Jedenfalls wich der Bursche nicht aus. Beide Raketen trafen das

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