Spinnen-Feind. Michael H. Schenk

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Spinnen-Feind - Michael H. Schenk

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Schwerelosigkeit, schlurfte er auf eine der Luken zu.

      Als er die Gesichter der Kameraden sah, ahnte er, wie er selbst wohl aussehen musste. Erschöpft, mit rotgeränderten Augen und dicht vor der Resignation. Voller Trauer um die toten Kameraden und Kameradinnen der Yorktown.

      “Und der Moskva”, dachte Tim, als zwei Sanitäter eine in einen Raumanzug gekleidete Gestalt vorbeitransportierten. Die Helmscheibe des Verletzten war geschlossen, und Tim war froh darüber. Sie war innen voller Blut.

      “Wir werden uns jetzt nach Hause schleppen”, eröffnete ihnen eine Stunde später der russische Trägerkommandant. “Die UNSA ist benachrichtigt und man hat versprochen, uns eine Eskorte entgegenzuschicken. Bis dahin müssen wir darauf gefasst sein, notfalls erneut zu kämpfen, auch wenn wir bislang nicht verfolgt werden. Der Heimflug wird nicht einfach. Wir haben schwere Schäden und laufen mit verminderter Kraft. Unsere Raketenvorräte sind nahezu erschöpft. Aber wir werden es schaffen. Unseren panamerikanischen Kameraden möchte in noch sagen, dass wir alle hier um ihre Besatzung und die Yorktown trauern. Es tut mir besonders leid, dass wir nicht in der Lage waren, möglichen Überlebenden zu helfen. Ich bitte Sie alle darum, dies zu verstehen. Wir alle haben die Yorktown verloren. Wir alle, die gesamte Menschheit. Wir hätten nicht noch die Moskva verlieren dürfen. Ich... es tut mir leid.”

      Tim sah den russischen Offizier an. Er sah die Augen des Mannes und glaubte ihm. O´Donnel fühlte die Trauer in sich und den anderen Männern und Frauen. Wenn sie zu Hause waren, dann würden sie ein paar Gläser auf die Gefallenen heben. Darauf, wieder hinauszufliegen, und den Aliens, mit Raketen und Gatlings, den Namen der Yorktown in die Fünfzacke zu gravieren. Yeah, das würden sie tun.

      Der Trägerkommandant räusperte sich. “Leider werde ich Sie bitten müssen, in Schichten über der Moskva Patrouille zu fliegen. Wir haben unser oberes Radar verloren und sind somit auf einem Auge blind. Ihr Kamerad O´Donnel ist der ranghöchste Pilot an Bord. Major Cruschenko ist gefallen. Wenn Sie die Freundlichkeit hätten?”

      Für Tim war es keine Freundlichkeit. Es war selbstverständlich. Es war an der Zeit für die Menschheit, endgültig zusammenzuwachsen.

      Die Moskva schleppte sich zur Erde. Nach zehn Tagen wurde der angeschlagene Träger von den Kreuzern Schwert des Islam und Montana erreicht.

      Bereits während des Rückfluges wurden alle verfügbaren Informationen an das UNSA-Hauptquartier in Kopenhagen übermittelt. Es waren keine Informationen, die General Prenauld und seinen Stab besonders erfreut hätten. Der Verlust der Yorktown wog schwer.

      “Wir haben übel eingesteckt, das ist nicht zu leugnen”, knurrte Jean Prenauld grimmig. “Der einzige Lichtblick, wenn man es so bezeichnen mag, ist die Tatsache, dass die Politiker jetzt nach dem raschen Aufbau einer Raumflotte schreien. Ich habe die Gelegenheit genutzt und unsere Forderungen ein wenig erhöht. Sie wurden schon heute Nacht vom Sicherheitsrat genehmigt und werden auch die Vollversammlung passieren.”

      Admiral Han zog fragend eine Augenbraue hoch und nippte an seinem Tee. „Was verstehen Sie unter erhöhten Forderungen?“

      Prenauld lächelte knapp. Seine Stimme klang grimmig, als er fortfuhr. “Zwölf Werftanlagen auf der Mondvorderseite, direkt bei Star-City, der kleinen Mondstation. Die Forscher dort werden sich wundern, welche Invasion da plötzlich über sie hereinbricht. Die ISS und die russische Nikolajew-Station werden ausgebaut. Sie sollen künftig als Andockstationen für die Bereitschaftsflotte und für kleinere Reparaturen genutzt werden. Im Orbit soll außerdem eine komplett neue Station erbaut werden. Als Werft für Zerstörer. Ah ja, da wir gerade davon sprechen, die neuen Pläne, nach den russischen Entwürfen, sind von einem internationalen Team überarbeitet und nochmals verbessert worden. Zudem hoffen wir auf technologische Erkenntnisse des erbeuteten Feindschiffes, vom Gobi-Forschungsgelände.”

      “Was für Schiffe sollen gebaut werden?” General Olnarewa überschlug geistig die Kapazitäten der künftigen Werftanlagen.

      “Zunächst sollten Sie wissen, dass alle Neubauten im Auftrag der UNO gebaut und von ihr finanziert werden. Spätere Verwendungen in den einzelnen Nationen sind natürlich nicht ausgeschlossen. Doch Primärziel ist der Aufbau einer gemeinsamen irdischen Raumflotte. Alle Schiffe werden daher ab sofort unter UN-Flagge fahren.”

      “Fliegen”, warf Olnarewa korrigierend ein.

      “Fliegen”, bestätigte Jean Prenauld. “Wichtig ist die Normierung der Neubauten. Die Teile gleicher Schiffstypen müssen untereinander austauschbar sein. Daher werden drei Grundtypen konzipiert. Zerstörer, mit der Kennung UND, die den heute üblichen Kreuzern entsprechen. Kreuzer vom Typ der Pjotr Amassov, mit der Kennung UNC, allerdings leicht modifiziert und etwas größer sowie ein neuer Trägertyp, die UNCS. Die Erfahrungen von der Yorktown haben die Konstrukteure veranlasst, einen neuen Träger mit zwei, statt einem, Flugdeck zu entwerfen. Nun, im Grunde ist es nur ein geteiltes Flugdeck, aber das soll die Wirkung eines direkten Treffers reduzieren. Sobald die Moskva an der ISS dockt, werden wir die Aufnahmen der Videoaufzeichnungen noch einmal näher unter die Lupe nehmen, und mit ihrer Hilfe nach weiteren Verbesserungen suchen. Alle bislang im Dienst stehenden Schiffe werden nach den neuen Kategorien eingestuft. Wird etwas Irritation hervorrufen, wenn die Kreuzerkommandanten plötzlich nur noch Zerstörer fliegen, aber es geht nicht anders.”

      “Dem stimme ich zu.” Nishimura nickte nachdenklich. “Aber was ist in der Zwischenzeit? Es wird Monate dauern, bevor die Werften überhaupt produzieren können. Wir kommen momentan nicht an den Mars heran, aber was ist, wenn die Aliens vom Mars zu uns kommen?”

      Prenauld zuckte mit den Schultern. “Dann wird es ungemütlich. Deshalb haben wir vom Sicherheitsrat den Auftrag, uns um zwei Dinge zu kümmern: Den Aufbau der UN-Flotte und die Bildung einer effektiven Verteidigung.”

      Tanja Olnarewa klappte ihr Notepad auf. “Nun, meine Herren, ich denke, dann haben wir eine reichliche Menge an Arbeit vor uns.”

      Kapitel 13 Viva Las Vegas

      “Na, was sagst Du?”

      Svenja Nissen ging langsam um das Fahrzeug herum. “Hübsch, wirklich hübsch.”

      “Hübsch?” Ihre Lebensgefährtin zog einen Schmollmund. “Wenn Papa nicht noch eine Kleinigkeit hinzu getan hätte, könnte ich dich jetzt nicht zu einer Spritztour mit diesem megageilen Geschoß einladen.”

      Svenja blickte kritisch auf die mehrfarbig lackierte Neuerwerbung. “Ich weiß nicht. Ich will dir ja die Freude nicht nehmen, aber... verdammt, das Ding frisst massig Energie.”

      “Na und? Okay, das Energum ist etwas teurer als früher”, die junge Rothaarige öffnete das elektronische Schloss des Wagens, “aber so schlimm ist das doch auch nicht. Wir können es uns doch leisten.”

      “Die haben den alten Björensen verpflichtet”, entgegnete Svenja.

      “Den alten Björensen?” Die Freundin lauschte entzückt dem leisen Summen des Motors. “Wer ist das?”

      “Na, der alte Björensen, der in dem Haus neben uns wohnt.”

      Svenjas Freundin lächelte kurz. “Ach, Liebes, du weißt doch, dass ich mir nichts aus Männern mache.”

      “Björensen arbeitete früher in dem Fusionskraftwerk vor der Stadt.”

      “So?”

      “Na,

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