Spinnen-Feind. Michael H. Schenk

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Spinnen-Feind - Michael H. Schenk

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ging, waren deren Besatzungen über die Ereignisse informiert, und bis zu den Haarspitzen mit gutgemeinten Ratschlägen und Befehlen eingedeckt worden. Was zurzeit möglich war, wurde unternommen, um die beiden Träger auf das drohende Gefecht vorzubereiten.

      In der Zwischenzeit war der vereinigte Planungsstab im UNSA-Hauptquartier nicht untätig gewesen. Über alle nationalen Schranken hinweg trug man an Material und Wissen zusammen, was verfügbar war. Für das, was möglicherweise drohte, schien es wenig genug. Aber, wie General Prenauld es formulierte: “Wir wissen nicht, was die Anderen haben. Vielleicht sind die fünfzig kleinen Sternschiffe alles, vielleicht haben sie Tausende davon. Aber wir wissen, was uns zur Verfügung steht. Aus dem Wenigen, was sich uns bietet, müssen wir eine verdammte Menge machen.”

      Der militärische Planungsstab wusste nur zu genau, dass alle Nationen der Erde zusammen, kaum ein Dutzend Schiffe aufbringen würden.

      Derzeit saßen General Prenauld und die übrigen Militärkommandeure, die nun als seine Stabsoffiziere fungierten, in einem Shuttle, welches auf dem Weg zur russischen „Blase“ war, in der ein neuartiges Raumschiff gebaut wurde. General Tanja Olnarewa machte ein kleines Geheimnis daraus und Prenauld war sich ziemlich sicher, dass die Russische Föderation in ihrer Blase wohl weit mehr montierte, als nur ein neuartiges Forschungsschiff.

      Inzwischen überlegte der Befehlshaber der UN-Raumflotte ernsthaft, ob man nicht auch die Orbiter und Shuttles bewaffnen sollte, denn was an kampffähigen Schiffen verfügbar war, verdiente kaum die Bezeichnung als Flotte. Zwar waren die klassischen Orbiter nur für den unmittelbaren Bereich der Erdumlaufbahn geeignet, doch inzwischen gab es Shuttles, die den Pendelverkehr zum Mond versahen. Ihre Bewaffnung, für die Erdnahe Verteidigung, war also ein paar Gedanken wert.

      “Sieben Schiffe”, murmelte General Prenauld besorgt. „Mehr haben wir nicht. Wenn es einen Schöpfer gibt, dann kann ich nur hoffen, dass er mit verdammt gütigen Augen auf uns herunterblickt.

      General Ibn Daud von der Arabischen Allianz warf ihm einen mahnenden Blick zu. “Allah ist der Schöpfer von allem und hält seine Hand über uns.”

      Der panamerikanische General Howard lächelte schief. “Dann ist Allah auch der Schöpfer von diesen Spinnenwesen. Und was, wenn er die Hand über seine vielbeinigen Schützlinge hält?”

      Die geringe Zahl der verfügbaren Schiffe verwunderte keinen von ihnen. Keiner konnte plötzlich ein paar kampfstarke Einheiten aus dem Hut zaubern. Kein Staat war, aufgrund des weltweiten Satelliten- und Informationssystems, noch in der Lage, den Bau eines Raumschiffes geheim zu halten. Zudem würde ein solches Schiff, nach seiner Fertigstellung, auf der Erde mehrere Hundert Tonnen wiegen. Ein Unding, solche Monster vom Boden in den Raum zu bringen. Also blieb nur die Montage in der Umlaufbahn. Der Bau in der Schwerelosigkeit war schwierig, erleichterte allerdings die Konstruktion der Schiffe, da es kaum Beschränkungen durch die Erfordernis einer aerodynamischen Form gab. Ein Bauvorhaben im Orbit unterlag jedoch einer strengen Überwachung. Auch weil, seit den ersten Tagen der Raumfahrt, jede Menge Raumschrott um die Erde kreiste. Es waren einige Zehntausend Objekte, von kleinen Schrauben bis hin zu ausgebrannten Raketenstufen. Schon die Kollision einer, mit hoher Geschwindigkeit um die Erde kreisenden Schraube, mit einem Shuttle, konnte katastrophale Folgen haben. Das hatte man aus zwei bitteren Lektionen lernen müssen.

      Jean Prenauld machte eine unbedachte Bewegung und sein Laptop löste sich von seinen Schenkeln. Der General reagierte zu spät, er war Schwerelosigkeit einfach nicht gewohnt. Ein Besatzungsmitglied des Shuttles schwebte lächelnd herbei, fing das Gerät und händigte es dem General aus. Der Franzose dankte mit einem Lächeln.

      Der Orbiter hatte seine Bahnkorrektur inzwischen beendet und schwebte nun Antriebslos dem Rendezvouspunkt mit der russischen Blase entgegen. Ihre Hülle war, im Gegensatz zu jener der ISS, ein wenig milchig und verwehrte den Blick auf das, was sich in ihrem Inneren abspielte.

      “Also”, begann Jean Prenauld hastig seine kurze Auflistung. “, derzeit verfügbar sind der panamerikanische Kreuzer Montana, der europäische Kreuzer Aboukir und der Allianzkreuzer Schwert des Islam. Dazu vier Zerstörer. Der russische Nova, der amerikanische McArthur, der chinesische Tse-Tung und der Allianzzerstörer Makeb.”

      Admiral Han überlegte kurz. “Nicht zu vergessen: der amerikanische Träger Yorktown, der russische Träger Moskva und die, noch in Reparatur befindliche, Lancaster. Der Zerstörer soll in zwei Wochen wieder einsatzfähig sein.”

      Der panamerikanische General Howard nickte bestätigend. “Dazu kommen der amerikanische Träger Enterprise, der sich noch für einen Monat im orbitalen Dock befindet, der im Bau befindliche Zerstörer Muhammad, von der Allianz, und unsere geheimnisvolle Pjotr Amassov. Wann wird die Muhammad fertig gestellt?”

      General Ibn Daud überlegte kurz. “Drei Monate. Wenn wir richtig Dampf machen, wie man bei Ihnen sagt, dann schaffen wir es möglicherweise in zwei Monaten.”

      “Ich schlage vor, die beiden Träger zurückzubeordern.” Der Japaner Nishimura räusperte sich. “Wir wissen noch nicht, in welchem Umfang sie sich gegen den Feind durchsetzen könnten. Jedenfalls sind die beiden Trägerschiffe ohne Unterstützung durch eskortierende Einheiten, wenn sie am Mars eintreffen. Wir sollten mit ihrem Einsatz warten, bis Begleitschiffe verfügbar sind.”

      “Sie haben Recht, General”, seufzte Prenauld. “Aber da steht die UNSA unter Zugzwang durch die Vollversammlung der UNO. Der Generalsekretär und der Sicherheitsrat haben zudem, wegen der zunehmenden Energum-Krise, Druck ausgeübt, und angeordnet, dass die Träger weiter zum Mars fliegen. Ich habe zwar argumentiert, dass sich die Träger vielleicht sogar durchsetzen können, aber keine Bodentruppen, für den Einsatz in der Kolonie, verfügbar haben, aber Sangales zeigte sich da uneinsichtig. Es bleibt uns somit nichts anderes übrig, als den beiden Trägern, so schnell als möglich, Verstärkungen hinterher zu schicken.”

      “Die erst in einigen Wochen eintreffen kann. Wenn alles längst entschieden und es möglicherweise zu spät ist.”

      “Divide et impere”. Prenauld erlaubte sich ein dünnes Lächeln. “Teile und herrsche. Dieser Satz, vom alten Caesar, galt der Spaltung des Feindes. Ich fürchte, unsere verehrten Politiker sind dabei, uns zu zerteilen, und dem Feind in mundgerechten Häppchen zuzuführen.”

      “Andockmanöver, Lady und Gentleman”, rief der Pilot der Raumfähre. Sekunden später spürten die Passagiere den Bremsdruck, dann einen leichten Stoß, als der Orbiter an der Schleuse der russischen Blase festmachte. “Triebwerke auf Null. Andockschürze dicht. Atmosphärischer Druck klar. Umkoppeln auf externe Versorgung ... jetzt.” Der Pilot legte eine Reihe von Schaltern um. Für einen Augenblick flackerte das Licht, dann wurde der Orbiter von der Station versorgt.

      “Willkommen auf der Nikolajew-Station.” Tanja Olnarewa wies freundlich zu der runden Luke des Shuttles, die gerade von zwei Besatzungsmitgliedern geöffnet wurde.

      Wenig später standen die Offiziere auf dem schmalen Gitterrost, der sich im Inneren der Blase rund um ihren Äquator zog. Fasziniert blickten sie auf das Projekt, an dem die Russen hier, vor Blicken geschützt, gearbeitet hatten.

      “Verdammt”, stieß Jean Prenauld hervor. Nur ein einziges Wort, welches seine Gefühle ausdrückte.

      Was er und die anderen Befehlshaber hier vor sich, innerhalb der Blase schweben sahen, war eine vollkommen neue und eigenartig elegante Konstruktion.

      “Ich stelle Ihnen vor: Den experimentellen Kreuzer der Russischen Föderation, Pjotr Amassov.” Olnarewa konnte sich eine leicht theatralische Geste nicht verkneifen und Prenauld wusste nicht genau, ob darin eine

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