Spinnen-Feind. Michael H. Schenk

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Spinnen-Feind - Michael H. Schenk

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realisierte er, das die Menschheit auf eine fremde Intelligenz gestoßen war. Intelligenz, die mit ihr eine fatale Gemeinsamkeit zu haben schien – den Hang zur Gewalttätigkeit.

      Gerade noch erkennbar, schwärmten Männer und Frauen in Raumanzügen über den Rumpf der Conestoga. Strotmann sah aufblitzende Schneidbrenner.

      “Cool”, sagte der Tech halblaut, als sich das bläulich glitzernde, fünfzackige Gebilde aus dem Rumpf des Frachters löste und zu einem ein Frachtshuttle manövriert wurde. “Echt cool.”

      Ein paar Module von ihnen entfernt, und durch eine Reihe von Sicherheitsschotts von ihnen getrennt, stand ein schlanker Mann in einer Uniform, die man im Allgemeinen nicht auf der ISS zu sehen bekam. Der Major trug die Uniform der chinesischen Garde der Himmelsstürmer, aber an seinen Oberarm war eine breite Binde, mit dem Wappen der UNO, befestigt. Er stand in jenem Gang der ISS, der zur Luftschleuse des Moduls D gehörte. Seine kraftvolle Stimme übertönte mühelos den Lärm der geschäftigen Techniker und Wissenschaftler. Nur zwei oder drei Soldaten waren zu sehen, die damit beschäftigt waren, die Neugierigen auf Distanz zu halten.

      “Alle Videoaufzeichnungen des Gefechtes gehen sofort zur Auswertung, zum gemeinsamen Stab bei der UNSA. Höchste Priorität. Das Hauptobjekt wird von Shuttle Deveroux-4 zum Gobi-Testgelände geflogen. Arbeiten Sie schnell, aber sorgfältig.”

      Der chinesische Major strich über das Notepad in seiner Hand. Da würde bald eine Menge Hektik in der Gobi-Wüste ausbrechen. Die Wissenschaftler aus verschiedenen Nationen würden, wie die Heuschrecken, über das Hauptobjekt, den fünfzackigen Stern, herfallen. Analysieren, messen, röntgen und wer weiß noch alles. Ein außerirdisches Objekt auf der Erde .... Viele mochten sich so etwas erhofft haben, aber keiner hatte wirklich damit gerechnet. Obwohl sich noch immer die Gerüchte hielten, dass die Amerikaner und Russen über abgestürzte fliegende Untertassen verfügten. Aber dieses Ding, das war real. Der chinesische Offizier sah zu, wie das Frachtshuttle die große Ladebucht schloss und mit flammendem Haupttriebwerk aus seinem Blickfeld verschwand. “Und haltet mir die verdammten Journalisten vom Hals.”

      Deveroux-4 umrundete zweimal die Erde, bevor das Shuttle endgültig zum Landeanflug, auf das alte Testgelände in der Wüste Gobi, ansetzte. Eigentlich war das Areal schon vor dreißig Jahren geschlossen worden, doch inzwischen wimmelte es hier von Militärpersonal der Asiatischen Hegemonie und den Abordnungen anderer Nationen. Die meisten Vorbereitungen waren abgeschlossen, um die Anlage wieder für Menschen nutzbar zu machen, aber noch im Augenblick der Landung des Shuttles, schlossen Techniker die Stromversorgungen, für eine Reihe von mobilen Labors, an.

      Die Männer und Frauen der Erde waren begierig, das fremdartige Objekt untersuchen und erforschen zu können.

      Kapitel 8 Das ist der Feind

      General Jean Prenauld akzeptierte es, wenn neuerdings Militärs in rauen Mengen im UNSA-Hauptquartier erschienen. Immerhin befand man sich, nach seiner festen Überzeugung, mitten im Krieg mit einer fremden Sternenrasse. Der Umzug in das neue Hauptquartier war vollzogen und er hatte, statt des erwarteten zweiten Stern, sogar die Ernennung zum Major-General erhalten. Dazu die Bestätigung, dass er nun der unmittelbare Vorgesetzte allen Militärpersonals war, welches der neuen UN-Raumflotte unterstellt wurde.

      Diesbezüglich war der Franzose durchaus zufrieden, aber er konnte es nicht ausstehen, wenn ein ganzer Schwarm Politiker versuchte, ihm in die militärischen Belange hineinzureden. Prenauld hatte sich seine vier Sterne allerdings nicht durch Dummheit verdient. Es mochte sein, dass Zivilisten noch immer glaubten, geistige Beschränkung sei die wichtigste Voraussetzung für eine militärische Karriere, aber das war schon lange nicht mehr so. Vielleicht war der Soldat wirklich einmal Kanonenfutter gewesen, aber der Franzose zweifelte dies an. Er kannte die Ausbildung, die erforderlich war, einen guten Soldaten heranzubilden, und er kannte die Kosten, welche durch die Ausbildung und die Ausrüstung, eines einzelnen Mannes oder einer Frau, verschlungen wurden. Nein, Soldaten waren einfach zu teuer, um sie sinnlos zu verschwenden.

      Major-General Prenauld schritt an der salutierenden Wache, vor dem Konferenzraum im Flügel E, vorbei, erwiderte mechanisch den Gruß, und trat ein. Er blickte in die Gesichter der Anwesenden und empfand wieder einmal das Gefühl, dass eine ganze Menge Leute, verdammt noch mal, hier nichts verloren hatte. Doch er rief sich innerlich zur Ordnung. Er hatte den vorliegenden Bericht mehrmals intensiv gelesen, und er war Soldat genug, um einzugestehen, dass sie alle zusammenarbeiten mussten. Militärs und Politiker, gleichgültig, zu welcher Nation sie gehören mochten. Niemand würde in der Lage sein, alleine mit dieser Bedrohung von Außen fertig zu werden. Nicht alleine.

      So knirschte Jean Prenauld kurz mit den Zähnen, setzte ein professionelles Lächeln auf und grüßte die anderen Militärs kurz. Es waren allesamt hohe Dienstgrade. Er kannte jeden der anwesenden Offiziere. Zumindest von ihren Akten her, denn ein guter Soldat kannte seinen potentiellen Gegner. Für einen flüchtigen Augenblick lächelte der Franzose. Vielleicht war der unbekannte Feind aus den Tiefen des Weltalls endlich die Medizin, welche die Menschheit heilte und endgültig vereinte.

      Prenauld nahm sich ein Glas Tee und spülte die Trockenheit in seiner Kehle hinunter. Er würde heute Abend, bei der kleinen Feier für die Delegationen der Ausländer, darauf zu achten haben, dass kein Alkohol ausgeschenkt wurde. Verdammt, er hielt ja selbst nichts von Alkohol. Im Dienst, wohlgemerkt. Aber eine Feier, ganz ohne? Aber man musste Rücksicht auf die Anhänger der verschiedenen Religionen nehmen. Auch wenn er aus den Akten wusste, dass einige der Gläubigen, zumindest in manchen Punkten, weit weniger streng, als andere waren. Nun, das stand auf einem anderen Blatt. Jetzt ging es erst einmal um die blanken Fakten und die waren unschön genug.

      “Lady”, er nickte einen kurzen Gruß zu General Tanja Olnarewa von der Russischen Föderation hinüber, “und Gentlemen, ich habe den vorläufigen Bericht der „Sonderkommission Todesstern” vorliegen. Bitte schalten Sie Ihre Zerhacker jetzt auf folgenden Code… ” Prenauld nannte aus dem Gedächtnis eine lange Kombination aus Zahlen und Buchstaben. Wortlos öffneten die Anwesenden ihre persönlichen Laptops und aktivierten Verschlüsselung und Dekodierung mithilfe des Codes. Prenauld nickte seinem Adjutanten zu, der die Dateien sofort auf die anderen Rechner übertrug. Bilder, Grafiken und Texte erschienen auf den Monitoren.

      “Der Bericht gliedert sich in drei Teile. Erstens, den Gefechtsbericht vom Mars, zum Zweiten in die Auswertung dieses Berichtes, und abschließend in erste Ergebnisse der Untersuchung des Fremdschiffes, und seines Insassen.”

      Das war etwas Neues und der General war sich bewusst, gerade eine kleine Bombe zum Platzen gebracht zu haben. “Ja, wir haben in dem kollidierten Schiff die Überreste eines Insassen gefunden. Doch dazu später.”

      Prenauld legte die flache Hand leicht auf den Konferenztisch. “Unsere Aufgabe wird es sein, den vorliegenden Bericht als Ausgangspunkt zu nehmen, um eine gemeinsame Vorgehensweise gegen die Fremden auszuarbeiten. Sowohl in strategischer, als auch taktischer Hinsicht. Inklusive der vorhandenen Ressourcen und der Planung für die künftigen.” Er lehnte sich zurück. “Natürlich nur als Rahmenrichtlinien. Wir machen als Militärs ja nur die Vorschläge, und jede Menge anderer Leute wird sich überlegen, wie sie umgesetzt werden können.”

      “Und ein paar andere Leute werden überlegen, wie sie die Vorschläge torpedieren können.” General Armstrong Howard, von den panamerikanischen Streitkräften, lächelte dünn.

      “Nun, ist das nicht immer so?” Prenauld erwiderte das Lächeln. “Aber diesmal ist einiges anders. Wir haben eine so offensichtliche Krise, dass auch die dümmsten Kritiker die Erfordernisse einsehen werden. Oder einfach überstimmt werden. Es geht nicht alleine um das Energum. Wir haben es hier mit einem Feind zu tun, dessen Absichten und Möglichkeiten wir derzeit kaum abschätzen können. Also, zum Bericht

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