Vampire in den Highlands. Heike Möller

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Vampire in den Highlands - Heike Möller страница 5

Автор:
Серия:
Издательство:
Vampire in den Highlands - Heike  Möller

Скачать книгу

musste mit ihm reden. Sie brauchte jetzt jemanden, dem sie vertrauen konnte, der ihr zuhören würde. Schließlich verband sie und Tobias sehr viel, quasi eine gemeinsame Vergangenheit.

      >Warum mache ich mir eigentlich was vor? Ich möchte mit ihm reden, weil ich jemanden zum Reden brauche! Punkt. <

      Rowena wollte gerade aussteigen, als die schwere Eingangstür des Hauses von innen geöffnet wurde. Eine junge, nicht besonders große Frau mit braunen Haaren und Brille verließ das Haus, Tobias stand direkt hinter ihr im Hauseingang. Sie unterhielten sich noch kurz, lächelten sich zu. Dann drehte sich die Frau um und Tobias sah ihr hinterher.

      Neugierig schlüpfte Rowena in den Kopf des Mannes. >Ich mag Hanna. Aber mehr darf es einfach nie sein! <

      Rowena runzelte die Stirn. Dann schüttelte sie die dunklen Gedanken beiseite und sendete Tobias eine Botschaft. >Tobi! Ich bin´s. Rona. Hast du Zeit? <

      Tobias stand stocksteif da, sah sich verblüfft um. Dann sah er, wie Rowena Mc Dougall aus dem Smart stieg und ihm zuwinkte. Er lachte leicht und winkte die blonde Frau zu sich.

      „Hallo, Tobi!“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dabei wurde ihr wieder schmerzhaft bewusst, wie ähnlich er und Tristan sich sahen. Die gleichen Gesichtszüge, die grünbraunen Augen, die dunkelblonden Haare mit der hohen Stirn.

      Und doch waren sie so verschieden.

      Tobias war meistens eher schwermütig, beinahe depressiv, während Tristan einfach nur düster wirkte. Rowena mochte Tobias von ganzem Herzen, aber sie hatte kein Interesse an ihm. Was für ihre Verhältnisse außergewöhnlich war. Nach dem gestrigen Streit mit Tristan waren ihre Interessen ohnehin in den Keller gerutscht, nach ganz tief unten.

      „Was ist los, Rona?“

      „Ich muss mit jemanden reden, Tobi“, gestand sie ihm. „Und du bist nach Tristan und Jan der Einzige, dem ich so ziemlich hundertprozentig vertraue.“

      Tobias runzelte kurz die Augenbrauen, nickte aber. „Komm rein. Du kennst dich ja aus.“

      Rowena war schon einmal hier gewesen. Damals war Jannik Cerný von den `Kriegern des Reinen Glaubens´ entführt und durch Dimítrios Kapodistrias gefoltert worden Tobias Kerner hatte im Schlaf eine Vision der Entführung und der ersten Folterungen gehabt und Tristan alarmiert. Daraufhin waren Tristan und Rowena sofort zu Tobias gefahren, hatten alles erfahren und sämtliche Vampire Berlins und Brandenburgs in Alarmbereitschaft gesetzt. Benjamin Goldstern war aus dem Ruhrpott dazu gestoßen und Adolar Cerný kam mit seiner jungen Frau Nicole und zwei Freunden, die dort gerade aus geschäftlichen Gründen im Lande waren, aus Tschechien angereist.

      Rowena betrat die Wohnung des jungen Vampirs und sah sich um. Damals hatte sie aufgrund der Notlage keinen Blick für die Wohnung gehabt. Der Eingangsbereich war in einem mediterranen Stil gehalten, die Auslegeware hochwertig und flauschig. Rowena zog sich ihre Schuhe aus und folgte Tobias in das riesige Wohnzimmer, das von einer Sofalandschaft beherrscht wurde. Stuckarbeiten an den Decken der hohen Altbauwohnung waren farblich herausgearbeitet worden. Tobias hatte keine Schrankwand, sondern offene Regale mit Fernseher, Bücher, CDs und DVDs, sowie einige Accessoires.

      „Dein Stil gefällt mir. Männlich sparsam und doch wohnlich.“

      Tobias lachte leise. „Vielen Dank, Rona. Kann ich dir was anbieten?“

      Rowena merkte, dass sie ein wenig Hunger hatte. „Hast du zufällig AB im Haus?“

      „Ich sehe mal nach.“

      Tobias verschwand und Rowena betrachtete die Bücher in Tobis Regal. Dort stand eine Fantasy-Reihe und sie nahm den ersten Band heraus.

      >Thure reist zwischen der hiesigen Welt und Vilgard, einem Reich voller magischer Geschöpfe hin und her. <

      Verblüfft starrte Rowena auf das Buch, suchte den Namen des Autors. >Thorben Wieland. Kenne ich nicht. <

      „Ich war damals genauso überrascht, als ich das Buch entdeckt habe.“

      Rowena starrte Tobias mit offenem Mund an. „Wie kann das sein?“

      Tobias machte eine einladende Geste auf die Sofalandschaft und reichte Rowena ein Glas mit einer dickflüssigen, dunkelroten Flüssigkeit. Er selbst hatte ebenfalls ein Glas mit Blut in der Hand. „AB Negativ. Deine Lieblingssorte.“

      Rowenas Augen gingen auf Halbmast. „Du bist ein Schatz, Tobi.“

      Sie stellte das Buch wieder in das Regal, nahm ihm das Glas ab und setzte sich auf das Sofa. Dabei schlug sie die Beine unter, lümmelte sich in die weichen Kissen.

      „Ich habe diesen Thorben Wieland mal besucht. Er hat keine Erinnerung mehr an mich, aber ich musste wissen, warum er etwas über Vilgard weiß.“

      „Und?“ Rowena nippte an dem kühlen Lebenssaft.

      „Er hat ein Cottage in der Nähe von Flensburg. Schon in vierter oder fünfter Generation Das Cottage ist um ein Tor herum gebaut worden. Von Generation zu Generation wird das Geheimnis bewahrt und weitergegeben. Wieland war schon öfter in Vilgard, schreibt seine Erlebnisse stark ausgeschmückt als Romane nieder und verkauft sie sehr erfolgreich. Ein Hoch auf die Fantasy-Leseratten der Welt!“

      Rowena zog ihre Brauen hoch. „Hoffentlich nimmt niemand diese Geschichten für bare Münze.“

      „Ja. Hoffentlich. Inzwischen ist er verstorben und seine Tochter hat wohl sein Erbe angetreten. Soviel ich weiß kennen Jan und Adolar diese Tochter. Und Addis Frau. Aber du bist nicht deswegen hier, nicht wahr?“ Tobias sah sie durchdringend über sein Glas hinweg an.

      Rowena seufzte, nahm noch einen Schluck und sah Tobias unsicher an. „Hat Tris sich bei dir gemeldet?“

      Verblüfft sah der junge Vampir die Frau an. „Das letzte Mal vor etwa einer Woche. Wieso?“

      „Wir … hatten gestern einen furchtbaren Streit. So schlimm, wie noch nie in den letzten 600 Jahren. Er ist dann gegangen. Ich habe gehofft, er meldet sich bei dir.“

      Sie rieb sich fahrig über die Stirn. An der Geste erkannte Tobias, dass die Situation richtig ernst war. „Erzähl mir alles, Rona. Von Anfang an.“

      Rowena begann langsam und zögernd zu berichten, was sich zugetragen hatte. Sie ließ nichts aus, auch nicht, dass sie Tristan gestand ihm untreu gewesen zu sein.

      „Das Ding ist einfach, dass ich es bisher nicht als Untreue empfunden habe, Tobi. Ich meine, ich liebe Tristan wirklich, auch heute noch. Es war doch nur Sex. Sex, der meine Spender locker machen sollte. Und er war immer einvernehmlich. Und ich dachte, dass er, wenn er auf dem Schlachtfeld war, sich ebenfalls vergnügte.“

      Tobias ließ ein ungläubiges Schnauben hören. „Ihr habt nie darüber gesprochen, was der eine ohne den anderen gemacht hatte? Niemals?“

      „Nein.“ Rowena ertappte sich dabei, dass sie kleinlaut klang. Das ärgerte sie etwas.

      „Wow. Heutzutage findet das glatte Gegenteil statt.“

      Irritiert sah sie in das grinsende Gesicht des Mannes. „Wie meinst du das?“

      „Na ja, heute wird doch alles zerredet. Jedes Staubkorn wird ausdiskutiert.

Скачать книгу