Vampire in den Highlands. Heike Möller

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Vampire in den Highlands - Heike  Möller

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durch Europa reiste, meinen Leuten immer eine Nachricht zukommen lassen, wo ich mich gerade aufhielt. Heute ist es einfacher. Telefon, Mails und so weiter. Und ich kann innerhalb weniger Tage, sogar Stunden da sein, wenn sie mich brauchen.“

      Tobias schüttelte den Kopf. „Großer Schöpfer. Und es kam nie zu … Spannungen?“

      Rowena lachte leise. „Nein. Ich bin für sie … eine Heilige, wenn du so willst. Eine Ikone. Sie nennen mich immer noch `Herrin´, obwohl ich das gar nicht will.“

      Tobias stand auf und ging zu einem Regal, dass in einer Nische im Wohnzimmer stand. Dort standen einige Flaschen Whisky, Bourbon, Scotch und andere hochprozentige Alkoholika. „Willst du auch einen?“ er hielt eine Whiskyflasche hoch.

      „Single Malt?“

      „Selbstverständlich!“

      „Dann gern.“

      Nachdem Rowena ihr Glas entgegengenommen hatte und vorsichtig an dem teuren Tropfen genippt hatte, lehnte sie sich wieder entspannt zurück.

      „Gestern, nachdem Tristan weg war, bekam ich einen Anruf. Brian, einer der ältesten Vertrauten zurzeit, unterrichtete mich von einem Toten. Allem Anschein nach hat ein Vampir dort zugeschlagen. Bestialisch.“

      Tobias zog zischend die Luft zwischen den Zähnen ein. „Und du glaubst, dass das ein `Wilder´ war, wie du es nennst?“

      „Ja. Entweder ein desorientierter und frisch gewandelter unserer Art oder ein Abtrünniger“

      „Und du willst diesen Vampir suchen. Und wenn du ihn gefunden hast?“ Tobias sah ihr aufmerksam in die Augen.

      Sie lächelte verständnisvoll. „Wenn er gewaltsam gewandelt worden ist und aus einem Nichtwissen heraus getötet hat, soll er eine Chance bekommen. Niemand von uns hat das Recht, jemanden zu verurteilen, wenn man ihn nicht angehört hat.“

      Tobias nickte. „Ich hoffe, dass der Vampir nur desorientiert ist. Was tust du, wenn er mit Absicht getötet hat?“

      Rowenas violette Augen verfärbten sich schwarz. „Dann tue ich, was getan werden muss, Tobias. So wie immer.“

      Er bekam eine Gänsehaut, die sich vom Nacken über seine Wirbelsäule bis in die Kniekehlen ausbreitete. „Ich vergesse manchmal, wie mächtig du bist, Rona“, gestand er leise.

      „Glaube mir, ich wünsche mir nichts sehnlicher, als das sich dieser Zwischenfall in Wohlgefallen auflöst. Aber ich weiß nicht, wie lange ich dafür brauche. Zu Stavros´ Vernissage bin ich aber wieder hier.“

      Tobias runzelte die Stirn. „Und die Hochzeit von Jan und Helena? Du bist doch auch eingeladen!“

      Rowena verzog ihr Gesicht. „Ich habe schon abgesagt. Ich gehe nicht mehr auf Hochzeiten, schon lange nicht mehr. Aber ich wünsche den beiden von Herzen alles Gute.“

      Tobias seufzte. „Ich sehe schon. Es gibt viele Facetten deines Lebens, die kaum jemand kennt, die aber vermutlich extrem spannend sind.“

      Jetzt grinste sie ihn frech an. „Was ist mit deinen Facetten, Tobi? Wer war die junge Frau vorhin?“

      Er lief schlagartig hochrot an und geriet ins Stottern. „Das war Hanna. Ähm … Helenas Trauzeugin. Ich äh... bringe ihr das Tanzen bei. Tango. Hochzeitstanz. Du weißt schon. Tradition und so. Ich bin Janniks Trauzeuge und …“

      Rowena lachte offen und herzlich, ihre Augen leuchteten hellviolett. „Du bist ja total verliebt!“

      „Nein, bin ich nicht!“, nuschelte Tobias.

      „Du kannst mich nicht beschwindeln, Tobi!“, ermahnte sie ihn leise.

      Er sackte etwas zusammen. „Sie ist eine allein erziehende Mutter. Und Helenas beste Freundin. Ich mag sie. Punkt.“

      Rowena spürte, wie der alte Widerstreit in dem jungen Vampir wieder hochkam. Sie lächelte verständnisvoll.

      „Ich bin alles andere als ein Beziehungsexperte, Tobi. Aber ich bitte dich, eine mögliche Liebe nicht von der Hand zu weisen. Geh´ mit dem Herz ran, nicht mit dem Verstand. Auch du hast Glück mehr als verdient.“

      Er lächelte gequält. „Vielleicht treffe ich ja mal eine nette Vampirin, die es mit mir eine Weile aushält.“

      „Warum keine Sterbliche?“

      Er kniff die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.

      „Gut. Belassen wir es dabei.“ Rowena streckte sich und stand auf. Tobias folgte ihr, brachte sie noch hinunter zur Haustür.

      „Ich hätte dich gern nach Schottland begleitet, Rona“, sagte er, als er die schwere Tür aufschloss. „Aber die ganzen Hochzeitsvorbereitungen und so …“

      „Ich weiß, Tobi. Ich wollte dich auch nicht fragen, ob du mitkommst. Ich wollte dich nur bitten, ein Auge auf Tris zu haben. Und ich wollte dich einweihen.“

      Tobias nahm Rowena in seine Arme. „Ich danke dir, dass du mir vertraust. Versprich mir, dass du mich anrufst, wenn du Hilfe brauchst.“

      Rowena stellte sich auf ihre Zehenspitzen und küsste ihn leicht auf die Wange. „Ich verspreche es dir, Tobias.“

      Kapitel 3: Tapetenwechsel

      Rowena betrat den Pub und nahm ihre Sonnenbrille ab. Sie sah flüchtig über die einzelnen Gesichter, die sie neugierig und interessiert ansahen. Ein alter Mann hob lächelnd die Hand und Rowenas angespanntes Gesicht wurde sofort weicher.

      „Brian.“ Sie umarmte den Mann freundschaftlich und gab ihm zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange.

      Die braunen Augen des Schotten leuchteten und das wettergegerbte Gesicht mit den vielen hundert Falten schien sich schlagartig zu verjüngen.

      „Herrin“, flüsterte er.

      „Nein, Brian. Rowena. Zum einen mag ich es nicht, wenn du mich so nennst und zum anderen wirft es nur Fragen auf bei denen, die es zufällig hören, aber nicht hören sollen.“

      Brian lächelte verlegen. „In Ordnung. Rowena.“ Er gab der Wirtin, einer kleinen, übergewichtigen und vollbusigen Frau einen Wink. Die Frau nickte und zapfte zwei helle Biere. Brian nahm die Getränke und führte Rowena an einen abgelegenen Tisch, von dem man aber gut den ganzen Pub einsehen konnte.

      Rowena setzte sich hin, warf ihre Sonnenbrille auf den Tisch und schlug ihr Bein über das andere. Sie hatte ihre blonden Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Eine weiße Leinenhose und ein hellblaues Polo-Shirt, das sich eng an ihren kurvenreichen Oberkörper anschmiegte, gaben ihr etwas sommerlich Frisches. Als ob sie gerade am Mittelmeer aus einem Boot gestiegen wäre.

      „Also, was habt ihr inzwischen herausgefunden?“ Rowena nippte an dem Bier. Sie mochte das herbe kühle Getränk nicht besonders, aber sie war darum bemüht, so unauffällig wie möglich zu sein.

      „Wie schon gesagt, der Mann kam aus Glasgow. Peter Doghnaty. Arzt. Kam öfter hierher. Kannte sich auch gut hier aus. Hatte immer ein Satellitentelefon bei gehabt und

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