Vampire in den Highlands. Heike Möller

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Vampire in den Highlands - Heike Möller страница 9

Автор:
Серия:
Издательство:
Vampire in den Highlands - Heike  Möller

Скачать книгу

war ein türkisfarbener Stein.

      „Darf ich mich zu Ihnen setzen?“ Rowena lächelte den Mann freundlich an und war schon im Begriff sich zu setzen.

      „Nein. Ich möchte gern allein sein.“

      Rowena blieb mitten in ihrer Bewegung stehen. „Oh!“ Das war sie nicht gewohnt. Normalerweise überschlugen sich die Männer sofort, wenn sie ihnen ihre Aufmerksamkeit schenkte. „Ich habe Ihnen ein Bier mitgebracht.“

      Der Mann stockte einen Moment und sah Rowena dann an. Sein Blick wanderte über ihren Körper, suchte wieder ihre Augen.

      „Kein Interesse. Suchen Sie sich woanders Ihren Kick.“

      Rowena fiel die Kinnlade runter. „Wie bitte?“

      Der Mann setzte zum Sprechen an, ließ es dann aber sein. Stattdessen tippte er weiter auf seinem Notebook herum.

      >Ich bin einfach zu müde! <, dachte Rowena, knallte das Bierglas auf den Tisch und ging.

      Das kleine Haus lag unweit des River Garry am Rande des Loch Oich. Es war wirkte verspielt, mit den kleinen Fenstern und Giebeln, dem tiefhängenden Reetdach und den Rosensträuchern. Hinter dem Haus befand sich ein Kräuter- und Gemüsegarten, den die eingeweihten Einwohner der Umgebung während Rowenas Abwesenheit pflegten und nutzten.

      Rowena schloss die Holztür mit den Glasintarsien auf und betrat den winzigen Vorraum. Sie hing ihre Jacke an die Garderobe und ging weiter in das Haus hinein. Rechts befand sich die kleine, rustikale Küche mit dem Gasherd und dem Kohleofen. Rowena hatte erst vor einigen Jahren Elektrizität in das Häuschen verlegen lassen, damit sie Strom für einen kleinen Kühlschrank hatte. Und um ihr Handy und ihr Notebook aufladen zu können. Ansonsten verzichtete sie auf Bequemlichkeiten wie zum Beispiel fließend Wasser und ein Abwassersystem. Sie hatte hinter dem Haus ein Abort und einen Trog mit einer Pumpe. Dort wusch sie sich. Und in der Küche gab es eine Pumpe, um im Haus frisches Wasser zum Kochen zu haben.

      Hier fand sie zurück zu ihren Wurzeln. Hier konnte sie sein, wie sie war.

      Was sie war.

      Rowena ging vor sich hin lächelnd in das Wohnzimmer. In der Mitte des Raumes befand sich der offene Kamin, der aber jetzt noch nicht an war.

      >Ich werde mir gleich ein gemütliches Feuerchen machen! <

      Brian hatte alles vorbereitet. Holzscheite, Papier und Anzünder lagen bereit. Zufrieden eine schottische Weise vor sich hin summend entfachte sie das Feuer, vergewisserte sich, dass der Schornstein offen war und zog. Dann schnappte sie sich ihren Koffer und ging die schmale Treppe an der linken Wand des Wohnzimmers nach oben. Dort befand sich ihr Schlafzimmer und eine Abstellkammer.

      In aller Ruhe packte sie den Koffer aus, öffnete ein Fenster des Zimmers und blickte hinaus.

      „Zuhause“, murmelte sie. Plötzlich musste sie gähnen. „Nanu! Ich schlafe doch eigentlich genug.“

      Wieder vor sich hin summend ging sie in ihre Küche und inspizierte die Vorratskammer Brot, Salami und harter Käse waren frisch eingelagert worden. Im Kühlschrank war frische Milch, Butter und weicher Käse. Und einige Blutkonserven.

      „Brian ist ein Schatz.“

      Sie nahm eine Flasche Rotwein aus der Vorratskammer und ein Glas von dem einfachen Holzbord. Dann schlenderte sie zum Wohnzimmer und setzte sich auf ihr altes, leicht zerschlissenes Sofa. Einen Moment dachte sie darüber nach, Tobias eine Nachricht zukommen zu lassen, dass sie gut in Schottland angekommen war, doch dann verwarf sie den Gedanken.

      Dafür war ihr Verlangen, mit Tristan zu telefonieren umso größer. Grübelnd goss sie sich etwas Rotwein ein, trank einen Schluck und holte dann ihr Handy. Hier in den Highlands funktionierte ein normales Handy selten. Der Empfang war einfach zu schlecht. Also hatte sie sich eines mit Satellitenempfang geholt, bevor sie nach Schottland aufgebrochen war und hatte sämtliche wichtigen Telefonnummern übertragen.

      Die Mailbox von Tristan sprang an.

      „Tris, ich bin´s. Rona. Obwohl du das wahrscheinlich schon auf dem Display gesehen hast und deswegen nicht abhebst. Was ich verstehen kann.“

      Rowena stockte, rieb sich einmal mehr mit der Hand über ihre Stirn. „Hör zu, ich …. Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Nicht nur für die Ohrfeige. Nicht nur, weil ich deine Gefühle verletzt habe und es immer wieder und wieder tue. Sondern auch dafür, dass ich dich hintergangen habe. Es tut mir leid, Tris.“

      Plötzlich spürte Rowena, wie ein dicker Kloß sich in ihrem Hals manifestierte und sie am Weitersprechen hindern wollte.

      „Ich ähm … bin jetzt in Schottland. Habe hier was zu erledigen. Wenn ich zurück bin, spätestens im September, würde ich gerne mit dir reden. Unter vier Augen. Nur reden, okay? Bitte Tris, melde dich bei mir. Bitte.“

      Sie unterbrach die Verbindung, warf das Handy auf das Sofa und weinte.

      Kapitel 4: Spurensuche

      Scott Palatin begrüßte Rowena herzlich, aber auch respektvoll. Er hatte blonde Haare mit einem rötlichen Schimmer und einen blonden Schnurrbart. Rowena schätzte ihn auf höchstens Mitte 30, aber er wirkte auf dem ersten Blick älter. Seine Augen schimmerten violett. Er war ein direkter Nachfahre von ihr.

      „Es ist schön, dich endlich persönlich kennen zu lernen, Herrin.“ Sein Händedruck war warm und fest.

      „Bitte, Scott. Nenn mich nicht Herrin. Traditionen sind ja gut und schön, aber auch ich muss mit der Zeit gehen.“

      Scott Palatin hatte seine Uniform an, das Funkgerät schnarrte. Die Mütze hatte er unter seinen Arm geklemmt. Er überragte Rowena um mindestens zwanzig Zentimeter und er hatte einen weichen Gang. An dem Ringfinger der linken Hand blitzte ein goldener Ring.

      „Brian sagte, dass du den Tatort sehen möchtest.“

      „Ja. Ich muss mir ein Bild machen. Alles deutet auf einen verwirrten Bruder hin. Aber es kann auch ein aus einer Irrenanstalt entlaufener Patient sein. Ich will mich einfach absichern.“ Rowena blinzelte zu dem Polizisten hoch.

      „Komm. Wir nehmen meinen Wagen.“

      Sie gingen auf einen geländegängigen Polizeiwagen zu. Respektvoll öffnete Scott Rowena die Beifahrertür, ließ sie einsteigen. Dann setzte er sich seine Mütze auf, setzte sich hinters Lenkrad und fuhr los.

      Rowena hatte ihre Sonnenbrille aufgesetzt. Kurz sah sie aus dem Fenster und entdeckte einen Mann mit kurz geschorenen Haaren und Brille, der ihr nachdenklich nachsah.

      „Was weißt du über diesen deutschen Touristen?“, fragte sie und sah in den Außenspiegel Der Mann drehte sich gerade um und ging die Straße hinunter.

      „Nicht viel. Er heißt Erik Schubert. Kommt aus der deutschen Stadt Berlin. Bezirk Spandau, wenn dir das was sagt.“

      „Ja. Tut es. Weiter.“

      „Er ist freier Journalist und Schriftsteller. Das ist das, was ich herausfinden konnte. Aber was er hier will, weiß ich nicht. Er sucht kaum Kontakt, bleibt immer für sich. Ständig durchforstet er die Stadtarchive und die Kirchenbücher,

Скачать книгу