P.E.M. Projekt Evolution Mensch. Jennifer Scheil

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P.E.M. Projekt Evolution Mensch - Jennifer Scheil

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Markes, kommen sie her! Sehn sie sich das an.“ Der angesprochene Mann löste sich von einer digitalen Aufzeichnung, die ihn bis eben zu fesseln schien, und trat zum Untersuchungstisch. „Was gibt’s so Wichtiges?“

      „Sehen sie!“ Aufgeregt deutete Dr. Blei auf das vom Licht beschiene Auge. „Es ist eigentlich unmöglich!“ Der Professor beugte sich vor, um besser sehen zu können. „Was soll ich mir ansehen?“ Fragte er etwas gereizt, doch gereizt war er ständig, für seine Mitarbeiter also nichts, was ihnen Sorgen bereitete.

      Dr. Blei bewegte die kleine Lampe über dem Auge, um somit deutlich zu zeigen, was er meinte. Nun sah es auch Markes - das Auge hatte sich verändert. Die Anpassungsfähigkeit an die unterschiedlichen Lichtverhältnisse war um mehr als das Doppelte gestiegen. Wenn das Licht das Auge traf, verengte sich die Pupille so stark, dass nur noch ein kleiner schwarzer Punkt zu sehen war. Wie sich das Auge dann an die Dunkelheit anpasste, war nur allzu leicht zu erraten.

      Einfach fantastisch! Besser als ich es mir erhofft hatte. Innerlich jubelte Markes,

      doch nach außen hin bewahrte er seine Ruhe. Diese Laborratten brauchen noch

      nicht wissen, dass ich dieses Mal mehr als zufrieden bin. Wie es scheint, ist dieser Versuch von Erfolg gekrönt. Markes wandte sich wieder Dr. Blei zu.

      „Das ist wahrscheinlich auf ihre besondere Regenbogenhaut zurückzuführen. Der Umstand, dass in ihr alle möglichen Augenfarben zu finden sind, begünstigen diese Entwicklung!“

      Dr. Blei schien sich mit dieser Antwort zufrieden zu geben, denn er brummte nur und setzte seine Untersuchungen fort. Seine Ergebnisse gab er in eine Akte ein, die auf dem Display neben ihm erschien.

      Vom anderen Ende des Labors wurde das Geschehen genau beobachtet. Dr. Mays Gesicht verzog sich vor unverhohlenem Abscheu.

       Dieses Monster kann sagen was es will, aber dieses Mal scheint er überzeugt zu sein, dass sein widerlicher Plan aufgeht. Für die Kleine wäre es schon schön, wenn sie diese DNA – Spritzen auch weiterhin verträgt, und nicht so wie die armen Kreaturen endet, die vor ihr da waren.

      Dr. May beobachtete nun schon seit zwei Jahren Professor Markes und seine `Frankenstein – Ambitionen.’ Am Anfang, ja da war er begeistert, geblendet von der Idee, dem Menschen neue Lebensmöglichkeiten zu bieten. Im Hinblick auf die explosionsartige Vermehrung der menschlichen Rasse in den letzten zehn Jahren und den klimatischen Veränderungen war es nur recht und billig nach Möglichkeiten zu forschen, wie sich der Mensch dem Leben unter dem Meeresspiegel anpassen könnte. Vor allem da sie dort vor den Monsterstürmen und Todesfluten sicher waren, die in den letzten Jahren Amerikas Ostküste komplett umgestaltet hatten. Er selbst sah schon die schönsten Unterwasserplantagen vor seinem inneren Auge entstehen. Als Kind war er in einer Großstadt aufgewachsen, und er hatte es gehasst, überall auf Berge aus Beton zu starren und nur Smoggeschwängerte Luft zu atmen. Wie war es da weiter verwunderlich, dass er dem Professor gefolgt war?

      Aber jetzt trug er Markes nicht mehr auf Händen. Er bereute es mit jedem Tag mehr, diesem Verrückten gefolgt zu sein. Seine Seele war seit dem ersten Toten, nein, seit der ersten Begegnung mit Markes, verloren. Ja, er wusste, dass er für das, was er getan hatte, eines Tages Rechenschaft ablegen musste und er würde dabei miserabel abschneiden.

       Wenn ich das alles nur beenden könnte. Ich würde alles tun, ja selbst töten, wenn es

       sein muss. Aber dieser Verrückte muss gestoppt werden. Koste es, was es wolle!

      May sah wieder zu der jungen Frau hinüber, die da auf dem Untersuchungstisch lag und von Krämpfen geschüttelt wurde. Sie wusste nicht, was mit ihr passierte. Was sie kannte, waren nur die Qualen.

       Wenn ich ihr doch nur helfen könnte! Ja aber wer sagt denn, dass ich das nicht kann? Ich werde dafür sorgen, dass die Schmerzen aufhören. Ich werde ihr Halt in dieser Hölle sein!

      Dr. May durchquerte das Labor und trat an den Untersuchungstisch. Das Gesicht dem einer Wachspuppe gleich, warf sie den Kopf hin und her. Sanft legte May ihr eine Hand auf die kalte schweißige Stirn. Er erinnerte sich, dass sie hier die Bezeichnung P.E.M. ONE trug.

      Es ist schon gut Kleines, du brauchst keine Angst mehr zu haben. Ich bin bei dir! Es schien ihm fast so, als ob sie seine Absichten spüren konnte. Denn sie beruhigte sich und lag nun entspannter in den Fixierungen. Das änderte sich jedoch in dem Augenblick, in dem Dr. Blei mit einer großen Spritze, gefüllt mit einer weiteren DNA - Dosis, neben sie trat und den linken Arm für die Injektion vorzubereiten begann.

      P.E.M. ONE riss die Augen auf und starrte auf die Spritze. Nein! Nein! Bitte nicht! Keine Schmerzen mehr, bittttee!! Sie wollte schreien, doch ihre Stimme gehorchte ihr nicht. Sich aufbäumend riss sie an ihren Fesseln. Die Hand, die sich so gut angefühlt hatte, war auch nicht mehr da. Nun war sie wieder mit diesen weißen Monstern allein. Oder doch nicht?

      Sie vernahm eine Stimme, eine die sie nicht kannte. Jedoch spürte sie instinktiv, dass die Hand und die Stimme ein und derselben Person gehörten.

      „Nein! Keine weiteren Spritzen mehr. Das bringt sie um!“

      Erstaunen machte sich auf Bleis Gesicht breit. Der stille und eher unauffällige Dr. May wagte es, in diesem Ton zu sprechen? Noch dazu jetzt? Das war neu und nicht sehr klug. Gar nicht klug!

      Die Reaktion folgte auch prompt. Die Stimme des Professors übertönte alles, selbst das immer gegenwärtige Stöhnen und Schreien, der anderen ´Freiwilligen`. „Haben sie ein Problem, Dr. May? Oder wie soll ich diesen Ausbruch werten?“ Victor Markes durchmaß den Raum mit großen Schritten und sah Dr. May aus verengten Augen an.

      May schluckte seine Angst hinunter und sah dem Professor in die Augen. Wenn ich ihm meine Angst zeige, ist alles aus! „Nun“, begann May stockend, „mir fiel nur auf, dass P.E.M. ONE bis jetzt alle Tests und Spritzen besser vertragen hatte, als die anderen. Sie ist jedoch jetzt in einer der schwereren Phasen. Da dachte ich, dass es vielleicht besser wäre, wenn die nächsten Injektionen ausfielen, damit ihr nicht das gleiche widerfährt, wie den ersten Testpersonen. Das wäre doch mehr als ärgerlich, vor allem für sie, Professor. Schließlich müssten sie dann wieder von vorn anfangen.“ Innerlich hielt May die Luft an. Fast ängstlich wartete er auf die Reaktion des Professors.

      Markes legte May eine Hand auf die Schulter und sah diesen mit mitleidigem Lächeln an. „Über die weitere Behandlung habe ich allein zu entscheiden, mein guter Carl. Ich weiß es zu schätzen, dass sie mir weitere Misserfolge ersparen wollen. Doch glauben sie mir, ihre Sorgen sind unbegründet. Und nun, “ wandte er sich an Blei, „fahren sie fort!“

      Mit einem Nicken hob Blei die Spritze und überprüfte sie auf Luftblasen, um sie dann ihrem Zweck zuzuführen.

      In dem Moment, als der Inhalt der Spritze in ihren Körper strömte, verspürte P.E.M. ONE wieder diesen stechenden Schmerz. Das Stechen wurde intensiver, wurde zu einem Brennen. Sie hatte das Gefühl, als würde ihr Arm in Flammen stehen, die sich langsam und unaufhaltsam über ihren ganzen Körper ausbreiteten. - Dieses Mal schrie sie.

      Dr. May stand neben ihr und sah in ihr von Schmerzen verzerrtes Gesicht. Seine Hände ballten sich in seinen Kitteltaschen zu Fäusten und als ihr Schrei durch das Labor hallte, durchschnitt er sein Herz. Er hatte versagt. Er wollte ihr helfen und hatte ihr Leiden nur hinausgezögert. Oh, wie ich mich dafür hasse! Es tut mir so unendlich Leid. Bitte, verzeih mir!

       ****

      P.E.M.

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