Herrin der Finsternis. Kevin Rombold

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Herrin der Finsternis - Kevin Rombold

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Buch hin. „Sehen sie es sich an. Es kann ihnen vielleicht helfen herauszufinden, womit sie es zu tun haben.“ Monique nahm das Buch entgegen. Vorsichtig legte sie es auf den Holzschreibtisch und blätterte sachte in den Seiten, um es nicht noch mehr zu beschädigen. „Das…das ist doch unmöglich.“ Monique konnte es nicht fassen, was sie da gerade las. „Ist das echt?“ „Ganz sicher. Hier finden sie nur originale.“, bestätigte Papst de Ruos Moniques Befürchtungen. „Aber das würde ja bedeuten…“ „Ja. Es ist das Tagebuch von Dracula persönlich.“ Es war einfach unglaublich. „Wie sind sie da ran gekommen.“ „Es war der Verdienst ihres Ururgroßvaters. Als das Schloss Draculas abbrannte konnte er es vor den Flammen retten. Danach hat er es dem Vatikan übergeben.“ Er hatte dem Vatikan viel mehr übergeben. Doch offensichtlich wusste der Papst nichts davon. Sie beschloss es ihm auch nicht zu sagen. Sie spürte, dass er ihr etwas vorenthielt. Doch im Moment ließ sie es dabei bewenden. Die Dinge, die sie gerade gelesen hatte, machten ihr zurzeit mehr sorgen. „Wenn das stimmt, was ich hier gerade lese, dann haben wir ein riesen Problem.“ Papst de Ruos nickte zustimmend. „Bisher hatte kein Grund bestanden das Tagebuch zu lesen. Doch aufgrund der letzten Ereignisse sahen wir uns gezwungen Nachforschungen zu betreiben. Monique, die Vampire breiten sich wieder rasend schnell aus und das Muster ihres Verhaltens deutet darauf hin, dass es wieder jemanden gibt, der ihnen Befehle erteilt. Eines seiner Geschöpfe muss den Brand des Schlosses überlebt haben. Anders können wir uns das nicht erklären. Und mit dem Buch haben wir einen Hinweis darauf, wer es sein könnte.“ Monique las die Zeilen, die sie gerade gelesen hatte noch einmal.

       Heute war eine ganz besondere Nacht. Ich habe endlich gefunden, wonach ich so lange gesucht habe. Eine Frau. Doch sie ist keine gewöhnliche Frau. Sie hat eine unglaubliche innere Kraft, die mich schier überwältigt hat. Ich hätte nie gedacht so eine Person unter dem menschlichen Geschlecht zu finden. Doch sie existiert tatsächlich. Sie ist würdig meine Gefährtin zu sein. Daher habe ich sie verwandelt und von meinem eigenen Blut trinken lassen. Endlich habe ich jemanden gefunden, mit dem ich die Schattenwelt teilen kann. Ich bin nicht mehr allein.

      Nun gut. Dieser Eintrag alleine war an und für sich noch nichts Erschreckendes. Doch die nächsten Worte jagten Monique einen kalten Schauer über den Rücken.

       Ich bin zutiefst beunruhigt. Ich wusste, dass Mina eine starke Frau ist. Allerdings hatte ich nicht vorausgesehen, dass sie eine solche Kraft entwickeln könnte. Sie entwickelt Kräfte, die weit über meine eigenen hinausgehen. Offenbar hat sie etwas in sich, das ich besser nicht geweckt hätte. Zum Glück habe ich ihr noch keinen freien Willen geschenkt. Noch erliegt sie meinem Bann und ist durch mein Blut zu Gehorsam verpflichtet. Immer wieder fragt sie mich, wann es endlich soweit wäre den letzten Schritt zu gehen, doch ich wage es nicht. Es könnte mich meine letzte Kraft kosten. Zudem fürchte ich, dass ein Vampirjäger namens van Helsing hinter mir her ist. Es könnte gefährlich sein Mina jetzt für ihr volles Potential zu öffnen.

      Monique schauderte bei dem Gedanken. Offensichtlich hatte Dracula auf der Suche nach einer Gefährtin eine Macht geweckt, die nicht einmal er zu kontrollieren vermochte. Sie las weiter.

       Das unmögliche ist geschehen. Mina hat ohne mein Zutun die nächste Stufe erreicht. Ihre Macht wird immer stärker und ich vermag sie nicht mehr zu kontrollieren. Allerdings scheint sie Gefühle für mich zu haben. Sonst hätte sie mich schon aus dem Weg geräumt. Leider sehe ich mich dazu gezwungen sie an einem sicheren Ort einzusperren, bis ich sicher sein kann, dass mir von ihr keine Gefahr droht. Ich bringe sie zu einem meiner geheimen Verstecke. Dort wird sie sicher sein, biss ich mich dieses van Helsings entledigt habe.

      Das würde bedeuten, dass Mina noch am Leben war. Und sie war viel stärker als ihr einstiger Meister. Monique hatte genug gesehen. „Ich rate ihnen äußerst Vorsichtig zu sein. Mit Mina ist nicht zu spaßen.“ Monique nickte. Doch Papst de Ruos schien noch wegen etwas anderem besorgt zu sein. Monique fühlte, dass da noch mehr war. Doch sie würde es bald selbst herausfinden. „Wissen sie, wo sich Mina zurzeit aufhält?“ Der Papst schüttelte verzweifelt den Kopf. „Leider ist uns ihr Aufenthaltsort unbekannt. Allerdings gehen wir davon aus, dass sie sich bald ihnen zu erkennen geben wird. Sie hegt einen tiefen Groll gegen die Person, die ihren Meister getötet hat. Und da diese nicht mehr lebt, wird sie sich an ihren Nachkommen rächen wollen.“ Plötzlich durchfuhr es Monique wie ein Blitz. Die Entführung ihres Onkels. Das musste Minas Werk sein. Wusste sie bereits von ihr und Alexa, oder wusste sie nur von ihrem Onkel? Nein, davon konnte sie nicht ausgehen. Bestimmt hatte sie es inzwischen herausgefunden. Sie musste sich vorsehen. Ihr Onkel war in größter Gefahr. Das war ihr zwar auch schon vorher klar gewesen. Doch nun war sie unruhiger denn je. Sie musste ihren Onkel so schnell wie möglich aus den Fängen dieser Mina befreien. Monique zweifelte inzwischen daran, dass Mina ihr gefährlichster Gegner sein würde. Sie sah auf die Uhr. Ein Schreck fuhr ihr in die Glieder. „Oh man. Es ist schon halb zwölf. Ich hätte mich schon längst auf den Weg machen müssen.“ Monique hatte sich so sehr in das Buch vertieft, dass sie die Zeit fast vergessen hätte. Papst de Ruos stand auf und geleitete Monique aus dem Tresor hinaus. „Ich hoffe, dass dieses Buch ihnen helfen konnte ihren Feind etwas besser kennen zu lernen. Ich bitte sie nur ungern um diesen Gefallen. Jedoch glaube ich, dass sie früher oder später ohnehin mit Mina konfrontiert worden wären. Sie sind unsere einzige Hoffnung. Treten sie in die Fußstapfen ihres Ururgroßvaters und vernichten sie die Brut des Bösen. Die Welt darf nicht unter den Bann des Bösen geraten.“ „Ich werde tun was ich kann.“ „Danke.“ Der Papst schien sehr erleichtert, als er diese Worte hörte. Monique trat aus dem Tresor und sah Mark Ryson schlafend auf einem Stuhl zusammengesunken. „Hey. Aufwachen.“ Ryson öffnete verwirrt die Augen. „He, was?“ „Aufwachen du Träumer. Wir gehen.“ Ryson blickte auf seine Uhr. „So früh schon. Habens wohl ganz eilig.“ Monique wusste, dass das nur ein Scherz gewesen war. Allerdings war ihr gerade nicht mehr nach Lachen zumute. Zusammen mit Ryson verließen sie das Geheimarchiv. Papst de Ruos verabschiedete sich noch. „Ich wünsche ihnen viel Glück und Gottes Segen bei ihrem Auftrag.“ Damit wandte er sich ab und ließ Monique und Ryson zurück. Zusammen wanderten Mark Ryson und Monique zurück zum Hubschrauberlandeplatz. Ryson gähnte und blickte zum klaren Sternenhimmel.

      Papst de Ruos sah, wie Monique und Ryson im Dunkeln verschwanden. Schließlich wandte er sich zwei vermummten Personen zu, die bisher im Schatten gelauert hatten. „Folgt ihr. Seht zu, dass sie nicht zu viel herausfindet. Aber behindert sie nicht bei ihrem Auftrag. Wenn sie Probleme macht, dann beseitigt sie.“ „Verstanden.“ Damit verschwanden auch die zwei Mitglieder der siebten Kongregation im Schatten.

      Kapitel 18

      Alexa fühlte sich nicht wohl. Sie hatte furchtbare Schmerzen in der Hüfte. Sie hob ihr T-Shirt und sah, dass ein Verband angelegt worden war. Jemand hatte ihr die Hüfte verbunden. Doch es ging ein stechender Schmerz von der Stelle aus. Alexa wusste nicht, wie lange sie umhergeirrt war, allerdings war sie froh, dass sie hier überhaupt jemanden gefunden hatte. Mitten im Nichts hatte ihr Mietwagen einfach den Geist aufgegeben. Wenn sie diesen Vermieter in die Finger bekäme, würde sie ihm eigenhändig den Hals umdrehen. Er hatte ihr noch mit einem breiten Grinsen im Gesicht versichert, dass dieser Wagen völlig zuverlässig wäre. Monique hätte sich sicher nicht so übers Ohr hauen lassen. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, was ihre Schwester gerade tat. Doch ihre Gedanken kehrten recht bald wieder auf ihre Schmerzen zurück. Sie krümmte sich zusammen. Bella hob ihren Kopf und leckte Alexa das Gesicht ab. Sie lächelte. „Bin ich froh, dass du bei mir bist. Was würde ich nur ohne dich tun?“ Sie kraulte Bella hinter den Ohren. Die Ereignisse vor wenigen Tagen in der Höhle nicht weit von der Farm ihrer Pflegeeltern ging Alexa nicht mehr aus dem Kopf.

      „Dieses Amulett ist für dich bestimmt. Es deine Bestimmung es zu tragen und die Kräfte, die in ihm schlummern, zu wecken. Du bist dazu bestimmt eine uralte Kraft zu kontrollieren. Du bist eine Kämpferin des Lichts. Du besitzt die Macht das Feuer der Welt neu zu entfachen, damit Licht die Dunkelheit der Menschheit vertreibt. Nur du bist dazu imstande.“

      Genau

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