Die Legende von der Siebener Parabel. Stefan P Moreno

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Die Legende von der Siebener Parabel - Stefan P Moreno

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Regenbogen! Warum erschien dieser wunderschöne Regenbogen am Himmel?“ hauchte Miranda atemlos und schien immer noch völlig überwältigt.

      Madame Sophie lächelte wieder. „Ihr solltet Euch daran gewöhnen, mit Phänomenen umzugehen, die mit dem rationalen Verstand nicht mehr erklärbar sind. Der Regenbogen ist erschienen, weil Ihr hier heute zusammengekommen seid!“ Madame Sophie strahlte in die Runde. „Aber nun setzt euch erst einmal wieder und esst, sonst wird das Grillfleisch noch kalt.“

      Kamis räusperte sich. „War das eben etwa Zauberei?“ fragte sie und in ihrer Stimme schwang ein gefährlicher Unterton mit.

      „Ich weiß, dass Sie ein rational denkender Mensch sind, Kamis. Einigen wir uns doch einfach darauf, dass sie gerade Zeugin eines außergewöhnlichen Phänomens geworden sind. Sie täten ebenfalls gut daran, in Zukunft mehr an solche außergewöhnlichen Phänomene zu glauben oder zumindest sich daran zu gewöhnen. Es wird Ihnen das Leben erleichtern.“ Wieder umspielte ein geheimnisvolles Lächeln Madame Sophies Lippen.

      „Und wenn ich mich an solche Phänomene nicht gewöhnen will?“ Kamis Stimme hatte an Schärfe zugenommen.

      „Nun, dann werde ich Sie nicht daran hindern können!“ antwortete Madame Sophie ruhig. „Es wird hier niemand zu irgendetwas gezwungen.“

      „Gut, dann wird es Ihnen sicher nichts ausmachen, wenn ich mich für heute aus dieser Runde verabschiede. Mir ist nämlich ein wenig der Appetit vergangen.“

      „Sie sind ein freier Mensch, Kamis, aber ich würde es sehr bedauern, wenn Sie die Tafel jetzt schon verlassen würden.“

      „Madame Sophie, mein Kommen war an gewisse Bedingungen geknüpft, die wir gemeinsam im Vorfeld vereinbart haben. Haben Sie diese erfüllt?“ Kamis Stimme war schneidend und hart.

      „Wenn Sie Ihr persönliches Trainingslager meinen, so kann ich Ihnen versichern, dass wir alles zu ihrer Zufriedenheit veranlasst haben.“ Madame Sophie Stimme war ebenfalls merklich kühler geworden.

      „Gut, dann werde ich es jetzt inspizieren gehen.“

      „Wie Sie wünschen, Major. Folgen Sie einfach dem Waldweg rechts zum See und gehen sie dann noch fünfhundert Meter links um den See herum. Ein Schild, auf dem das Wort „Camp“ eingraviert ist, weist ihnen den weiteren Weg.“

      Kamis erhob sich von ihrem Platz. „Ich wünsche Ihnen allen noch einen angenehmen Abend. Ich werde Sie heute Abend nicht mehr stören!“ Der Major drehte sich abrupt um und eilte mit zackigen Schritten davon.

      „Ich habe es sofort gewusst!“ meldete sich Harlekin zu Wort. „Mit dem Major ist nicht gut Kirschen essen.“

      „Außergewöhnliche Charaktere reagieren eben dementsprechend, aber das sollte uns nicht davon abhalten, den Abend zu genießen.“ Madame Sophie hatte dem Major mit nachdenklicher Miene hinterher geschaut.

      „Sie scheint ja trotz allem eine hohe Meinung von Kamis zu haben“, dachte Joaquin bei sich und füllte sich Salat auf seinen Teller. Die Stimmung war ein wenig gedrückt und jeder hing während des Essens schweigend seinen Gedanken nach. Erst als alle aufgegessen hatten, heiterte sich die Atmosphäre ein wenig auf und das lag nicht zuletzt an dem Wein, den Madame Sophie ihren Gästen in regelmäßigen Abständen in die Gläser nachfüllte. Nach den überraschenden Ereignissen konnte jeder einen guten Schluck vertragen.

      „Das Fleisch war ausgezeichnet, Federico!“ lobte sie ihn, als sie sein Glas nachschenkte. Er lächelte verschmitzt und schielte zu Miranda hinüber, während er Barneby mit den übrig gebliebenen Knochen fütterte.

      „Was halten Sie davon, uns einige Ihrer Jonglierkünste darzubieten, Harlekin?“ fragte Madame Sophie und Miranda klatschte begeistert in die Hände.

      „Oh, ja, Harlekin, bitte! Ich würde liebend gerne einige deiner Artistennummern sehen.“

      Harlekin errötete leicht und fühlte sich unübersehbar geschmeichelt. Mit einer leichten Verbeugung und einem charmanten Lächeln auf den Lippen erhob er sich von seinem Platz. Federico entzündete mehrere Fackeln, die im Garten in einem Rundbogen aufgestellt waren. Harlekin stellte sich mitten in den Halbkreis der lodernden Fackeln. Das Feuer züngelte wild um ihn herum. Es war ein beeindruckendes Bild, wie er sich in seinem Narrenkostüm, umgeben von den lodernden Fackeln den Anwesenden präsentierte.

      „Meine Damen und Herren! Ich freue mich, Ihnen Harlekin, Europas besten Jonglierkünstler, vorstellen zu dürfen!“ rief Madame Sophie mit lauter Stimme.

      Alle klatschten kräftig Beifall.

      Harlekin schnippte mit den Fingern und aus seinen Ärmeln sprangen zwei Tennisball große Kugeln. Er warf sie in die Höhe, schnippte noch einmal und zwei weitere Bälle sprangen aus den Ärmeln. Er jonglierte mit einer unglaublichen Leichtigkeit von einer Hand zur anderen. Wieder schnippte er und zwei weitere Bälle sprangen aus den Hosenbeinen und es folgten noch zwei. Mühelos jonglierte er mit den acht Bällen und sie flogen von den Füßen in die Hände und wieder zurück. Harlekin erhöhte die Geschwindigkeit und ließ einen Ball nach dem anderen auf seinem Kopf tanzen.

      Federico brach in ein dröhnendes Johlen aus und haute sich mit seinen riesigen, kräftigen Händen begeistert auf die Oberschenkel. Miranda rief immer wieder: „Bravo, Harlekin! Bravo!“

      Angestachelt von Mirandas Beifallsrufen gelang es Harlekin sogar, die Bälle mit den Fersen zu jonglieren. Ein bezauberndes Schauspiel bot sich ihnen und Harlekin beendete die Show nach gut zehn Minuten mit einem Salto rückwärts und einem kerzengeraden Handstand aus dem Stand heraus.

      „Ausgezeichnet! Ausgezeichnet!“

      Auch von Madame Sophie gab es stehende Ovationen. Harlekin verneigte sich artig vor seinem Publikum und genoss es redlich, so gefeiert zu werden. In diesem Moment hallte von der Eingangstür des Hauses Stimmengewirr zu ihnen herüber.

      „Die Banditos sind da!“ rief Madame Sophie. „Ich habe mir erlaubt, zur Feier des Tages eine spanische Folkloregruppe einzuladen und zwar die beste, die es in dieser Gegend gibt. Würde jemand von euch so nett sein, die Haustür zu öffnen und die Musikanten herein zu lassen?“

      Miranda eilte zur Eingangstür und kam kurze Zeit später mit sechs südländisch aussehenden Musikern zurück. Die meisten von ihnen trugen Sombreros und ihre Kleidung sah ebenfalls mexikanisch aus. Unter ihnen war eine bildhübsche junge Spanierin mit langen, schwarzen Haaren und braunen Augen. Harlekins Augen quollen fast aus den Augenhöhlen, als er die junge Spanierin entdeckte und Joaquin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Madame Sophie begrüßte herzlich jeden Einzelnen der Gruppe auf Spanisch und umarmte sie bei der Begrüßung.

      „Sie scheinen also schon miteinander bekannt zu sein“, dachte Joaquin.

      Aufgeregt sprachen alle durcheinander und Joaquin verstand nicht ein Wort von dem, was sie sagten. Federico hatte einen kleinen Klapptisch in der Nähe der Musiker aufgestellt und war nun damit beschäftigt, Brot, Salate, Fleischgerichte und Geschirr darauf zu dekorieren. Nach der Begrüßung begannen die Musiker damit, ihre Instrumente zu stimmen. Zwei ältere Spanier hatten Violinen dabei. Ein anderer spielte auf einer Flöte, die so merkwürdig aussah, dass Joaquin sie nicht einordnen konnte. Ein etwas jüngerer Spanier stellte zwei Trommeln auf. Dann gab es noch einen Gitarristen. Die junge, hübsche Spanierin und ein gut aussehender, junger Mann hielten jeweils ein Tamburin in den Händen.

      Harlekin kam mit einer Flasche Rotwein auf Joaquin

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